In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

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KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
Rückrufe allgemeinAdakveo®CrizanlizumabNovartis Pharma1561348707.08.2023
ChargenrückrufNystatin acis®Nystatinacis Arzneimittel0737120207.08.2023
ChargenrückrufLisinopril 20 - 1 A PharmaLisinopril1 A Pharma0306194707.08.2023
Rote-Hand-BriefeVoxzogo®VosoritidBioMarin International Limited01.08.2023
ChargenrückrufBrimo-VisionBrimonidinOmniVision11377423
11377446
01.08.2023
ChargenrückrufAmikacin B. Braun 2,5 mg / ml und 5 mg / ml Infusionslösung, 10x100 ml, Fluconazol B. Braun 2 mg / ml Infusionslösung, 10x50 ml und 10B. Braun Melsungen01620377
01620495
06146377
06146383
02835453
02835476
13975275
13975298
03989081
10280791
03287628
06834769
31.07.2023
ChargenrückrufInjekt® Luer Solo, Injekt® Luer Lock Solo, Exadoral®, Norm-Ject BBraunB. Braun Deutschland02057926
00611005
09929424
28.07.2023
ChargenrückrufSabril Filmtabletten, „EurimPharm“, 200 StückTiapridEurimPharm Arzneimittel0742280426.07.2023
ChargenrückrufSabril 500 mg, „CC Pharma“, 100 und 200 FilmtablettenVigabatrinCC Pharma03565814
03565866
26.07.2023
ChargenrückrufLactuflor, 1000 ml Lösung zum EinnehmenLactuloseMIP Pharma0351204824.07.2023
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KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenAMK: Eigenhergestellte Tragant-haltige Hydrochlorothiazid-Suspension: Mögliche Infektionsquelle für neonatologische Patienten 27.05.2019
Information der Institutionen und BehördenEMA: Verunreinigung Sartan-haltiger Arzneimittel: Weitere Maßnahmen zur Risikoabwehr werden geprüft 30.04.2019
Information der Institutionen und Behörden25.04.2019
Information der Institutionen und BehördenEMA/PRAC: Lemtrada® (Alemtuzumab): Anwendung wird während des Risikobewertungsverfahrens eingeschränkt 15.04.2019
Information der Institutionen und BehördenEMA/PRAC: Erneute Überprüfung der Risiken von hochdosiertem Estradiol zur vaginalen Anwendung 15.04.2019
Information der Institutionen und BehördenAMK: Resolution für mehr Patientensicherheit verabschiedet 05.04.2019
Information der Institutionen und BehördenÄnderungen in der Verschreibungspflicht 02.04.2019
Information der Institutionen und BehördenDie neue Ausgabe des „Bulletin zur Arzneimittelsicherheit“ ist da! 02.04.2019
Information der Institutionen und BehördenBMG/BfArM: Versorgungsmangel mit Oxytocin-haltigen Arzneimitteln festgestellt26.03.2019
Information der Institutionen und BehördenPRAC/EMA: Fluorouracil und Analoga: Bewertung von Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD)-Screeningmethoden vor Therapiebeginn 19.03.2019

Information der Institutionen und Behörden

Antiarrhythmikum Cordichin® wird in Deutschland nicht länger vertrieben

Hersteller:
Mylan Healthcare GmbH
Produkt:
Cordichin®
Wirkstoff:
Chinidin, Verapamil
Datum:
08.05.2018
Das Antiarrhythmikum Cordichin® (Chinidin, Verapamil) ist zugelassen zur Rezidivprophylaxe bei Patienten mit persistierendem (chronischem) Vorhofflimmern nach erfolgreicher elektrischer Kardioversion sowie bei Patienten mit symptomatischem, paroxysmalem Vorhofflimmern. Kardiologisch wird derzeit eine Indikation zur Behandlung mit dem Präparat bei Vorhofflimmer-Patienten mit begleitender Sinusknotenerkrankung, mit Bradykardie oder bei Unverträglichkeit oder Kontraindikationen gegenüber Amiodaron gesehen.

Die Firma Mylan Healthcare GmbH stellt nun die Herstellung und den Vertrieb des Arzneimittels ein (1). Der Hersteller gibt anhaltende Stabilitätsprobleme als Grund für diese Entscheidung an. Ursprünglich war die Einstellung der Vermarktung für Herbst 2018 vorgesehen, die Lieferunfähigkeit trat jedoch früher als geplant ein. Das BfArM datiert den Beginn des Lieferengpasses auf März 2018; zum 1. Mai 2018 erfolgte die Meldung zur Außervertriebnahme von Cordichin® (2, 3).

Auf dem deutschen Markt existiert kein wirkstoffgleiches Alternativprodukt und die Firma gibt keine Austauschempfehlungen. Aus der Gruppe der Klasse-IA-Antiarrhythmika steht in Deutschland nur noch Ajmalin (Gilurytmal®) zur Verfügung, das aufgrund der parenteralen Verabreichung nur in Akutsituationen Anwendung findet, sowie Prajmalin (Neo-Gilurytmal®). Hier ist vor Beginn einer Langzeittherapie jedoch eine Geno- beziehungsweise Phänotypisierung notwendig, um eine Defizienz des CYP 450 2D6-Systems auszuschließen. Mit Serecor® Retardkapseln (Dihydrochinidin) existiert ein wirkstoffähnliches Präparat als Einzelimport aus Frankreich, jedoch in anderer Dosierung und nicht in Fixkombination mit Verapamil.
Die Umstellung betroffener Patienten auf andere Antiarrhythmika oder das Erwägen anderer Maßnahmen kann nur individuell erfolgen, wobei die Patienten überwacht werden sollten. Mögliche Unverträglichkeiten oder Anwendungsbeschränkungen sind bei der Auswahl der therapeutischen Alternative zu berücksichtigen.

Die AMK bittet ApothekerInnen betroffene Patienten und Ärzte angemessen zu informieren und an den behandelnden Arzt (Kardiologen) zu verweisen. Verdachtsfälle von Arzneimittelrisiken im Zusammenhang mit dem Lieferengpass sowie beim Einsatz entsprechender therapeutischer Alternativen sind bitte unter www.arzneimittelkommission.de zu melden. /

Quellen
1) Mylan Healthcare GmbH an AMK (E-Mail-Korrespondenz). Einstellung der Cordichin Filmtabletten (11. April 2018)
2) Mylan Healthcare GmbH; Lieferengpass Meldungsdetails Cordichin®, unter www.bfarm.de → Arzneimittel → Arzneimittelzulassung → Arzneimittelinformationen → Lieferengpässe → Übersicht gemeldete Lieferengpässe → Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe) (Zugriff am 27. April 2018)
3) BfArM; Informationen zu bestimmten Wirkstoffen oder Wirkstoffkombinationen: Chinidin/Verapamil: Cordichin Filmtablette. www.bfarm.de → Arzneimittel → Arzneimittelzulassung → Arzneimittelinformationen → Lieferengpässe → Übersicht gemeldete Lieferengpässe (Zugriff am 27. April 2018)