AMK / In Abstimmung mit der EMA und dem BfArM informiert die Firma
Roche Pharma AG mittels Rote-Hand-Brief über zusätzliche Warnhinweise
und Dosisanpassungen bei Anwendung von Cotellic (Cobimetinib,
zusätzliche Überwachung [▼]). In klinischen Studien und nach
Markteinführung wurden schwere Blutungsereignisse sowie Rhabdomyolysen
und erhöhte Kreatinphosphokinase (CPK)-Spiegel bei mit Cobimetinib
behandelten Patienten beobachtet. Der Kinasehemmer Cobimetinib ist in
Kombination mit Vemurafenib zur Behandlung Erwachsener mit nicht
resezierbarem oder metastasiertem Melanom mit einer BRAF-V600-Mutation
zugelassen.
Die aktualisierten Empfehlungen zur Anwendung von Cobimetinib lauten:
- Bei Blutungsereignissen vom Grad 3 oder 4 sollte die
Behandlung mit Cobimetinib unterbrochen werden. Eine Wiederaufnahme der
Behandlung nach Grad-3-Blutungen sollte nach klinischem Ermessen
erfolgen; nach Grad-4-Ereignissen oder zerebralen Blutungen ist
Cobimetinib dauerhaft abzusetzen.
- Bei Patienten mit zusätzlichen Risikofaktoren für
Blutungen wie Hirnmetastasen, gastrointestinalen Erkrankungen und/oder
Begleitmedikationen, wie Thrombozytenaggregationshemmer oder
Antikoagulanzien, ist bei der Anwendung besondere Vorsicht geboten.
- Vor Behandlungsbeginn ist der Serum-CPK- und
Kreatinin-Spiegel des Patienten zu bestimmen und während der Behandlung,
wie klinisch indiziert, zu kontrollieren.
- Bei Auftreten einer Rhabdomyolyse, symptomatischen
CPK-Erhöhungen oder asymptomatischen CPK-Erhöhungen vom Grad 4 sollte
die Behandlung mit Cobimetinib unterbrochen werden. Im Falle einer
Symptombesserung kann die Behandlung mit Cobimetinib unter engmaschiger
Kontrolle und mit einer um 20 mg reduzierten Dosis wiederaufgenommen
werden.
- Bei Behandlungsunterbrechung mit Cobimetinib und/oder Dosisanpassungen kann die Therapie mit Vemurafenib fortgesetzt werden.
Die AMK bittet Apothekerinnen und Apotheker, betroffene Patienten
über die möglichen Risiken der Therapie mit Cobimetinib, insbesondere
bezüglich der Begleitmedikation, angemessen zu informieren. Für
medizinische Rückfragen kann der Zulassungsinhaber unter der
Telefonnummer 07624 142015 (Mo. - Fr. 9 – 18 Uhr) kontaktiert werden.
Bitte melden Sie der AMK Verdachtsfälle zu Arzneimittelrisiken, die im
Zusammenhang mit Cobimetinib stehen, damit weitere wichtige
Erkenntnisse zum Nebenwirkungsprofil gewonnen werden können. /
Quellen- Roche Pharma AG an AMK (E-Mail-Korrespondenz); Veröffentlichung Rote Hand Brief Cotellic. (21. April 2017)