Ergänzung der AMK vom 03. Dezember 2020: Eylea
Fertigspritzen sind in der EU mit einem Volumen von 90 µl Lösung
vorgefüllt. Auch in diesem Fall darf der Inhalt nicht vollständig
genutzt werden. Die überschüssige Menge ist vor der Injektion zu
verwerfen.
AMK / In Absprache mit der Schweizer
Arzneimittelbehörde Swissmedic informiert in der Schweiz die Bayer
(Schweiz) AG mittels eines „Direct healthcare professional letters“ (DHPC) über die korrekte Vorbereitung und Injektion von Eylea® (Aflibercept) 40 mg/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze.
Jede Spritze enthält 177 μl Lösung, die jedoch nicht vollständig
genutzt werden darf. In einem Vorbereitungsschritt werden überschüssige
Lösung sowie Luftblasen durch das Vorschieben der Basis des
kuppelförmigen Spritzenkolbens bis zur schwarzen Dosierungslinie auf der
Spritze verworfen. Dadurch wird eine korrekte Einzeldosis von 50 μl,
entsprechend 2 mg Aflibercept, gewährleistet.
Aufgrund von
Meldungen zu kurzzeitigen, vorübergehenden Erhöhungen des
Augeninnendrucks und reversiblen Visuseinschränkungen unmittelbar nach
intravitrealer Injektion, des die Gefäßneubildung hemmenden
Ophthalmikums, lassen Untersuchungen des Zulassungsinhabers vermuten,
dass die Ursache dafür in der Applikation eines zu großen Volumens durch
eine fehlerhafte Handhabung bei der Vorbereitung und Injektion liegt.
Daher erinnert die Bayer (Schweiz) AG an die in der Schweizer
Fachinformation detailliert beschriebene und illustrierte Anwendung der
Eylea®-Fertigspritze und rät im Falle einer Verabreichung eines zu hohen
Volumens den Augeninnendruck zu überwachen und, sofern nötig, eine
angemessene Behandlung einzuleiten.
Auch hierzulande ist eine
Erhöhung des Augeninnendrucks nach Injektion als Nebenwirkung bekannt.
Diesbezügliche Hinweise sowie illustrierte Anwendungshinweise zur
korrekten Vorbereitung der Spritze werden auch in der deutschen
Fachinformation (Stand: September 2020) aufgeführt.
Weitere Informationen können dem DHPC entnommen werden.
Die AMK bittet ApothekerInnen alle Verdachtsfälle von
Arzneimittelrisiken im Zusammenhang mit der Anwendung von
Eylea®-Fertigspritzen unter www.arzneimittelkommission.de zu melden. /
Quellen
Swissmedic; DHPC – Eylea® (Aflibercept) Information zur korrekten
Vorbereitung und Injektion. www.swissmedic.ch → Humanarzneimittel →
Marktüberwachung → DHPC/HPC – Info Arzneimittelrisiken → DHPC – Eylea®
(Aflibercept) (Zugriff 25. November 2020)