In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

JJJJ-MM-TT

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KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
ChargenrückrufGelencium arthro MischungToxicodendron quercifolium Dil. D12, Harpagophytum procumbens Dil. D4, Filipendula ulmaria Dil. D3Heilpflanzenwohl1430913222.11.2024
ChargenrückrufDOXO-cell® 50 mg InjektionslösungDoxorubicinStadapharm0735695822.11.2024
HerstellerinformationAirbufo ForspiroBudesonid und FormoterolHexal13584681
13584698
13584706
16756102
16756094
20.11.2024
ChargenrückrufRE:CANNIS 21 / 1 Indica Cannabisblüten SubstanzCannabisblütenFette Pharma1823068618.11.2024
ChargenrückrufQuetiapin Glenmark 400 mg RetardtablettenQuetiapin Glenmark Arzneimittel1603167515.11.2024
ChargenüberprüfungenSimbrinza® 10 mg / ml + 2 mg / ml Augentropfensuspension, „axicorp“Brinzolamid / Brimonidintartrataxicorp Pharma1239166115.11.2024
ChargenrückrufMethotrexat medac 25 mg / ml InjektionslösungMethotrexatmedac1118096212.11.2024
Herstellerinformation08.11.2024
ChargenrückrufNystaderm®NystatinDermapharm0356091708.11.2024
ChargenrückrufNystatin acis® MundgelNystatinacis Arzneimittel0737119408.11.2024
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KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Lieferengpass bei Vindesin-haltigen Arzneimitteln: Fachgesellschaften empfehlen bei akuter lymphatischer Leukämie und Burkitt-Leukämie eine Überbrückung mit Vincristin13.05.2024
Information der Institutionen und BehördenPRAC/EMA: Chlorhexidin-haltige Arzneimittel zur Anwendung auf der Haut und entsprechende Fixdosiskombinationen: Risiko persistierender Hornhautschädigung und erheblicher Sehbehinderung13.05.2024
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Irenat® (Natriumperchlorat) Tropfen: Inverkehrbringung von Ware aus Österreich ab Mai 2024 mit abweichender Dosierung zum deutschen Arzneimittel - Update08.05.2024
Information der Institutionen und BehördenBMG/BfArM: Versorgungsmangel für Arzneimittel mit der Wirkstoffkombination Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil festgestellt - Update07.05.2024
Information der Institutionen und BehördenAkdÄ: Sekundäre Knochenmarkaplasie aufgrund eines Medikationsfehlers: Einnahme von Cecenu® (Lomustin) anstelle von CEC® (Cefaclor)02.05.2024
Information der Institutionen und BehördenCHMP/EMA: Ruhen der Zulassungen von Arzneimitteln empfohlen, deren Bioäquivalenzstudien von Synapse Labs Pvt. Ltd, Indien, durchgeführt wurden - Update 25.03.2024
Information der Institutionen und BehördenBfArM/Bezirksregierung Köln: Gestattung gemäß § 79 Abs. 5 AMG für Natriumperchlorat Dyckerhoff 300 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, als Fertigarzneimittel ohne Zulassung19.03.2024
Information der Institutionen und BehördenPEI: Appell, die Bestellung saisonaler Grippeimpfstoffe gemäß Bedarfsplanung bis 31. März 2024 abzuschließen19.03.2024
Information der Institutionen und BehördenBMG/BfArM: Versorgungsmangel für Natriumperchlorat-haltige Arzneimittel festgestellt27.02.2024
Information der Institutionen und BehördenDie AMK in Zahlen: Das Jahr 202327.02.2024

Information der Institutionen und Behörden

Apotheken beanstanden: Genuair-Inhalator kann von einigen Patienten nicht ausgelöst werden

