AMK / Die Firma InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH
informiert in Abstimmung mit der zuständigen Aufsichtsbehörde mittels
Rote-Hand-Brief über ein möglicherweise vollständiges Herauslösen der
Dichteinlage aus dem Deckel bei Erstöffnung von Infectocillin®
(Phenoxymethylpenicillin) 400 und 500 Saft.
Das
Penicillin-Antibiotikum wird angewendet bei leichten bis mittelschweren
Infektionen, die durch Phenoxymethylpenicillin-sensible Erreger bedingt
und einer oralen Penicillin-Therapie zugänglich sind.
Der Fehler
betrifft mehrere Chargen Infectocillin® 400 Saft, Granulat zur
Herstellung einer Lösung zum Einnehmen, und Infectocillin® 500 Saft,
Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen. Aufgrund der
besonderen Versorgungssituation mit Antibiotika-Säften für Kinder wird
darum gebeten, spätestens vor Abgabe betroffener Chargen die Flaschen zu
öffnen und den korrekten Sitz der Dichtungsscheibe zu überprüfen und
notwendigenfalls zu korrigieren.
Bei betroffenen Flaschen ist die
Dichteinlage leicht mit der Siegelfolie verklebt und kann deshalb bei
Erstöffnung aus dem Deckel herausgezogen werden. Bei dann fehlender
Dichteinlage im Deckel kann dieser nicht richtig abschließen, sodass es
bereits während der Zubereitung im Zuge des Schüttelns zum Austritt der
flüssigen Zubereitung kommen kann. Da die produktschützende Siegelfolie
aber ordnungsgemäß auf den Flaschen aufgebracht ist, wird nicht von
einer allgemeinen Qualitätsminderung des Arzneimittels ausgegangen.
Die
Firma empfiehlt nun, die Dichteinlage unter hygienischen Bedingungen
(Handschuhe) von der Siegelfolie abzulösen und zurück in den Deckel
einzusetzen. Bei korrekter Handhabung sei ein Einsatz des Antibiotikums
weiterhin möglich.
Sollte es bei dem Korrekturversuch dazu
kommen, dass die Siegelfolie und/oder Dichteinlage versehentlich
zerstört wird, kann die Ware an die Firma reklamiert werden (Porto wird
erstattet).
Nähere Informationen, wie die Liste der betroffenen
Chargen, eine bebilderte Anleitung der Korrekturmaßnahme sowie
Retourenhinweise der Firma sind dem Rote-Hand-Brief zu entnehmen.
Die
AMK bittet Apothekerinnen und Apotheker, Patienten und Eltern bzw.
Erziehungsberechtigte angemessen zum Sachverhalt zu informieren und
Risiken im Zusammenhang mit der Anwendung von
Phenoxymethylpenicillin-haltigen Arzneimitteln vorzugsweise online unter
www.arzneimittelkommission.de zu melden. /
Quellen
Infectopharm Arzneimittel und Consilium GmbH an AMK
(E-Mail-Korrespondenz); InfectoCillin 400/500 Saft –
Informationsschreiben Defekt am Deckel / Rote Hand Brief. (25. September
2023)