In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

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KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
ChargenrückrufSitagliptin HEXAL 25 mg Filmtabletten, Sitagliptin HEXAL 50 mg Filmtabletten und Sitagliptin HEXAL 100 mg Filmtabletten, je 100 SitagliptinHexal17816875
17816881
17816898
20.06.2023
ChargenrückrufWICK Husten-Sirupgegen Reizhusten mit HonigDextromethorphanWICK Pharma0081158919.06.2023
ChargenrückrufWICK Medinait Erkältungssirup mit Honig- und KamillenaromaDoxylamin, Dextromethorphan, ParacetamolWICK Pharma0615639319.06.2023
ChargenrückrufWICK Medinait Erkältungssirup für die NachtDoxylamin, Ephedrin, Dextromethorphan, ParacetamolWICK Pharma02702315
01689009
19.06.2023
HerstellerinformationAdenoscan® und Adrekar®Sanofi-Aventis Deutschland16.06.2023
HerstellerinformationSeptodont16.06.2023
Rote-Hand-BriefeGavreto®PralsetinibRoche Pharma16.06.2023
ChargenrückrufMeteozym®Pankreas-Pulver vom Schwein, SimeticonStegroPharm Arzneimittel02584809
07109119
16.06.2023
ChargenrückrufSertralin Heumann 50 mg FilmtablettenSertralinHeumann Pharma & Co. Generica KG03887618
03887624
03887682
16.06.2023
ChargenrückrufSertralin Heumann 50 mg Filmtabletten Heunet und Sertralin Heumann 100 mg Filmtabletten HeunetSertralinHeunet Pharma05890429
05890435
05890464
16.06.2023
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KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenPatientenindividuell hergestelltes Fentanyl-Nasenspray: Look-alike bei Sprühköpfen24.11.2015
Information der Institutionen und BehördenBfArM: EU-Kommission beschließt Ruhen der Zulassung für Inductos 1,5 mg/ml (Dibotermin alfa)24.11.2015
Information der Institutionen und Behörden AMK-NACHRICHTEN 17. November 2015 Woche 47/2015 Informationen der Institutionen und Behörden PEI veröffentlicht Übersicht bestehender Lieferengpässe von Impfstoffen17.11.2015
Information der Institutionen und BehördenElontril (Bupropion)-Importe: Mehrfach falsche Stärkeangaben17.11.2015
Information der Institutionen und BehördenNeue Postanschrift der AMK03.11.2015
Information der Institutionen und BehördenMycophenolat (z. B. CellCept): Verschärfung der Warnungen um die Anwendung in der Schwangerschaft zu verhindern03.11.2015
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Ruhen der Zulassung Hydroxyethylstärke-haltiger Infusionslösungen der Firma Serumwerk Bernburg AG befristet angeordnet27.10.2015
Information der Institutionen und BehördenEMA empfiehlt für Dimethylfumarat-haltige Arzneimittel (Tecfidera, Fumaderm) weitere Therapiekontrollen zur Risikominimierung einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML)27.10.2015
Information der Institutionen und BehördenEMA empfiehlt Ruhen der Zulassung für Inductos 1,5 mg/ml (Dibotermin alfa)27.10.2015
Information der Institutionen und BehördenAntibiotikaresistenzen: Regelmäßig aktualisierte Angaben zur Resistenz­situation in Fachinformationen systemischer Antibiotika20.10.2015

Rote-Hand-Briefe

Rote-Hand-Brief zu Trisenox (Arsentrioxid): Risiko von Medikationsfehlern durch die Einführung einer neuen Konzentration

Hersteller:
Firma Teva B.B.
Produkt:
Trisenox
Wirkstoff:
Arsentrioxid
Datum:
31.03.2020

AMK / In Abstimmung mit der EMA und dem BfArM informiert die Firma Teva B.B. mittels Rote-Hand-Brief über die Einführung einer neuen Zubereitung von Trisenox (Arsentrioxid). Die neue 6-ml-Durchstechflasche enthält eine Lösung in der Konzentration von 2 mg/ml (insgesamt 12 mg Wirkstoff) und löst das bisherige Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung in einer 10-ml-Glasampulle (1 mg/ml, enthält 10 mg Arsentrioxid) ab (1). Die bisherigen 10-ml-Ampullen werden nicht weiter vertrieben.

Das Zytostatikum wird im Rahmen der Behandlung Erwachsener mit Promyelozytenleukämie angewandt. Hierfür wird das Konzentrat mit einer 5 %igen Glucose- oder 0,9 %igen Kochsalz-Injektionslösung verdünnt. Da jedoch die zwei verschiedenen Konzentrationen vorübergehend gleichzeitig auf dem Markt verfügbar sein werden, kann es zu Verwechslungen und Medikationsfehlern kommen. Unterdosierungen können einen möglichen Verlust der Wirksamkeit zur Folge haben. Unbeabsichtigte Überdosierungen können mit der Erhöhung von Nebenwirkungen, auch mit möglicher Todesfolge, einhergehen. Hierzu zählen:

  • Massive Blutungen als Folge von Thrombozytopenie,
  • schwerwiegende Infektionen, Sepsis und septischer Schock nach schwerer Leukopenie,
  • Herzstillstand nach Verlängerung der QT-Zeit,
  • akutes Promyelozytenleukämie (APL) Differenzierungssyndrom,
  • intrazerebrale Blutung oder Herzinfarkt nach Hyperleukozytose,
  • Nierenschaden oder Nierenversagen durch erhöhte Nierentoxizität und
  • Leberversagen nach Erhöhung von Lebertransaminasen, Bilirubin und Gamma-Glutamyltransferase.

Daher empfiehlt die Firma, die Berechnung der Verdünnung und das Infusionsvolumen stets sorgfältig zu prüfen und so die richtige Wirkstoffmenge für den Patienten zu gewährleisten. Es empfiehlt sich, die Ampullen der alten Konzentration vollständig aufzubrauchen, bevor Packungen mit neuer Konzentration angebrochen werden.

Um die Unterscheidung beider Fertigarzneimittel zu erleichtern, weisen die Packungen und Etiketten auf den Behältnissen verschiedene Merkmale auf, die den Abbildungen im Rote-Hand-Brief entnommen werden können.

Auf Anfrage konnte die Firma noch keinen Termin für die Markteinführung der neuen Zubereitung benennen (2).

Die AMK bittet ApothekerInnen Arzneimittelrisiken im Zusammenhang mit der Zubereitung und Anwendung von Arsentrioxid unter www.arzneimittelkommission.de zu melden. /

Quellen
1)    BfArM an AMK (E-Mail-Korrespondenz); Rote-Hand-Brief Trisenox, T:31.03.2020. (19. März 2020)
2)    AMK an Teva GmbH (telefonische Korrespondenz). (30. März 2020)