AMK / Nach Meldung weiterer Fälle erkennt das PEI nun eine auffällige
Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenenthrombosen
(Sinusvenenthrombosen) in Verbindung mit einer Thrombozytopenie und
Blutungen in zeitlicher Nähe zu Impfungen mit dem COVID-19-Impfstoff
AstraZeneca (1). Die Daten werden von der EMA derzeit weiter analysiert
und bewertet (2).
Bis zum Abschluss der Bewertung wurde die
Impfung mit COVID-19-Impfstoff AstraZeneca als Vorsichtsmaßnahme in
Deutschland ausgesetzt. Dies betrifft sowohl Erst- als auch
Folgeimpfungen. Zuvor empfahl das PEI die Anwendung dieses Impfstoffs
während der laufenden Untersuchungen fortzuführen, da die bislang
vorliegenden Informationen keinen Hinweis auf einen ursächlichen
Zusammenhang zu den beobachteten thromboembolischen Ereignissen ergaben
(3).
Personen, die den Impfstoff bereits erhalten haben und sich
mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen, z. B. mit
starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen,
sollten sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben.
Ein
zu erwartendes Misstrauen bezüglich der generellen Impfstrategie sollte
insbesondere jetzt fachlich und rational begleitet werden. Als
Hilfestellung stellt die AMK unter www.arzneimittelkommission.de
regelmäßig aktualisierte Informationen zur Sicherheit von
SARS-CoV-2-Impfstoffen zur Verfügung (4).
Die AMK bittet um
Meldung eines jeden Verdachtsfalls einer Nebenwirkung nach Impfung gegen
SARS-CoV-2, möglichst online unter www.arzneimittelkommission.de. Bitte
beachten Sie hierzu auch die bereits veröffentlichten Empfehlungen der
AMK zur Meldung von Risiken von COVID-19-Impfstoffen (5). /
Quellen
1) PEI; Vorübergehende Aussetzung der Impfung mit dem
COVID-19-Impfstoff AstraZeneca. www.pei.de → Newsroom (Zugriff am 15.
März 2021)
2) EMA; EMA’s safety committee continues investigation
of COVID-19 Vaccine AstraZeneca and thromboembolic events – further
update www.ema.europa.eu → news (Zugriff am 16. März 2021)
3) PEI; COVID-19-Impfstoff AstraZeneca. www.pei.de → Newsroom (Zugriff am 15. März 2021)
4) AMK; Informationen zur Sicherheit von COVID-19-Impfstoffen.
www.arzneimittelkommission.de → AMK-Nachrichten (Zugriff am 15. März
2021)
5) AMK; 02/21 Informationen der Institutionen und Behörden:
AMK in eigener Sache: COVID-19-Impfung – Risiken mit Beratung und
aktiver Pharmakovigilanz minimieren helfen.
www.arzneimittelkommission.de → AMK-Nachrichten (Zugriff am 15. März
2021)