AMK / Die AMK möchte über die bevorstehende Einführung einer
Patienten-Erinnerungskarte für intravenös zu verabreichende
Pamidronsäure-haltige Arzneimittel informieren.
Aufgrund des Risikos einer Kiefernekrose während der Behandlung mit
Bisphosphonat-haltigen Arzneimitteln empfahl der PRAC, dass zusätzliche
risikominimierende Maßnahmen erforderlich sind; unter anderem die
Beauflagung von Schulungsmaterial, wie der Patienten-Erinnerungskarte,
die insbesondere Patienten vor und während der Therapie mit
Pamidronsäure-Infusionen auf das Risiko einer Osteonekrose aufmerksam
macht (1).
Derzeit passen pharmazeutische Unternehmen die Packmittel betroffener
Fertigarzneimittel an. Voraussichtlich ab Mitte 2018 soll die
Patientenkarte Bestandteil jeder Verpackung Pamidronsäure-haltiger
Arzneimittel sein.
Bis diese Umstellungen abgeschlossen sind, werden Ärzte und Apotheker
gebeten, jedem Patienten bei Verordnung, Abgabe beziehungsweise
Verabreichung von Pamidronsäure-haltigen Durchstechflaschen eine Kopie
der Patientenkarte auszuhändigen und diese inhaltlich zu erläutern. Der
Patient wird hierin angehalten, eine gute Mundhygiene
aufrechtzuerhalten, routinemäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen
durchführen zu lassen und sofort jegliche Symptome im Mund, wie zum
Beispiel Lockerung der Zähne, Schmerzen oder Schwellungen oder nicht
verheilende Wunden oder Sekretaustritt im Mund oder Kieferbereich, zu
berichten. Betroffene Patienten, die eine Zahnbehandlung erhalten oder
denen ein zahnchirurgischer Eingriff bevorsteht, werden gebeten dies
Ihrem behandelnden Arzt zu berichten sowie den Zahnarzt vor der
Behandlung über die Therapie mit Pamidronsäure zu informieren (2).
Die postalische Zustellung der Patientenkarte und des begleitenden
Blaue-Hand-Briefs durch die pharmazeutischen Unternehmen an alle
öffentlichen Apotheken und Krankenhausapotheken soll voraussichtlich bis
26. Januar erfolgt sein. /
Quellen-
Diesinger
C., Heymans L.; Osteonekrosen des Kiefers und Osteonekrosen des äußeren
Gehörgangs unter der Therapie mit Bisphosphonaten oder Denosumab – neue
risikominimierende Maßnahmen. Bulletin zur Arzneimittelsicherheit
(Ausgabe 4, Dezember 2015, Seite 3-11) unter www.bfarm.de - Service -
Bulletin zur Arzneimittelsicherheit - Archiv - 2010 – 2015 - Archiv des
Jahres 2015
-
Bundesverband
der Pharmazeutischen Industrie e. V. an AMK (E-Mail Korrespondenz);
Schulungsmaterial zu Pamidronat-haltigen Arzneimitteln (10. Januar 2018)