AMK / In Abstimmung mit der EMA und der Bezirksregierung Düsseldorf
informiert die Firma UCB Pharma GmbH über das Risiko von Über- oder
Unterdosierungen aufgrund des Verblassens der Messskala nach mehrfacher
Anwendung der Dosierspritzen von Xyrem® (Natriumoxybat) 500 mg/ml Lösung
zum Einnehmen. Auch wenn bisher noch nicht berichtet, sind vermehrte
Nebenwirkungen oder Minderwirkungen nicht auszuschließen.
Das Betäubungsmittel ist zur Behandlung von Narkolepsie mit Kataplexie bei erwachsenen Patienten indiziert.
In
den letzten drei Jahren erhielt die Firma insgesamt 11 Beanstandungen,
wonach die Skala auf der Dosierspritze nach mehrfachem Gebrauch
unleserlich geworden oder ganz verblasst war. Der AMK wurde von einer
Apotheke berichtet, dass sich die Graduierung bei der Reinigung der
Dosierspritze ablöste, was sich jedoch vom Hersteller unter Verwendung
verschiedener Lösungsmittel nicht reproduzieren ließ.
Die Firma
bittet ApothekerInnen, bei jeder Abgabe des Arzneimittels an Patienten
auf die Möglichkeit des Verblassens der Messskala auf den Dosierspritzen
hinzuweisen. Im Fall einer nach mehrfachem Gebrauch unlesbaren oder
fehlenden Messskala soll die fehlerhafte Dosierspritze unmittelbar gegen
eine neue ausgetauscht werden. Neue Dosierspritzen können Apotheken
kostenfrei bei der Firma anfordern. Sofern möglich, werden Apotheken
zudem gebeten, die mangelhafte Dosierspritze für weitere Untersuchungen
der Firma zuzusenden.
Weitere Informationen zum Sachverhalt sowie Kontaktdaten der Firma für den Austausch der Dosierspritze können dem
Informationsschreiben entnommen werden. Voraussichtlich ab Juni 2019 wird die Firma eine neue Dosierspritze in den Markt einführen.
Die
AMK empfiehlt Apotheken, die Patienten mit Xyrem® versorgen, eine
Dosierspritze im Voraus vorrätig zu halten, damit der Austausch
unmittelbar erfolgen kann und der Patient stets im Besitz einer
Dosierhilfe bleibt. Bitte geben Sie betroffenen Patienten nur die für
dieses Präparat vorgesehene Dosierspritze ab und beachten Sie das
Schulungsmaterial.
Bei Verdacht auf Arzneimittelrisiken, die im
Zusammenhang mit der Anwendung von Dosierhilfen stehen, bittet Sie die
AMK um Meldung unter www.arzneimittelkommission.de. /
Quellen
UCB
Pharma GmbH an AMK (E-Mail-Korrespondenz); Terminsache: Wichtige
Mitteilung der Firma UCB Pharma GmbH zum 20.12.2018. (13. Dezember 2018)