In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

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Zeige Ergebnisse 441-450 von 3167.
KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
Rückrufe allgemeinTopiramat-neuraxpharm® 25, 50, 100 und 200 mgneuraxpharm Arzneimittel02091490
02091515
02091521
02091596
02094732
02094749
02095401
02095677
02095714
02095944
02096010
02096027
27.09.2023
Rote-Hand-BriefeInfectocillin®PhenoxymethylpenicillinInfectoPharm Arzneimittel und Consilium 26.09.2023
ChargenrückrufCarbamazepin AristoCarbamazepinAristo Pharma00605772
00605789
00607417
00612341
00614096
00615380
26.09.2023
ChargenrückrufDoppelherz system Zink Immun Tabletten, 30 und 100 StückQueisser Pharma15611554
15611560
25.09.2023
ChargenrückrufLisinopril 20 HeumannLisinoprilHeumann Pharma & Co. Generica KG0047648725.09.2023
Rote-Hand-BriefeVaxneuvance®Merck Sharp & Dohme B. V.20.09.2023
HerstellerinformationTostran® 2 %TestosteronKyowa Kirin20.09.2023
ChargenrückrufBaclofen-neuraxpharm® 10 mg, 20, 50 und 100 TablettenBaclofenneuraxpharm Arzneimittel09228590
09228609
09228615
19.09.2023
Rückrufe allgemeinZoledonZoledronsäureeffect pharma15878352
15878369
19.09.2023
ChargenrückrufFluanxol Depot 10 %Flupentixol1 0 1 Carefarm1588866918.09.2023
Zeige Ergebnisse 441-450 von 539.
KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenTopische Anwendung von Tacrolimus (Protopic): Herpes-simplex-Infektion am Auge02.02.2016
Information der Institutionen und BehördenBimatoprost-haltige Augentropfen (Lumigan, Ganfort): Aufnahme weiterer Nebenwirkungen in die Produktinformationen02.02.2016
Information der Institutionen und BehördenAmbroxol und Bromhexin: Aufnahme allergischer Hautreaktionen in die Produktinformationen28.01.2016
Information der Institutionen und BehördenSachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht28.01.2016
Information der Institutionen und BehördenVeröffentlichungen der AMK im 2. Halbjahr 201512.01.2016
Information der Institutionen und BehördenÄnderung der BtMVV zum 21. November 2015: geänderte Verschreibungs­höchstmengen08.12.2015
Information der Institutionen und BehördenAnwendungsbeschränkungen für Isoflavone in Nahrungsergänzungsmitteln empfohlen01.12.2015
Information der Institutionen und BehördenPlegridy (Peginterferon beta-1a): Applikation mittels Fertigpen häufig nicht möglich24.11.2015
Information der Institutionen und BehördenPatientenindividuell hergestelltes Fentanyl-Nasenspray: Look-alike bei Sprühköpfen24.11.2015
Information der Institutionen und BehördenBfArM: EU-Kommission beschließt Ruhen der Zulassung für Inductos 1,5 mg/ml (Dibotermin alfa)24.11.2015

Information der Institutionen und Behörden

AMK/ZL: vermehrt Meldungen zu falsch negativen Ergebnissen bei THC-Identifikations-Schnelltests der Firmen Cantourage GmbH und Caesar & Loretz GmbH (Beigabe zu Dronabinol-Lösung 25 mg/ml NRF 22.8.)

