In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

JJJJ-MM-TT

Zeige Ergebnisse 931-940 von 3068.
KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
ChargenrückrufDexcel Pharma06474578
00615931
00615948
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00621972
00621989
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09333619
09333625
24.09.2021
ChargenrückrufLosartan 12,5 - 1 A Pharma®, 21 Filmtabletten; Losartan 25, 50, 75 und 100 - 1 A Pharma® je 28, 56 und 98 Filmtabletten; Losarta1 A Pharma05368986
05368992
05369000
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05369081
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05369106
05369112
05892380
09294210
05892517
21.09.2021
ChargenrückrufAmoxibeta T 1000, 20 und 30 Tabletten und Amoxibeta 1000 OP14, 14 Tabletten Amoxicillinbetapharm Arzneimittel07518384
07327974
01265887
21.09.2021
Rückrufe allgemeinSchwörer i.L.21.09.2021
ChargenrückrufLosartan HEXAL® 25 mg, 28, 98 und 100 Filmtabletten; Losartan HEXAL®50 mg und 100 mg, je 28, 56, 98 und 100 Filmtabletten, LosarHexal03308862
01592221
01592267
03512249
03215876
03215882
03215899
03512232
01606006
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03249964
03512226
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09096958
03321822
03349393
21.09.2021
ChargenrückrufPrucaloprid axunio 1 mg, 84 Filmtabletten und Prucaloprid axunio 2 mg, 84 Filmtabletten Prucalopridaxunio Pharma16798951
16798891
20.09.2021
ChargenrückrufHeumann Pharma GmbH & Co. Generica KGHeumann Pharma & Co. Generica KG06142066
06142072
06142089
12658259
12658265
05371652
05371669
05371675
05371681
05371698
05371706
20.09.2021
Rote-Hand-BriefeMitem® 20 mgMitomycin17.09.2021
ChargenrückrufEnalapril - 1 A Pharma® 40 mg, 50 und 100 TablettenEnalapril1 A Pharma13568630
06053552
14.09.2021
ChargenrückrufLenzetto® 1,53 mg / Sprühstoß, 1 und 3x6,5 ml, transdermales Spray, Lösung EstradiolGedeon Richter Pharma16886425
16886431
08.09.2021
Zeige Ergebnisse 521-521 von 521.
KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenBfArM empfiehlt, auf Manipulationen bei importiertem Mabthera (Rituximab) und HerceptinV (Trastuzumab) zu achten23.09.2014

Rote-Hand-Briefe

Rote-Hand-Brief zu Retinoid-haltigen Arzneimitteln (teilweise ▼): Teratogenität und neuropsychiatrische Erkrankungen

Produkt:
Retinoid-haltige Arzneimittel
Datum:
03.09.2019

AMK / Verschiedene Zulassungsinhaber Retinoid-haltiger Arzneimittel informieren in Abstimmung mit der EMA und dem BfArM mittels Rote-Hand-Brief über das Risiko von Teratogenität und neuropsychiatrischen Nebenwirkungen (1).

Zu den Retinoiden zählen Acitretin (▼), Adapalen, Alitretinoin (▼ bei oraler Anwendung), Bexaroten, Isotretinoin (▼ bei oraler Anwendung), Tazaroten und Tretinoin. Sie werden systemisch und lokal angewandt und sind indiziert bei verschiedenen Hauterkrankungen, u. a. bei Akne und Psoriasis. Tretinoin und Bexaroten werden zudem bei onkologischen Erkrankungen eingesetzt.

Aufgrund der stark teratogenen Wirkung peroral eingenommener Retinoide sind diese bei Schwangeren sowie bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, kontraindiziert. Die Kontraindikation gilt sicherheitshalber auch bei deren topischer Anwendung. Bei onkologischen Indikationen ist ein Einsatz von oralem Tretinoin bei klinischer Dringlichkeit auch bei Schwangeren zulässig.

