AMK / Die Firmen BioNTech Manufacturing GmbH und Moderna Biotech Spain
S. L: informieren mittels mit der EMA und dem PEI abgestimmtem
Rote-Hand-Brief zum Risiko einer Myokarditis und Perikarditis nach
Impfung mit den COVID-19 mRNA-Impfstoffen Comirnaty (▼), Konzentrat zur
Herstellung einer Injektionsdispersion, und Spikevax (▼, vormals
COVID-19 Vaccine Moderna), Injektionsdispersion (1).
Die
COVID-19 mRNA Impfstoffe wurden in der EU mit einer bedingten
Marktzulassung zur aktiven Immunisierung zur Vorbeugung von COVID-19
durch das SARS-CoV-2-Virus bei Personen im Alter ab 12 Jahren
(Comirnaty) bzw. im Alter ab 18 Jahren (Spikevax) zugelassen.
Es
wurden sehr selten Fälle von Myokarditis und Perikarditis nach einer
Impfung mit den genannten COVID-19 mRNA Impfstoffen berichtet.
Schätzungen zufolge wurden bis zum 31. Mai 2021 rund 177 Millionen Dosen
von Comirnaty und 20 Millionen Dosen von Spikevax im Europäischen
Wirtschaftsraum (EWR) verabreicht. Bis dahin wurden 145 Fälle von
Myokarditis bei Personen, die mit Comirnaty, und 19 Fälle bei Personen,
die mit Spikevax geimpft wurden, festgestellt. Zusätzlich traten 138
Fälle (Comirnaty) bzw. 19 Fälle (Spikevax) von Perikarditis auf. Fälle
von Myokarditis und Perikarditis traten primär innerhalb von 14 Tagen
nach der Impfung auf, häufiger nach der zweiten Dosis, sowie bei
jüngeren Männern.
Der PRAC ist nach Prüfung aller verfügbaren
Daten zu dem Schluss gekommen, dass zwischen Impfungen mit COVID-19 mRNA
Impfstoffen und Myokarditis und Perikarditis mindestens ein möglicher
kausaler Zusammenhang bestehen könnte.
Die bisher vorliegenden
Daten lassen vermuten, dass eine Myokarditis oder Perikarditis nach
Impfung ähnlich verläuft wie im Allgemeinen. ApothekerInnen sollen auf
die Zeichen und Symptome achten und geimpfte Personen darauf hinweisen,
bei Brustschmerzen, Kurzatmigkeit oder Palpitationen sofort medizinische
Beratung und Hilfe einzuholen.
Die Produktinformationen werden entsprechend des genannten Risikos angepasst. Weitere Informationen können dem
Rote-Hand-Brief entnommen werden.
Die AMK bittet ApothekerInnen alle Nebenwirkungen, die nach einer
COVID-19-Impfung auftreten, unter www.arzneimittelkommission.de zu
melden. Wichtige Angaben bei der Meldung sind dabei u. a. die konkreten
zeitlichen Zusammenhänge, die genaue Impfstoff- und Chargenbezeichnung
und die Bewertung alternativer Ursachen für die aufgetretene
Nebenwirkung (2). /
Quellen
1) PEI an AMK
(E-Mail-Korrespondenz); Rote Hand Brief zu Comirnaty und Spikevax -
Veröffentlichung am Montag den 19.07.2021. (15. Juli 2021)
2) AMK; COVID-19-Impfung – Risiken mit Beratung und aktiver Pharmakovigilanz minimieren helfen. Pharm. Ztg. 2021 (166) 2: 75