AMK / Die Firma Sanofi-Aventis Deutschland GmbH informiert in
Abstimmung mit der EMA und dem BfArM über die eingeschränkte
Lieferfähigkeit von Fasturtec® (Rasburicase) 7,5 mg/5 ml, Pulver und
Lösungsmittel zur Herstellung eines Infusionslösungskonzentrats,
voraussichtlich ab 31. März 2023 bis Ende des zweiten Quartals 2024,
aufgrund von Verzögerungen beim Produktionstransfer (1).
Rasburicase
ist ein rekombinantes Uratoxidase-Enzym zur Behandlung und Prophylaxe
einer akuten Hyperurikämie, um ein akutes Nierenversagen bei
Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen mit hämatologischen Malignomen mit
hoher Tumorlast und dem Risiko einer raschen Tumorlyse oder
-verringerung nach Beginn der Chemotherapie zu verhindern.
Laut
Firma kann alternativ auf Fasturtec® 1,5 mg/1 ml (3 Durchstechflaschen
und 3 Ampullen mit Lösungsmittel) zurückgegriffen werden. Dabei sind
gegebenenfalls mehrere Durchstechflaschen zu verwenden, um die
erforderliche Menge an Wirkstoff zu erhalten. Für die korrekte
Rekonstitution und Verdünnung hat die Firma eine entsprechende
Herstellungsanleitung im Informationsbrief hinterlegt.
Zusätzlich
wird darauf hingewiesen, dass das Etikett auf den Durchstechflaschen
von Fasturtec® 1,5 mg/1 ml temporär in englischer Sprache in den Verkehr
gebracht wird. Der Umkarton sowie die Gebrauchsinformation sind
hingegen in deutscher Sprache verfügbar. Diese Maßnahme stützt sich auf §
10 Absatz 1a und § 11 Absatz 1c Arzneimittelgesetz (AMG), wonach die
zuständige Bundesoberbehörde im Einzelfall gestatten kann, dass ein
Arzneimittel abweichend von § 10 Absatz 1 Satz 1 AMG befristet mit einer
Kennzeichnung in einer anderen als der deutschen Sprache in den Verkehr
gebracht wird. Die Ausnahmegenehmigung ist befristet bis zum 30. Juni
2024 (2).
Die AMK bittet Apothekerinnen und Apotheker, belieferte
Institutionen angemessen zu informieren und Verdachtsfälle von
Arzneimittelrisiken im Zusammenhang mit dem Lieferengpass von
Rasburicase unter www.arzneimittelkommission.de zu melden. /
Quellen
1) BfArM; Informationsschreiben zum Lieferengpass von Fasturtec 7,5
mg/5 ml des Unternehmens Sanofi-Aventis Deutschland GmbH. www.bfarm.de →
Arzneimittel → Pharmakovigilanz → Risikoinformationen (Zugriff am 21.
Februar 2023)
2) BfArM; Erteilung einer Ausnahmegenehmigung für
Fasturtec 1,5 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung eines
Infusionslösungskonzentrats (Rasburicase) nach §§ 10 Abs. 1a und 11 Abs.
1c AMG für Ware mit englischsprachigem Etikett auf der
Primärverpackung. www.bfarm.de → Arzneimittel →
Arzneimittelinformationen → Lieferengpässe → Maßnahmen des BfArM im
Bereich Lieferengpässe → Maßnahmen des BfArM auf Basis der §§ 10 Absatz
1a und 11 Absatz 1c AMG (Zugriff am 22. Februar 2023)