AMK / Die AMK hatte die Firma Exeltis Germany GmbH aufgefordert, im
aktuellen Chargenrückruf zu GinoRing 0,120 mg/0,015 mg pro 24 Stunden
vaginales Wirkstofffreisetzungssystem im Mitgliederbereich der
AMK-Homepage (Login erforderlich), das gesundheitliche Risiko für Frauen
zu bewerten, die einen intravaginalen Bruch des Ringes feststellen.
Dies wurde von der AMK für nötig erachtet, weil einzelne Meldungen zu
unerwünschten Arzneimittelwirkungen vorliegen, welche im engen
zeitlichen Zusammenhang mit einem Ringbruch bei den im Chargenrückruf
genannten Chargen berichtet wurden.
Die Firma übermittelte daraufhin der AMK ein
Schreiben.
Hierin wird lediglich erwähnt, dass gebrochene Ringe für betroffene
Frauen spürbar sein können. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen seien
bereits in den Produktinformationen beschrieben, wie im Text „gebrochene
Ringe“ im Abschnitt 4.4. der Fachinformation. Bei Ringbruch ist dieser
umgehend durch einen neuen zu ersetzten und zusätzlich eine
nicht-hormonelle Verhütungsmethode (z. B. Kondom) anzuwenden. Folgen
eines Ringbruchs auf die Wirksamkeit seien bislang noch nicht beobachtet
worden. In einer früheren Stellungnahme bezüglich der
Verhütungssicherheit nach Ringbruch verweist die Firma zudem darauf,
dass es weder zu einem sogenannten Dose-Dumping, noch zu einer
verminderten Hormonfreisetzung komme. Bei medizinischen Rückfragen wird
gebeten, sich per E-Mail an medizinischeinformation@exeltis.com zu
wenden.
Der AMK liegen auch zu Vaginalringen anderer -
insbesondere generischer - Anbieter neben zahlreichen
Qualitätsmangelberichten ebenfalls Nebenwirkungsmeldungen vor, die im
engen zeitlichen Zusammenhang mit einem Ringbruch stehen. Betroffene
Frauen litten unter anderem an leichten bis starken Schmerzen, teilweise
mit vaginalen Blutungen. In anderen Meldungen wurde die Sicherheit der
Verhütung nach Feststellung des Ringbruchs angezweifelt.
Die AMK
bittet ApothekerInnen daher bei Abgabe von Vaginalringen darüber zu
informieren, dass (Unterleibs-)Schmerzen unter anderem auf einen
gebrochenen Ring hinweisen können. Betroffene Frauen sollten darüber
hinaus zu den oben genannten Vorsichtsmaßnahmen beraten werden.
Um
das gesundheitliche Risiko für Frauen noch besser beurteilen zu können,
bittet die AMK insbesondere um Beobachtungen zu möglichen
Nebenwirkungen bei intravaginal gebrochenen Verhütungsringen. Ringbrüche
sind dann bitte nicht ausschließlich als Qualitätsmangel zu bewerten.
Durch Nutzung des Berichtsbogens für unerwünschte Arzneimittelwirkungen,
sollten die konkreten negativen Folgen für die betroffenen Frauen
dokumentiert und an die AMK gemeldet werden. /
Quellen
Exeltis Germany GmbH an AMK (E-Mail-Korrespondenz); AMK-Meldung für die Rubrik Chargenrückruf. (13. September 2019)