In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

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KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
ChargenrückrufAgnus sanol® 4 mg, 30, 60 und 100 HartkapselnMönchspfefferfrüchte-TrockenextraktApontis Pharma02763340
02763357
02763363
10.01.2022
ChargenüberprüfungenGalantamin Heumann 8 mg, 84 retardierte HartkapselnGalantaminHeumann Pharma09901590
09632902
10.01.2022
ChargenrückrufMetformin 500 AAA®-Pharma, 120 und 180 Filmtabletten, Metformin 1000 AAA®-Pharma, 120 FilmtablettenMetforminAAA-Pharma02344100
09711688
00459052
10.01.2022
ChargenrückrufBortezomib beta 3,5 mg, 1 Durchstechflasche, Pulver zur Herstellung einer InjektionslösungBortezomibbetapharm Arzneimittel0539537410.01.2022
ChargenrückrufFinalgon® Wärmecreme DUO, 50 g CremeNonivamid, NicoboxilSanofi-Aventis Deutschland1165230306.01.2022
ChargenrückrufExforge 5mg / 160mg, „CC Pharma, 98 FilmtablettenValsartan, AmlodipinCC Pharma0614265206.01.2022
ChargenrückrufRhizoma Curcumae longae conc., 100 g und 200 gCaesar & Loretz04752613
04752636
05.01.2022
ChargenrückrufAspecton® Hustensaft, 100 ml und 200 ml Flüssigkeit zum EinnehmenThymiankraut-DickextraktKrewel Meuselbach09892891
09892916
03.01.2022
Neue Arzneimittel
mit Abgabesituation
CibinqoAbrocitinibPfizer17388103
17388126
17388095
17388037
17388043
17388014
17388072
17388089
17388066
01.01.2022
Neue Arzneimittel
mit Abgabesituation
RybrevantAmivantamabJanssen-Cilag1750539401.01.2022
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KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenEMA/CHMP: Anwendungseinschränkungen für Fosfomycin-haltige Antibiotika 06.07.2020

Information der Institutionen und Behörden

AMK: Ökotoxizität von Diclofenac – Hinweise zum verantwortungsbewussten Umgang

Wirkstoff:
Diclofenac
Datum:
13.01.2022

AMK / Die Betrachtung der Risiken von Arzneimitteln bezieht zunehmend auch deren ökotoxisches Potenzial mit ein. In Deutschland ist das Umweltbundesamt (UBA) mit der Bewertung und Vermeidung von Umweltrisiken durch Arzneimittel betraut (1).

Manche Oberflächengewässer und teilweise auch Grundwasser enthalten unterschiedliche Xenobiotika (auch aus dem Arzneimittelbereich), die sich bereits in niedrigen Konzentrationen nachteilig auf aquatische Ökosysteme auswirken können.

Eine Auswertung des UBA aus den Jahren 2009 bis 2011 zeigte bspw. auffallend hohe Konzentrationen des nicht-steroidalen Antirheumatikums Diclofenac in der Umwelt (2). Die Ökotoxizität von Diclofenac ist bereits in (Labor-)Studien zu Leber- und Nierenschäden bei Geiern und Regenbogenforellen nachgewiesen bzw. dokumentiert worden (3,4).

Für Diclofenac ist der Eintrag in den Wasserkreislauf u.a. abhängig von der Art der Anwendung. Nach oraler Aufnahme wird Diclofenac zu einem großen Teil verstoffwechselt.

Nach topischer Anwendung hingegen gelangt der Wirkstoff verstärkt in das Abwasser und damit in den Wasserkreislauf, v.a. wenn nach Applikation direkt die Hände gewaschen werden. Weitere Ursachen liegen in der nicht ordnungsgemäßen Entsorgung. In Kläranlagen kann Diclofenac mit den derzeit gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren der Abwasserbehandlung nur teilweise eliminiert werden.

Das pharmazeutische Personal in Apotheken kann durch angemessene Beratung das Verständnis der Patienten zum verantwortungsvollen, umweltbewussten Umgang mit Diclofenac-haltigen (OTC-)Arzneimitteln zur topischen Anwendung verbessern (5).

Zur Reduktion der Belastung des Abwassers sind folgende wichtige Hinweise geboten:

  • Grundsätzlich soll nur die zur einzelnen Anwendung nötige Menge entnommen und aufgetragen werden.
  • Nach Auftragen sollten die Hände zuerst mit einem Tuch abgewischt werden, das im Restmüll entsorgt werden sollte. Erst im Anschluss sollten die Hände dann mit Wasser abgespült werden.
  • Ein Waschen der Hautpartie, auf der das Gel angewendet wurde, sollte erst nach ausreichender Einwirkzeit erfolgen.
  • Restmengen des Arzneimittels sowie das Primärpackmittel sind ausschließlich über den Restmüll und nicht über das Abwasser zu entsorgen.

Weitere Hinweise und Informationen können Sie auch dem Artikel „Hände erst abwischen, dann waschen“ auf Seite 26 in der Pharm. Ztg. 2022 Nr. 2 entnehmen. /

 

Quellen
1)    Umweltbundesamt; Arzneimittelrubrik. www.umweltbundesamt.de -> Themen -> Arzneimittel (Zugriff am 10. Januar 2022)
2)    Ebert, I, Amato, R., Hein, A.; Konradi, S. (2014): Umweltbundesamt – Hintergrundpapier. Arzneimittel in der Umwelt - vermeiden, reduzieren, überwachen.
3)    Oaks JL, Gilbert M, Virani MZ. Watson RT, Meteyer CU, Rideout, BA, Shivaprasad HL, Ahmed S, Chaudry MJI, Arshad M, Mahmood S, Ali A, Khan AA (2004): Diclofenac residues as the cause of population decline of vultures in Pakistan. Nature 427: 630–633
4)    Triebskorn R, Casper H, Scheil V, Schwaiger J (2007): Ultrastructural effects of pharma-ceuticals (carbamacepine, clofibric acid, metoprolol, diclofenac) in rainbow trout (Oncorhynchus mykiss) and common carp (Cyprinus carpio). Analytical and Bioanalytical Chemistry 387 (4): 1405-1416
5)    Umweltbundesamt; Die Apotheke als zentraler Ort für den (umwelt-)bewussten Umgang mit Arzneimitteln (August 2020). www.umweltbundesamt.de -> Publikationen (Zugriff am 10. Januar 2022)