AMK / Die Firma Allergan Pharmaceuticals Ireland informiert in Absprache mit der EMA und dem BfArM mittels
Rote-Hand-Brief
über das Risiko loser Silikonpartikel auf der Implantat-Oberfläche von
Ozurdex® (Dexamethason) 700 Mikrogramm intravitreales Implantat in einem
Applikator. Die in einer Routineuntersuchung des Ophthalmologikums
beobachteten Partikel sind im Durchmesser zirka 300 µm breit und stammen
von der Silikonhülle der Nadel. Die Ursache für die Partikelbildung
konnte bislang noch nicht eindeutig bestimmt werden.
Von den
meisten betroffenen Chargen weisen 2 bis 4 % der Einheiten die
Silikonpartikel auf. Es wurden aber auch Fehlerraten von bis zu 22 %
beobachtet. Weitere Chargen werden derzeit untersucht.
Die Firma
empfiehlt, vorerst auf die Anwendung von Ozurdex® zu verzichten und,
wenn möglich, therapeutische Alternativen zu berücksichtigen. Die
Entscheidung zur Verwendung des risikobehafteten Arzneimittels sollte
der behandelnde Augenarzt nach einer Bewertung des Nutzens und der
zusätzlichen Risiken treffen. Patienten müssen vor der Applikation des
Implantats ausführlich über den Defekt informiert werden. Erfolgt
dennoch eine (Weiter-)Behandlung mit dem Arzneimittel, ist eine
regelmäßige Überwachung des Patienten und ein besonderes Augenmerk für
mögliche unerwünschte Ereignisse erforderlich.
Obwohl keine
ausreichenden Informationen vorliegen, kann ein mögliches klinisches
Anzeichen eines dauerhaft im Glaskörper befindlichen, nicht abbaubaren
Silikonpartikels eine Beeinträchtigung des Sichtfelds sein. Weitere
klinische Anzeichen können intraokulare Entzündungen oder
Hornhautreaktionen sein. Auch ein Anstieg des Augeninnendrucks kann in
Zusammenhang mit dem Defekt auftreten.
Weitere Informationen zum
Sachverhalt sowie eine Liste der bislang betroffenen Chargen können dem
Rote-Hand-Brief entnommen werden.
Bitte beachten Sie: Die Firma
hat nur einen Chargenrückruf auf Großhandelsebene eingeleitet, um einem
Lieferengpass vorzubeugen und möchte bis zum 19. Oktober 2018
informieren, wann neue Bestände in Deutschland wieder verfügbar sein
werden.
Bitte seien Sie besonders wachsam bezüglich
ophthalmologischer Beschwerden bei Ozurdex®-behandelten Patienten und
raten Sie diesen zur Abklärung der Symptome zu einem Augenarztbesuch.
Bitte melden Sie alle unerwünschten Arzneimittelwirkungen im
Zusammenhang mit der Anwendung des Ozurdex®-Implantats unverzüglich der
AMK. /