AMK / Die Firma Dr. Franz Köhler Chemie GmbH informiert mittels
Rote-Hand-Brief in Abstimmung mit der zuständigen Behörde, dem
Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege, über das Risiko
sichtbarer Partikel bei den Amidotrizoesäure-haltigen Arzneimitteln
- Peritrast 180/31%, Injektionslösung, 10x50 ml, Durchstechflaschen,
- Peritrast 31% Infusio (retro), Injektionslösung, 10x100 ml und 10x250 ml, Durchstechflaschen,
- Peritrast 300/60%, Injektionslösung, 10x50 ml und 10x100 ml, Durchstechflaschen.
Bei den Arzneimitteln handelt es sich um ein iodiertes
Röntgenkontrastmittel, dass als Diagnostikum für die retrograde
Pyelographie, Urethro-Cystographie, retrograde Cholangio- und/oder
Pancreaticographie (ERCP) und intraoperative Cholangiographie angewendet
wird.
Im Rahmen des fortlaufenden Stabilitätsprogramms wurden
sichtbare Partikel gefunden. Untersuchungen haben ergeben, dass sich
diese während der Laufzeit bilden können, wenn sich an
(produktionsbedingten) Silikontröpfchen der verwendeten
Brombutyl-Stopfen Produktbestandteile anlagern. Obwohl laut Firma keine
Nebenwirkungen oder Wirksamkeitsprobleme gemeldet wurden, besteht ein
mögliches Risiko für Patienten. Daher informiert die Firma, dass die
genannten Injektionslösungen bei der Entnahme durch einen Partikelfilter
mit einer Porengröße ≤ 5 µm (überprüftes Filtermaterial:
Acryl-Copolymer auf Polyamid-Träger; verwendet wurde der Mini-Spike®
Filter V der Firma B. Braun) aufgezogen werden müssen (1).
Nach
Informationen der Firma sind alle im Markt befindlichen Chargen
betroffen, bis die Umstellung auf andere Stopfen erfolgt ist. Auch
künftige Chargen müssen vor Anwendung gefiltert werden. Die
Notwendigkeit zur Filtration wird auf allen künftigen Lieferscheinen
vermerkt. Die Firma informiert, sobald die Produktionsumstellung
abgeschlossen ist (2).
Nähere Informationen können dem Rote-Hand-Brief entnommen werden.
Die
AMK bittet Apothekerinnen und Apotheker darum, belieferte Institutionen
angemessen zu informieren sowie Risiken im Zusammenhang mit der
Anwendung von Amidotrizoesäure-haltigen Arzneimitteln bevorzugt online
unter www.arzneimittelkommission.de zu melden. /
Quellen
1) BfArM; Rote-Hand-Brief zu Peritrast 180/31%, Peritrast Infusio
31% (retro) und Peritrast 300/60% Injektionslösungen: Risiko durch
sichtbare Partikel. www.bfarm.de → Arzneimittel → Pharmakovigilanz →
Risikoinformationen → Rote-Hand-Briefe und Informationsbriefe (19. Juli
2024)
2) Dr. Franz Köhler Chemie GmbH an AMK (E-Mail-Korrespondenz); Rote Hand Brief zu Peritrast. (19. Juli 2024)