AMK / Die Firmen 1 A Pharma GmbH und Hexal AG informieren in
Abstimmung mit der zuständigen Landesbehörde darüber, dass die
Produktinformationen zu Risperidon-haltigen Arzneimitteln hinsichtlich
der Nebenwirkungen Steven-Johnson-Syndrom (SJS) sowie Toxisch Epidermale
Nekrolyse (TEN) und deren Symptome aktualisiert werden müssen (1).
Betroffen sind unterschiedliche Packungsgrößen und Chargen von
Risperidon – 1 A Pharma, 1 mg/ml Lösung zum Einnehmen, 0,25 mg, 0,5 mg
und 6 mg Filmtabletten sowie Risperidon HEXAL 0,25 mg und 0,5 mg
Filmtabletten.
Das atypische Antipsychotikum ist angezeigt zur
Behandlung der Schizophrenie sowie bei mäßigen bis schweren manischen
Episoden, assoziiert mit bipolaren Störungen. Weiterhin wird Risperidon
angewendet zur Kurzzeitbehandlung von anhaltender Aggression bei
Patienten mit Alzheimer-Demenz und Verhaltensstörung von Kindern und
Jugendlichen ab fünf Jahren.
Im Ergebnis der wissenschaftlichen
Bewertung im Rahmen eines PSUSA-Verfahrens sind die Fach- und
Gebrauchsinformationen zu den Nebenwirkungen SJS und TEN sowie deren
Symptome (Blasenbildung und Ablösen der Haut, welches in und um den
Mund, die Nase, Augen und Geschlechtsorgane beginnt und sich dann auf
andere Bereiche des Körpers ausbreiten kann) zu aktualisieren. Beide
schwerwiegenden allergischen Hautreaktionen sind mit der
Häufigkeitsangabe „Nicht bekannt“ aufzunehmen.
Die genannten
Nebenwirkungen sind noch nicht in den Produktinformationen der genannten
Packungen enthalten. Laut Firmen werden die Fach- und
Gebrauchsinformationen zeitnah aktualisiert. Von einem Rückruf
betroffener Chargen wird abgesehen (2). Die Maßnahme dient der
Sicherstellung der Versorgung mit Risperidon-haltigen Arzneimitteln und
der Vermeidung eines möglichen Versorgungsengpasses.
Weitere
Informationen zu den betroffenen Packungsgrößen und Chargen sowie Links
zu den derzeit gültigen Fach- und Gebrauchsinformationen sind dem
jeweiligen Informationsbrief der Firma 1A Pharma sowie der Hexal AG zu entnehmen.
Die AMK bittet Apothekerinnen und Apotheker, Patienten angemessen zu
informieren. Risiken im Zusammenhang mit der Anwendung von
Risperidon-haltigen Arzneimitteln sind vorzugsweise online unter
www.arzneimittelkommission.de zu melden. /
Quellen
1) Sandoz
Deutschland/Hexal AG an AMK (E-Mail-Korrespondenz). Veröffentlichung in
der Rubrik "Information der Hersteller" (11. Dezember 2023)
2)
Sandoz Deutschland/Hexal AG an AMK (E-Mail-Korrespondenz). AW:
Veröffentlichung in der Rubrik "Information der Hersteller" (12.
Dezember 2023)