Frauen im gebärfähigem Alter dürfen die oralen Retinoide Acitretin, Alitretinoin und Isotretinoin nur unter Einhaltung von Schwangerschaftsverhütungsmaßnahmen einnehmen; diese werden in den aktualisierten Schulungsmaterialien dargelegt. Die Schulungsmaterialien wurden optimiert und harmonisiert; sie umfassen Checklisten für Apotheker und Ärzte sowie Informationen für Patienten in Form einer wirkstoffspezifischen Patientenkarte.

Das Schwangerschaftsverhütungsprogramm für orale Retinoide beinhaltet folgende Vorgaben:

  • Der Arzt muss sicherstellen, dass die Patientin das teratogene Risiko verstanden hat.
  • Die Patientin muss einen Monat vor Beginn der Behandlung, während und mindestens einen Monat nach Ende der Therapie (bei Acitretin: drei Jahre nach Ende der Behandlung) ununterbrochen wirksame Verhütungsmethoden anwenden.
  • Die Patientin muss zur regelmäßigen Durchführung von Schwangerschaftstests bereit sein.
  • Für Patientinnen im gebärfähigen Alter darf die Höchstmenge je Verschreibung den Therapiebedarf für 30 Tage nicht übersteigen. Verschreibungen sind nur bis zu sechs Tage nach dem Tag ihrer Ausstellung gültig.
  • Die Arzneimittel Acitretin, Alitretinoin und Isotretinoin müssen sofort abgesetzt werden, wenn die Patientin schwanger ist oder eine Schwangerschaft vermutet.
Das Schulungsmaterial weist zudem darauf hin, dass Patienten Retinoid-haltige Arzneimittel nicht an andere Personen weitergeben und unverbrauchte Kapseln zur Entsorgung in der Apotheke abgeben sollten. Patienten dürfen während der Therapie mit Acitretin, Alitretinoin und Isotretinoin und einschließlich einen Monat nach Absetzen der Behandlung (bei Acitretin: drei Jahre nach der Behandlung) kein Blut spenden, da bei einer schwangeren Empfängerin ein Risiko für den Fötus besteht.

Weiterhin wurden die Produktinformationen bezüglich eines erhöhten Risikos neuropsychiatrischer Erkrankungen (Depressionen, Angststörungen, Stimmungsschwankungen) aktualisiert. Zwar waren hierzu die vom PRAC untersuchten Daten widersprüchlich und darüber hinaus besitzen Patienten mit schwerwiegenden Hauterkrankungen an sich ein erhöhtes Risiko für neuropsychiatrische Erkrankungen, jedoch ist nicht auszuschließen, dass Retinoide dieses Risiko erhöhen.

Der Rote-Hand-Brief wird zusammen mit dem Schulungsmaterial verschickt. Der Versand soll bis zum 9. September abgeschlossen sein (2). ApothekerInnen werden gebeten die für den Patienten bestimmte Patientenkarte direkt zu übergeben, bis diese jeder Packung beiliegt. Entsprechend der Laufzeit von bereits im Markt befindlichen Packungen könnten noch bis Anfang 2022 vereinzelt Packungen im Umlauf sein, denen keine Patientenkarte beiliegt (3).

Die Fach- und Gebrauchsinformationen sowie das aktuelle Schulungsmaterial (Stand Juni 2019) wurden bereits vom ABDATA-Pharma-Daten-Service für die Softwareanbieter bereitgestellt.

Patienten sollten über Risiken bei der Einnahme von Retinoiden angemessen informiert werden. Bei Auftreten von neuropsychiatrischen Symptomen (z. B. Anzeichen einer Depression) sollten Patienten an ihren behandelnden Arzt verwiesen werden.

Weitere Informationen können Sie dem Rote-Hand-Brief entnehmen. Bitte melden Sie Verdachtsfälle von Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Retinoid-haltigen Arzneimitteln unter www.arzneimittelkommission.de. /

Quellen
1)    Bundesverband der pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) an AMK (E-Mail-Korrespondenz); Retinoid-Verfahren. (30. Juli 2019)
2)    AMK an BPI (Korrespondenz); Nachfrage zum Retinoid-Verfahren. (21. August 2019)
3)    AMK an BPI (Korrespondenz); Nachfrage zum Retinoid-Verfahren. (26. August 2019)