Datum:
24.02.2015
AMK / Seit der Markteinführung im Oktober 2012 bis Ende 2014 erhielt die AMK zu Arzneimitteln mit Genuair®-Inhalatoren bundesweit 128 Spontanberichte, die in 93 Fällen den Auslösemechanismus des Inhalators betrafen. Es konnte ein chargenunabhängiges, laboranalytisch nicht aufgeklärtes Problem identifiziert werden. Der atemzuggesteuerte Multidosis-Trockenpulverinhalator mit Überdosisschutz und multisensorischer Rückmeldung zur Inhalation findet in Deutschland Anwendung bei den Arzneimitteln Bretaris® (Arzneimittel steht unter zusätzlicher Überwachung, gekennzeichnet durch schwarzes, auf der Spitze stehendes Dreieck) und Eklira® (Arzneimittel steht unter zusätzlicher Überwachung, gekennzeichnet durch schwarzes, auf der Spitze stehendes Dreieck), die den langwirkenden M3-Rezeptorantagonisten Aclidinium bromid enthalten und zur symptomatischen Therapie der COPD zugelassen sind (1, 2). Hinsichtlich der Bauart gilt der Novolizer®-Inhalator als Vorgänger des Genuair®-Inhalators, jedoch ist letzterer ein Einwegartikel, bei dem weder die Pulverpatrone ersetzt noch das Mundstück zur Reinigung entfernt werden kann (1). Am häufigsten meldeten Apotheken zu mechanischen Defekten (n = 88) und Anwendungsfehlern (n = 21). Bei 93 Fällen wurde beanstandet, der Inhalator löse nicht aus, sei defekt oder funktioniere nicht oder das grüne Kontrollfenster würde nicht auf Rot springen. Nach Feststellung der korrekten Inhalationstechnik des Patienten durch pharmazeutisches Personal in 28 Fällen, teilweise mit neuen Inhalatoren/Testinhalatoren, war es nicht möglich, den beanstandeten Inhalator atemzuggesteuert auszulösen. Die Auswertung der Zählerstände der 61 übermittelten, in 66 Prozent inhalationsbereiten (Kontrollfenster grün), Reklamationsmuster im Rahmen der AMK-Eingangsprüfung zeigte, dass der Inhalator nach durchschnittlich 13 erfolgreichen Inhalationen ausfiel. Die Funktion war bei einer Stichprobe von 24 Inhalatoren jedoch nicht zu beanstanden. Auch die weitergehenden Untersuchungen des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker e. V. (ZL) an 14 von den 61 betrachteten Inhalatoren ergaben in Übereinstimmung mit der AMK-Eingangsprüfung keine Hinweise auf eine Funktionsstörung. Zudem konnte, seit Einführung einer entsprechenden Methode, bei sieben beanstandeten Inhalatoren eine zu neuen Geräten vergleichbare Auslöseschwelle ermittelt werden. Bei zwei Inhalatoren verharrte die grüne Taste vorzeitig in der mittleren Position und signalisierte fälschlich die völlige Entleerung des Inhalators. Trotz einfacher Handhabung ist die Beschreibung dazu in der Fach- und Gebrauchsinformation kompliziert dargestellt und könnte Anwendungsfehler begründen (2). Auch konkrete Lagerungshinweise fehlen, obgleich diese bedeutsam erscheinen, beachtet man die Haltbarkeit des Arzneimittels von 90 Tagen nach Entnahme aus dem Schutzbeutel (2). Im Jahr 2014 wurden zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) rund 600 000 Genuair-Inhalatoren in öffentlichen Apotheken abgegeben (Quelle: Deutsches Arzneiprüfungsinstitut e. V (DAPI)). Die prozentualen Anteile der beanstandeten Genuair- und Novolizer-Inhalatoren an den insgesamt in Apotheken zu Lasten der GKV abgegebenen entsprechenden Präparaten, sind in der Ab­bildung im Vergleich dargestellt. Unter Berücksichtigung der beim Novolizer-Inhalator möglichen Wiederbefüllung ist dessen Reklamationsrate der Jahre 2012 bis 2014 zirka um den Faktor 5 niedriger als die des Genuair-Inhalators. Es ergeben sich jedoch vergleichbare Reklamationsraten, wenn man jeweils die Zwei-Jahres-Zeiträume nach der Markteinführung betrachtet (Markteinführung Novolizer-Inhalator: Juni 2000). Die Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass ein Teil der Patienten – die Ursache ist unklar–nicht in der Lage ist, den zur Auslösung des Inhalators notwendigen Atemzugstrom aufzubringen. Ein Zusammenhang mit bestimmten Chargen konnte nicht erkannt werden. Dennoch informierte die AMK die Überwachungsbehörden. Abgesehen von den bei Pulverinhalatoren üblichen Empfehlungen, wie beispielsweise nicht in den Inhalator hinein zu atmen/husten, sind folgende Maßnahmen zu empfehlen, um Anwendungsfehler speziell beim Genuair-Inhalator zu verhindern (2): Den Inhalator während der Inhalation horizontal halten. Die grüne Taste nach dem Niederdrücken wieder loslassen. Nach dem hörbaren Klick weiter einatmen. Aus Sicht der AMK wäre die Vereinfachung der Bedienungsanleitung in den Produktinformationen wünschenswert. Auch ein Lagerungshinweis erscheint angebracht. Die AMK bittet Apotheken im Falle von Reklamationen zu Genuair-Inhalatoren, die Inhalationstechnik des Patienten zu überprüfen, eventuell auch mittels Testinhalator. Bringt der Patient den erforderlichen Atemzugstrom mittels Testgerät auf, aber der beanstandete Inhalator löst nicht aus, sollten Anwendung/Handhabung (zum Beispiel Sturz?) und Lagerung (zum Beispiel Bad?) zusätzlich erfragt werden. Bei Verdacht auf pathophysiologisch bedingte Schwierigkeiten den Genuair®-Inhalator auszulösen, sollte sich der Patient dem behandelnden Arzt wiedervorstellen. Zur weiteren Abklärung eines Verdachtes auf einen Qualitätsmangel bitten wir Sie, diesen der AMK unter www.arzneimittelkommission.de zu melden und den Inhalator einzusenden. /

Quelle 1. Chrystyn H., Niederlaender C., The Genuair® inhaler: a novel, multidose dry powder inhaler. Int J Clin Pract 2012 (66) 309–17 2. Almirall Hermal GmbH und Berlin Chemie AG; Fach- und Gebrauchsinformationen Eklira® und Bretaris® Genuair® 322 Mikrogramm Pulver zur Inhalation, Stand 05/2013 beziehungsweise 05/2014.