In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

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KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
HerstellerinformationSpiolto® Respimat®Tiotropiumbromid und OlodaterolBoehringer Ingelheim Pharma1383270727.02.2024
Rückrufe allgemeinBLENREPBelantamab mafodotinGlaxoSmithKline1662593727.02.2024
ChargenrückrufB12-Tropfen „Ankermann®“ CyanocobalaminWörwag Pharma0497203626.02.2024
Rote-Hand-Briefe23.02.2024
Herstellerinformation1 A Pharma23.02.2024
Rückrufe allgemeinTabrecta®CapmatinibNovartis Pharma17614491
17614516
20.02.2024
Rote-Hand-Briefe19.02.2024
ChargenrückrufBasiscreme DAC, 1 kgCaesar & Loretz0109694719.02.2024
Rote-Hand-Briefe15.02.2024
ChargenrückrufCinacalcet Ascend 30 mg, 60 mg und 90 mgCinacalcetAscend16127292
16127300
16127317
16127323
16127346
16127352
14.02.2024
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KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Fälschungen von Cialis® 20 mg Filmtabletten in den Niederlanden entdeckt17.10.2017
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Nachtrag zur Fälschung des Arzneimittels Abraxane 5 mg/ml, Pulver zur Herstellung einer Infusionssuspension10.10.2017
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Weitere Informationen im Fälschungsfall Velcade 3,5 mg10.10.2017
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Apotheken können neuen RSS-Feed zu Lieferengpässen abonnieren26.09.2017
Information der Institutionen und BehördenWHO: Desloratadin- und Loratadin-haltige Arzneimittel: Gewichtszunahme bei Kindern beobachtet19.09.2017
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Erneute Ergänzung zum Fälschungsfall Velcade 3,5 mg12.09.2017
Information der Institutionen und BehördenSchriftliche Anhörung gemäß Stufenplanverfahren zu Andromedotoxin/Grayanotoxin-haltigen homöopathischen Arzneimitteln: Maßnahmen zur Risikominimierung geplant.05.09.2017
Information der Institutionen und Behörden05.09.2017
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Nachtrag zu Fälschungen des Arzneimittels Velcade 3,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung22.08.2017
Information der Institutionen und BehördenBVL: Tierarzneimittel Bravecto (Fluralaner): Krämpfe und Lethargie als sehr seltene Nebenwirkung in Fachinformation zu ergänzen22.08.2017

Information der Institutionen und Behörden

AMK: Luforbec® 100 Mikrogramm/6 Mikrogramm (Beclometason/Formoterol): Erhöhtes Meldeaufkommen zu Reizungen der Atemwege und starkem Husten nach Anwendung

