AMK / Das BfArM informiert, dass in einigen Metformin-haltigen
Arzneimitteln, die außerhalb der EU vermarktet werden, geringe Mengen
der Verunreinigung N-Nitrosodimethylamin (NDMA) gefunden wurden (1).
Zuvor hatte die Health Sciences Authority (HSA), Singapur,
veröffentlicht, dass insgesamt 46 Metformin-haltige Arzneimittel
untersucht wurden, von denen drei Fertigarzneimittel erhöhte NDMA-Werte
aufwiesen und vorsichtshalber zurückgerufen wurden (2).
Laut
BfArM sei der festgestellte NDMA-Gehalt so gering, dass dieser innerhalb
bzw. unterhalb des Bereichs läge, dem der Mensch aus anderen Quellen,
einschließlich bestimmter Nahrungsmittel (z. B. eingelegtes Gemüse,
gesalzener Fisch, verarbeitete Fleischprodukte) und Wasser, ausgesetzt
sein kann. Aktuell gibt es keine Untersuchungsergebnisse, die
bestätigen, dass in der EU vermarktete Metformin-haltige Arzneimittel
betroffen sind.
Als Folge des Nachweises von potentiell
krebserregenden Verunreinigungen in diversen Sartanen im Jahr 2018
werden weltweit Arzneimittel vorsorglich auf Nitrosamine untersucht. Die
beschleunigte Prüfung von Metformin-haltigen Arzneimitteln in der EU
ist Teil dieses Verfahrens.
Das orale Antidiabetikum Metformin
aus der Gruppe der Biguanide wird als Monotherapie oder in Kombination
mit anderen oralen Antidiabetika bzw. Insulin eingesetzt. Patienten
sollen, gemäß der Empfehlung des BfArM, ihre Metformin-haltigen
Arzneimittel weiterhin wie gewohnt erhalten und einnehmen, da eine
unzureichende Diabetesbehandlung zu Blutzuckerentgleisungen führen kann,
die bei weitem die möglichen Risiken der gefundenen NDMA-Werte
überwiegen.
Die AMK bittet Apothekerinnen und Apotheker um
Mithilfe Patienten bei Bedarf angemessen zu beraten. Mögliche
Chargenrückrufe, welche mit den zuständigen Überwachungsbehörden
betroffener pharmazeutischer Unternehmen abgestimmt werden,
veröffentlicht die AMK sukzessive und wie gewohnt tagesaktuell unter
www.arzneimittelkommission.de.
Die AMK steht mit den beteiligten Stellen in engem Kontakt und informiert, sobald neue Erkenntnisse vorliegen. /
Quellen
1) BfArM; Information zu Metformin-haltigen Arzneimitteln. www.bfarm.de
→ Arzneimittel → Pharmakovigilanz → Risikoinformationen → Weitere
Arzneimittelrisiken (Zugriff am 6. Dezember 2019)
2) Health Sciences
Authority (HAS, Singapur); HAS recalls three out of 46 Metformin
medicines. www.hsa.gov.sg → Announcements → Safety Alerts (Zugriff am 6.
Dezember 2019)