AMK / Die Firma AstraZeneca GmbH informiert mittels Rote-Hand-Brief
in Abstimmung mit der EMA und dem BfArM über das Risiko von
Medikationsfehlern im Zusammenhang mit dem Einführen einer neuen
Darreichungsform bei Lynparza® (▼, Olaparib). Für die Darreichungsformen
Tablette und Kapsel in den jeweiligen Anwendungsgebieten ergeben sich
unterschiedliche Dosierschemata, die zusammengefasst dem Rote-Hand-Brief
entnehmbar sind. Ein Austausch der Darreichungsformen ist aufgrund
unterschiedlicher Bioverfügbarkeiten mit dem Risiko einer Über-
beziehungsweise Unterdosierung verbunden, wenn dieser ausschließlich
anhand der Dosis (Milligramm per Milligramm) erfolgt.
Lynparza®
Kapseln sind bereits seit Dezember 2014 zentral zugelassen. Die
Zulassung der Tabletten erfolgte im Mai 2018. Diese sollen ab Juni 2018
auf dem deutschen Markt erhältlich sein.
Der PARP-Inhibitor als
Tablette (100 mg oder 150 mg) ist indiziert zur Erhaltungstherapie
Erwachsener mit Platin-sensitivem Rezidiv eines high-grade epithelialen
Ovarial-, Eileiter- oder primärem Peritonealkarzinoms. Lynparza® Kapseln
(50 mg) sind zur Erhaltungstherapie Erwachsener mit Platin-sensitivem
Rezidiv eines BRCA-mutierten high-grade serösen epithelialen Ovarial-, Eileiter- oder primären Peritonealkarzinoms indiziert.
Fach-
und Gebrauchsinformationen sowie die Faltschachtel beider Lynparza®
Darreichungsformen sollen entsprechende Hinweise zum Risiko beinhalten.
ApothekerInnen
werden gebeten sicherzustellen, dass die ärztliche Verschreibung genaue
Angaben zur Darreichungsform und Dosierung enthält und die korrekte
Packung an den Patienten abgegeben wird. Patienten sind bezüglich der
richtigen Dosierung der Kapseln beziehungsweise Tabletten angemessen zu
informieren; insbesondere bei Umstellung der Darreichungsform.
Die
AMK bittet, unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Medikationsfehler
unter der Therapie mit Olaparib unter www.arzneimittelkommission.de zu
melden. /
Quellen
AstraZeneca an AMK (Email-Korrespondenz):
Rote-Hand-Brief: Lynparza (Olaparib): Risiko von Medikationsfehlern
aufgrund einer neuen Darreichungsform. (24. Mai 2018)