AMK / Das BfArM informiert mittels Informationsbrief, dass
Methotrexat medac® 25 mg/ml Injektionslösung (PZN 11180927, 11180910 und
11180962) nur noch für die bisherigen onkologischen Indikationen zur
Verfügung steht. Die Anwendung bei schweren Formen der Psoriasis
vulgaris, insbesondere des Plaque-Typs, der nicht ausreichend mit
herkömmlichen Therapien wie Phototherapie, PUVA und Retinoide zu
behandeln ist, sowie bei schwerer psoriatischer Arthritis entfällt
damit.
Das Zytostatikum Methotrexat (MTX) hemmt als Antimetabolit
kompetitiv die Dihydrofolat-Reduktase, ein Schlüsselenzym der
DNA-Synthese. Einmal wöchentlich, niedrig dosiert, wirkt MTX
immunsuppressiv und zählt zu den antirheumatischen Basistherapeutika.
Dosierungsfehler mit schwerwiegenden Folgen, einschließlich tödlicher
Verläufe, wurden insbesondere dann gemeldet, wenn MTX zur Behandlung von
Autoimmunerkrankungen, wie rheumatoider Arthritis, Psoriasis und Morbus
Crohn, täglich anstatt wie vorgesehen einmal wöchentlich angewendet
wurde (siehe Pharm. Ztg. 2019 Nr. 48., Seite 112).
Empfohlene
risikominimierende Maßnahmen umfassten seither u. a. das Aufbringen von
Warnhinweisen auf der äußeren und inneren Verpackung sowie die
Aktualisierung der Produktinformationen bzw. behördlich beauflagtes
Schulungsmaterial (Patientenkarte) für orale MTX-haltige Arzneimittel.
Weiterhin
wurde empfohlen, bei MTX-haltigen Arzneimitteln mit kombinierten
Zulassungen, d. h. mindestens einer Indikation, die eine einmal
wöchentliche Behandlung erfordert (z.B. rheumatologische/dermatologische
Erkrankungen oder Morbus Crohn) und einer weiteren Zulassung für eine
onkologische Indikation, die Anwendungsgebiete und damit auch die
gemeinsamen Produktinformationstexte zu trennen.
Die Firma Medac
hat vor diesem Hintergrund nun für das einzige ihrer in Deutschland
zugelassenen Produkte mit derartig kombinierten Indikationen statt einer
intendierten Trennung, eine Streichung der Autoimmunindikation
beantragt. Mit der am 2. November 2022 vom BfArM genehmigten
Zulassungsänderung bei Methotrexat medac® 25 mg/ml Injektionslösung
bleiben nun ausschließlich die onkologischen Indikationen bestehen.
Weitere Informationen können dem Informationsbrief
entnommen werden. Die AMK bittet Apothekerinnen und Apotheker,
Patienten und belieferte Institutionen angemessen zu informieren und
weiterhin wachsam bezüglich (potenzieller) Dosierungsfehler bei
Austausch und Abgabe von MTX-haltigen Arzneimitteln zu sein.
Arzneimittelrisiken bei der Anwendung von MTX sind bitte unter www.arzneimittelkommission.de zu melden. /
Quellen
BfArM; Informationsbrief zur Trennung der kombinierten Indikationen für
Methotrexat medac 25 mg/mL Injektionslösung (in Durchstechflaschen).
www.bfarm.de → Arzneimittel → Pharmakovigilanz → Risikoinformationen
(Zugriff am 16. Februar 2023)