AMK / In Abstimmung mit der EMA und dem BfArM informieren die
Zulassungsinhaber Valproat-haltiger Arzneimittel mittels Rote-Hand-Brief
zum potenziell erhöhten Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen
bei Kindern von Vätern, die in den drei Monaten vor der Zeugung mit
Valproat behandelt wurden. Die AMK berichtete bereits über die
Empfehlungen des PRAC zu neuen Vorsichtsmaßnahmen für die Behandlung von
männlichen Patienten (siehe Pharm. Ztg. 2024 Nr.4, Seite 92).
Insbesondere
sollen männliche Patienten, die mit Valproat behandelt werden, und ihre
Partnerin eine zuverlässige Empfängnisverhütung während der Anwendung
von Valproat und für drei Monate nach Beendigung der Behandlung in
Betracht ziehen. Bezüglich der neuen Risiken werden die
Produktinformationen und Schulungsmaterialien aller Valproat-haltigen
Arzneimittel aktualisiert, einschließlich eines neuen Leitfadens für
männliche Patienten.
Weitere Informationen können dem Rote-Hand-Brief entnommen werden.
Die
AMK bittet Apothekerinnen und Apotheker, Patienten angemessen zu
informieren. Der neue Patientenleitfaden für männliche Patienten sollte
ausgehändigt und auf die in Valproat-haltigen Arzneimitteln enthaltene
Patientenkarte hingewiesen werden.
Risiken im Zusammenhang mit
der Anwendung Valproat-haltiger Arzneimittel sind bitte unter
www.arzneimittelkommission.de zu melden.
Quellen
BfArM;
Rote-Hand-Brief zu Valproat: Mögliches Risiko für neurologische
Entwicklungsstörungen bei Kindern, deren Väter mit Valproat behandelt
wurden. www.bfarm.de → Arzneimittel → Pharmakovigilanz →
Risikoinformationen → Rote-Hand-Briefe und Informationsbriefe (Zugriff
am 19. Februar 2024)