AMK / Die Firma Hexal AG informiert in Abstimmung mit der zuständigen
Landesbehörde zum Auftreten weißer Partikel in der Lösung nach
Rekonstitution von Thiotepa Hexal 15 mg und 100 mg, Pulver für ein
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. Hierbei handelt es
sich nicht um (Fremd-)Partikel, sondern um Agglomerate des Wirkstoffes
Thiotepa.
Das Zytostatikum wird in Kombination mit anderen
Chemotherapeutika unter anderem zur Konditionierung vor allogener oder
autologer hämatopoetischer Stammzelltransplantation für die Behandlung
von hämatologischen Erkrankungen angewendet.
Der Firma wurde aus
Apotheken berichtet, dass nach Rekonstitution des Arzneimittels
sichtbare weiße Partikel in Lösung verblieben. Auch die AMK überblickt
seit 2023 insgesamt 13 Berichte zu Ausfällungen und weißen Partikeln
nach ordnungsgemäßer Rekonstitution des Pulvers im Vial, die sich
mitunter auch nach mehreren Stunden Wartezeit nicht auflösten.
Als
Maßnahme folgt nun eine Änderung der Gebrauchs- und Fachinformation.
Diese weisen nun darauf hin, dass gelegentlich eine Opaleszenz oder
einige kleine agglomerierte polymerisierte Partikel in rekonstituierten
Lösungen vorliegen können. Diese seien Polymerisate des Wirkstoffs
Thiotepa und eine intrinsische Eigenschaft des Produkts. Trotzdem können
diese Lösungen zur Weiterverdünnung im Infusionsbeutel verwendet
werden. Wenn in der verdünnten Lösung weiterhin Partikel beobachtet
werden, sollte sie verworfen werden.
Hergestellte
Thiotepa-Infusionslösungen sollten weiterhin stets unter Verwendung
eines Infusionsbestecks mit einem 0,2-μm-Inline-Filter verabreicht
werden.
Näheres kann dem Informationsschreiben
entnommen werden. Die AMK bittet Apothekerinnen und Apotheker,
belieferte Institutionen angemessen zu informieren und Risiken im
Zusammenhang mit der Anwendung von Thiotepa-haltigen Arzneimitteln unter
www.arzneimittelkommission.de zu melden. /
Quellen
Hexal AG an AMK (E-Mail-Korrespondenz); Hexal - Bitte um Veröffentlichung Information der Hersteller. (14. Mai 2024)