AMK / Für Cotrimoxazol (Sulfamethoxazol und Trimethoprim)-haltige
Arzneimittel diverser Hersteller, sowohl als Tabletten als auch
Suspension zum Einnehmen, besteht in Deutschland derzeit ein
Lieferengpass. Das voraussichtliche Ende wird seitens der Firmen auf
Ende 2022 bis Mitte 2023 terminiert (1).
Die
Antibiotika-Fixkombination ist indiziert zur Behandlung einer Vielzahl
von Infektionen, wie z. B. Infektionen der oberen und unteren Atemwege,
HNO-Infektionen (ausgenommen Streptokokken-Angina), Infektionen der
Nieren und der ableitenden Harnwege und anderen. Die Kombination
Sulfamethoxazol und Trimethoprim ist auf der Liste der unentbehrlichen
Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelistet.
Das
BfArM informiert nun, dass Apotheken in Deutschland über den
Einzelimport gemäß § 73 (3) AMG ein Kontingent an ausländischer Ware
beziehen können (2). Dies geschieht über den Weg der internationalen
Apotheken. Dies betrifft insbesondere die Lösung zum Einnehmen sowie die
Injektionslösung der Firma Eumedica, die in den Aufmachungen
Englisch/Arabisch, Norwegisch, Französisch, Englisch/Russisch,
Niederländisch, Serbisch sowie Griechisch für den Import nach
Deutschland verfügbar sind.
Die AMK bittet ApothekerInnen, diese
Möglichkeit der Versorgung zu bedenken und PatientInnen sowie belieferte
Institutionen angemessen zu informieren.
Arzneimittelrisiken im
Zusammenhang mit Cotrimoxazol-haltigen Arzneimitteln sind bitte unter
www.arzneimittelkommission.de zu melden. /
Quellen
1)
PharmNet.Bund; Veröffentlichte Lieferengpassmeldungen. www.bfarm.de →
Arzneimittel → Arzneimittelinformationen → Lieferengpässe →
Lieferengpass-datenbank (Zugriff am 5. Oktober 2022)
2) BfArM
(E-Mail-Korrespondenz); Sulfamethoxazol/Trimethoprim -
Kompensationsoption zur aktuellen eingeschränkten Verfügbarkeit. (4.
Oktober 2022)