Datum:
06.05.2025
AMK / Die AMK überblickt seit der Markteinführung von Luforbec® 100 Mikrogramm/6 Mikrogramm (Beclometason/Formoterol) Druckgasinhalation im Jahr 2023 insgesamt 27 Meldungen aus Apotheken, insbesondere zu Reizungen der Atemwege und starkem Husten bei Patienten im direkten zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung dieses Dosieraerosols. In 15 Meldungen berichteten Apotheken konkret über (starken) Hustenreiz; in fünf weiteren Fällen wurden andere Nebenwirkungen wie Brechreiz, Übelkeit und geschwollene Lymphknoten geschildert. Betroffene Patienten gaben teilweise an, den Atem aufgrund von Husten oder der Reizung im Rachenraum nicht anhalten zu können, wodurch die Inhalationstechnik beeinträchtigt war. In allen diesen 20 Fällen wendeten Patienten vormals das Originatorpräparat Foster® (Beclometason/Formoterol) 100/6 µg an, ehe gemäß Rabattvertrag auf Luforbec® substituiert wurde. In 19 der 20 Nebenwirkungs-Fällen erfolgte die Rückumstellung auf das Originalarzneimittel, woraufhin die Beschwerden nicht (mehr) auftraten. Eine Analyse der der AMK vorliegenden Spontanberichte aus Apotheken bestätigt ein mögliches Risikosignal zu verstärktem Hustenreiz nach Anwendung von Luforbec® (n=15 aus 27 Meldungen) gegenüber Foster® (n=3 aus 236 Meldungen). Die Wirkstoffkombination aus dem Kortikosteroid Beclometason und dem langwirkenden Beta-2-Agonisten Formoterol wird zur Behandlung von Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt. Beide Arzneimittel unterscheiden sich im verwendeten pH-Stabilisator. Das Generikum enthält Maleinsäure, das Originalpräparat Salzsäure. Der Zulassungsinhaber von Luforbec® hält gegenüber der AMK eine reizende Wirkung der Maleinsäure aufgrund der geringen Menge (1,7 μg pro Betätigung) für ausgeschlossen (1). Auch bestehe Bioäquivalenz hinsichtlich der aerodynamischen Partikelgrößenverteilung (APSD), des Sprühmusters sowie der Sprühfahnengeometrie (2), weshalb kein Signal für ein erhöhtes Auftreten eines Hustenreizes außerhalb des bekannten Sicherheitsprofils gesehen werde. Husten und Rachenreizung sind in den Fachinformationen beider Präparate als gelegentliche Nebenwirkungen aufgeführt (3, 4). Die Firma verweist gegenüber der AMK alternativ auf mögliche patientenseitige Faktoren und psychologische oder psychogene Effekte im Zusammenhang mit einer Arzneimittelsubstitution, wie sie bereits in der Fachliteratur beschrieben seien. Die geringe Vertrautheit mit einem neuen Inhalator kann Anwendungsfehler begünstigen; auch Umstellungswiderstand oder Verunsicherung seitens der Patienten können die Therapietreue beeinträchtigen (5). Die Nationale Versorgungsleitlinie Asthma betont mögliche Schwierigkeiten bei einem Präparatewechsel ohne begleitende Information (6). Da das oben gezeigte „Dechallenge“ zur unerwünschten Arzneimittelwirkung „Hustenreiz“ (Besserung bei Rückumstellung auf das Originatorpräparat in 19 von 20 Meldungen an die AMK) argumentativ sowohl auf einen patientenseitigen Anwendungsfehler als auch auf Präparate-bezogene Faktoren (z. B. Maleinsäure vs. Salzsäure) hinweisen kann, sollten insbesondere im Zuge einer Substitution betroffene Patienten zur Inhalationstechnik und Pflege des neuen Geräts geschult werden. Weiterhin kann patientenseitig auch eine unzureichende Asthmakontrolle die Empfindlichkeit gegenüber unspezifischen Reizen (z. B. Kältereiz durch unvollständige Verdunstung des Treibmittels) erhöhen. Externe (saisonale) Faktoren wie Infekte oder Allergenkontakt können die Hyperreagibilität zusätzlich verstärken. Vor einem Austausch des Inhalationsgeräts sollte daher geprüft werden, ob Hinweise auf eine unzureichende Asthmakontrolle vorliegen. Dazu gehört insbesondere die Frage, ob die Inhalation regelmäßig und wie vorgesehen erfolgt und ob ein erhöhter Bedarf an kurzwirkenden Beta-2-Sympathomimetika wie Salbutamol besteht. Gegebenenfalls kann der Einsatz eines Spacers helfen, Kältereiz und Nebenwirkungen im Rachenraum zu verringern (7, 8). In der Apotheke könnte mittels Spacer (als Demogerät) überprüft werden, ob sich der Hustenreiz bei Anwendung von Luforbec® reproduzieren lässt. Bleiben Husten und Rachenreizung trotz Inhalierhilfe bestehen, kann ein Herstellerwechsel erwogen werden, ggf. unter Angabe pharmazeutischer Bedenken (Sonder-PZN) mit einer Begründung, wie z. B. „Hustenreiz/Non-Adhärenz“. Die AMK bittet Apothekerinnen und Apotheker, Patienten angemessen zu informieren und insbesondere auf Risiken eines eigenmächtigen Absetzens hinzuweisen. Verdachtsfälle von Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einer Arzneimittelsubstitution sind bitte online über das UAW-Formular der AMK unter www.arzneimittelkommission.de zu melden. / Quellen 1) Hormosan Pharma GmbH an AMK (E-Mail-Korrespondenz); AW: AMK-Fall […]. (17. Januar 2025) 2) Hormosan Pharma GmbH an AMK (E-Mail-Korrespondenz); AW: AMK-Fall […] Luforbec Dsieraerosol. (5. März 2025) 3) Hormosan Pharma GmbH; Fachinformation Luforbec® 100 Mikrogramm/6 Mikrogramm pro Sprühstoß, Druckgasinhalation, Lösung, Stand Mai 2024. 4) Chiesi GmbH; Fachinformation Foster 100/6 Mikrogramm Druckgasinhalation, Stand Oktober 2023. 5) Albanna AS, Alhajji M, Alsowayan W, Soliman MH. The impact of unsupervised and unconsented switch of inhalers in patients with controlled asthma - A targeted literature review. Ann Thorac Med. 2023 Jul-Sep;18(3):103-115. 6) Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma, Version 5.0. 2024. www.awmf.org → Leitlinienregister → S3-Leitlinie Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma (Zugriff am 10. April 2025). 7) Bundesapothekerkammer; Arbeitsmaterialien für die pharmazeutischen Dienstleistungen: Ergänzende Informationen „Dosieraerosole“, Stand März 2025. www.abda.de → Für Apotheker → Pharmazeutische Dienstleistungen → Inhalativa → Ergänzende Materialien (Zugriff am 10. April 2025) 8) Deutsche Atemwegsliga e.V.; Richtig inhalieren mit Inhalierhilfe (Spacer). www.atemwegsliga.de → Inhalieren → Dosieraerosole (DA) → Dosieraerosole (DA) mit Spacer (Zugriff am 10. April 2025).