AMK / Die Firma Bayer AG informiert in Absprache mit EMA und BfArM mittels Rote-Hand-Brief
über neue Einschränkungen für den Gebrauch von Xofigo® (▼,
[223Ra]Radiumdichlorid). Die AMK berichtete bereits über die
Kontraindikation von Xofigo® in Kombination mit Abirateron und
Prednison/Prednisolon (siehe Pharm. Ztg. 2018 Nr. 13, Seite 110).
Folgende Erkenntnisse und Maßnahmen lassen sich aus Ergebnissen von klinischen Phase-III-Studien ableiten:
- Die
Anwendung von [223Ra]Radiumdichlorid ist mit einem erhöhten Risiko für
Knochenfrakturen assoziiert. Auch ein möglicherweise erhöhtes
Sterberisiko wurde beobachtet, wenn das Radiotherapeutikum im
Kombination mit Abirateronacetat plus Prednison/Prednisolon bei
Patienten mit asymptomatischem oder leicht symptomatischem
kastrationsresistentem Prostatakarzinom angewendet wurde.
- Xofigo®
sollte ausschließlich als Monotherapie oder in Kombination mit einem
Analogon des LHRH (Luteinisierendes Hormon freisetzendes Hormon) für die
Behandlung erwachsener Patienten mit metastasiertem
kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC) und symptomatischen
Knochenmetastasen ohne bekannten viszeralen Metastasen angewendet
werden, bei denen die Erkrankung nach Erhalt von mindestens zwei
vorausgehenden systemischen Therapielinien zur Behandlung des mCRPC
(außer LHRH-Analoga) fortschreitet, oder für die keine andere verfügbare
systemische mCRPC-Therapie geeignet ist.
- [223Ra]Radiumdichlorid
wird bei Patienten mit einer geringen Anzahl osteoblastischer
Knochenmetastasen, bei nur asymptomatischen Knochenmetastasen sowie in
Kombination mit anderen systemischen Krebstherapien, außer LHRH-Analoga,
nicht empfohlen. Bei leicht symptomatischen Knochenmetastasen ist der
Therapienutzen sorgfältig gegen das Risiko abzuwägen.
- Knochenstatus
und Ausgangsrisiko für Frakturen beim Patienten sollten vor
Behandlungsbeginn ermittelt und mindestens 24 Monate lang engmaschig
überwacht werden. Die Anwendung von Bisphosphonaten oder von Denosumab
ist in Betracht zu ziehen.
Nähere Informationen zu den genannten Risiken können dem Rote-Hand-Brief entnommen werden.
Verdachtsfälle von Arzneimittelrisiken im Zusammenhang mit der
Anwendung von Xofigo® sind bitte unter www.arzneimittelkommission.de zu
melden. /
Quellen
BfArM an AMK (E-Mail-Korrespondenz); Rote-Hand-Brief Xofigo. (03. August 2018)