Datum:
10.02.2025
AMK / Im Zeitraum Juli 2024 bis Januar 2025 meldeten 34 Apotheken Probleme bei der Identitätsprüfung von Dronabinol-Lösungen mittels des beiliegenden THC-Schnelltests an die AMK. Aufgrund der fehlenden Farbreaktion konnte die Identität des Wirkstoffs nicht bestätigt werden. In einem Fall führte ein negatives Testergebnis zu einer dreitägigen Therapieverzögerung bei einer Palliativpatientin. Betroffen sind die Dronabinol-Lösung CAN 25 mg/ml NRF 22.8. inklusive Identifikations-Kit der Firma Cantourage GmbH sowie die Dronabinol-Lösung 25 mg/ml für NRF 22.8. inklusive Identifikations-Kit der Firma Caesar & Loretz GmbH, die auch in der Bezugsquellenliste des DAC/NRF enthalten sind (1). Beide Firmen verwenden die Testkits desselben Zulieferers (2, 3). Dronabinol-haltige Rezepturarzneimittel werden unter anderem als Antiemetikum, Appetitstimulans, Muskelrelaxans bei Multipler Sklerose oder Analgetikum bei chronischen Schmerzen in besonders begründeten Fällen eingesetzt. Apotheken bemängelten gegenüber der AMK ein negatives Prüfergebnis trotz ordnungsgemäßer Anwendung des Schnelltests. In einem Fall griff eine Apotheke auf ein anderes Prüfverfahren zurück. In zwei Fällen verwendeten Apotheken alternative Schnelltests, mit welchen die Identität bestätigt wurde. Vier Apotheken monierten zudem, dass keine Informationen zum Fehlerbild von der Firma bereitgestellt wurden. Beide Firmen (Cantourage GmbH und Caesar & Loretz GmbH) haben gegenüber der AMK als Ursache für die fehlerhaften Testergebnisse die Entnahme einer unzureichenden Reagenzmenge aus den beiliegenden Phiolen identifiziert. Da die Dosieröffnung nach Abdrehen der Spitze der Phiole zu klein ist, werden Tropfen mit zu geringem Volumen erzeugt. Ebenso ist die Wirksamkeit des Puffers vermindert (3, 4). Dadurch sei das abgegebene Reagenzvolumen bei der empfohlenen Tropfenzahl (fünf Tropfen) zu gering, um die Farbreaktion auszulösen. Als Maßnahme empfehlen die Firmen auf Anfrage, statt fünf nun zehn Tropfen Reagenzlösung zu verwenden, um ein zuverlässiges Testergebnis zu gewährleisten. Entsprechende Zusatzetiketten würden auf der Sekundärverpackung der betroffenen Chargen angebracht. Als Maßnahme für neu produzierte Chargen wird die Anleitung des Schnelltests aktualisiert. Zudem wurden korrigierende Maßnahmen beim zuständigen Abfüller eingeleitet, um die Zuverlässigkeit des Tests zukünftig sicherzustellen (5). Trotz der ergriffenen Maßnahmen der Firmen erhält die AMK jedoch weiterhin Meldungen aus Apotheken zum Sachverhalt. Im Auftrag der AMK untersuchte das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker e. V. (ZL) die betroffenen Testkits und bestätigte, dass mit der erhöhten Tropfenzahl (zehn Tropfen) die Farbreaktion ausgelöst werden kann. Das ZL erinnert daran, dass die Identität von Dronabinol mittels Dünnschichtchromatographie (DC) geprüft werden kann, wie in der DAC Probe 10 und 11 beschrieben (6). Das ZL verweist auch auf seine Praxishilfe zu alternativen Identifizierungsverfahren von Cannabisprodukten und hatte sich zuvor bereits in einer Studie mit der Eignung von Schnelltests für Cannabis-haltige Zubereitungen für Apotheken befasst; dabei wurden auch die betroffenen Testkits untersucht (7, 8). Bei ausbleibender Identitätsreaktion kann daher individuell geprüft werden, ob durch Erhöhung bzw. Verdopplung des Anteils an Reagenzlösung, gemäß oben genannter Empfehlung der Hersteller, die Farbreaktion erzeugt werden kann. Bei bestehenden Unsicherheiten sollten monografierte Identifizierungsverfahren durchgeführt werden. Ein betroffener Hersteller hat den Vertrieb seines Produkts inzwischen eingestellt, allerdings nicht aufgrund des genannten Fehlerbildes. Bereits an den Großhandel ausgelieferte Ware kann weiter an Apotheken abgegeben werden, was die AMK explizit kritisiert. Potenziell vom Fehler betroffene Schnelltests im Markt sollten konsequenterweise zurückgerufen werden. Die AMK bittet Apothekerinnen und Apotheker, Risiken von Arzneimitteln, einschließlich von Rezepturausgangsstoffen unter www.arzneimittelkommission.de zu berichten. Insbesondere Therapieunterbrechungen, die im zeitlichen Zusammenhang mit einem negativen Identitätsnachweis auftreten, sind bitte über den Berichtsbogen für unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu melden. / Quellen 1) DAC/NRF; Bezugsquellen für Dronabinol. www.dac/nrf.de → DAC → Herstellen → Online-Bezugsquellennachweis (Zugriff am 21. November 2024) 2) Cantourage GmbH an AMK (E-Mail-Korrespondenz); Anfrage zu AMK Fälle […]. (29. November 2024) 3) Caesar & Loretz GmbH; Stellungnahme AMK-Meldung […] zu Dronabinol-Lsg. 25mg/ml f. NRF 22.8.+Ident.-Kit. (25. September 2024) 4) Cantourage GmbH, Stellungnahme Ihre AMK-Meldung zu einem fehlgeschlagenen THC-Identitätsnachweis bei einer Packung Dronabinol-Lösung CAN 25 mg/ml, 40 ml […]. (6. November 2024) 5) Caesar & Loretz GmbH; Stellungnahme Ihre Meldung […] vom 27.09.2024.zu […]. (8. Oktober 2024) 6) DAC/NRF; Rezepturhinweise zu Dronabinol. www.dac/nrf.de → DAC → NRF-Wissen → Rezepturhinweise (Zugriff am 21. November 2024) 7) Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker e.V.; Praxishilfe zu alternativen Identifizierungsverfahren von Cannabisprodukten. www.zentrallabor.com → Apothekenpraxis → Praxishilfen → Praxishilfe Cannabisprodukte (Zugriff am 21. November 2024) 8) ZL; ZL-Studie zu Cannabis-haltigen Zubereitungen: Eignen sich immunchemische Teststreifen zur Identifizierung? (Teil 1). Pharm. Ztg. 2023; 49:52. 9) DAC/NRF; ZL-Studie zu Cannabis-haltigen Zubereitungen: Eignen sich Farbtests zur Identifizierung? (Teil 2). Pharm. Ztg. 2024; 6:52.