AMK / Vor dem Hintergrund der mit dem Breitspektrum-Insektizid
Fipronil belasteten Eier, welche aus den Niederlanden auch nach
Deutschland exportiert wurden, gibt das PEI in einer
Sicherheitsinformation Entwarnung und sieht die Sicherheit von
Grippeimpfstoffen nicht gefährdet (1).
Eier, die für die Anzucht von Influenza-Viren zur Produktion von
Grippeimpfstoffen genutzt werden, stammen aus speziellen Zuchtbetrieben,
für die besondere Qualitätsanforderungen gelten und die entsprechend
überwacht werden. Nach Anzucht der Viren werden diese isoliert und
mehrfach aufgereinigt, um mögliche Verunreinigungen effektiv zu
entfernen, sodass nur Spuren von Hühnereiweiß enthalten bleiben. Nach
Europäischem Arzneibuch dürfen im fertigen Impfstoff maximal 1 µg
Hühnereiweiß pro Impfdosis nachgewiesen werden, die auch für Allergiker
selten problematisch sind. Hinzu kommt, dass sich Fipronil aufgrund
seiner Lipophilie vermehrt im Eidotter anreichert, weniger im Eiklar.
Zusammenfassend sieht das PEI aufgrund der genannten Kontrollen der
Zuchtbetriebe und aufwändigen Reinigungsprozesse der
Influenza-Impfstoffe keine Gefahren für den Patienten. Selbiges gilt
auch für andere Impfstoffe (z.B. FSME, MMR, Tollwut), die Protein vom
Huhn enthalten, sodass auch hier das PEI Entwarnung gibt (2). Bei der
Verabreichung von Impfstoffen, die unter Verwendung von Hühnereiern
hergestellt wurden, ist somit nicht davon auszugehen, dass es für den
Patienten zu einer Gesundheitsgefährdung durch Fipronil kommt.
Die AMK bittet Apotheken, Verdachtsfälle unerwünschter
Arzneimittelwirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung von Impfstoffen
zu melden (www.arzneimittelkommission.de). /
Quellen
- PEI; Belastung von Hühnereiern mit Fipronil – Informationen zu Influenza-Impfstoffen. www.pei.de → Vigilanz (Zugriff am 11. August 2017)
- PEI
an AMK (E-Mail Korrespondenz) AW: Anfrage zu Ihrer Vigilanz-Meldung zu
Fipronil belasteten Eiern zwecks Impfstoffherstellung. (15. August
2017)