In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

JJJJ-MM-TT

Zeige Ergebnisse 2531-2540 von 3005.
KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
Rote-Hand-BriefeLocabiosol®Fusafungin21.04.2016
Rückrufe allgemeinLocabiosol 0,125 mg pro Sprühstoß, 10 ml, Spray, alle ChargenFusafunginStada0923329519.04.2016
Rückrufe allgemeinStivarga 40 mg, 3x28 Stück, Filmtabletten, alle ChargenRegorafenibBayer Vital0436884319.04.2016
ChargenrückrufCuprum / Nicotiana, Unguentum, 30 g, Salbe, alle ChargenCuprum oxydulatum rubrum, Nicotiana tabacum e foliis ferm 33b Dil. D1Wala Heilmittel0219827119.04.2016
ChargenrückrufElontril 300 mg »Orifarm«, 3x30 Stück, TablettenBupropionOrifarm0889219119.04.2016
ChargenrückrufErgo-Kranit Migräne, 6 Stück, TablettenErgotaminKrewel Meuselbach0422908219.04.2016
ChargenrückrufKupfer Salbe rot, 30 g und 100 g, Salbe, alle ChargenCuprum oxydulatum rubrumWala Heilmittel02198360
02198377
19.04.2016
ChargenrückrufOxygesic 5 mg, 10 mg, 20 mg, 40 mg und 80 mg »remedix«, 20, 50 und 100 Stück, Retard-Tabletten, alle ChargenOxycodonremedix10998241
10998258
10998264
10998270
10998287
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11007927
11007933
11007956
10998301
10998318
10998324
10998330
10998347
10998353
19.04.2016
ChargenrückrufPalladon 4 mg, 8 mg, 16 mg und 24 mg »remedix«, 20, 50 und 100 Stück, Retard-Kapseln, alle ChargenHydromorphonremedix10226260
06321030
06321231
10226277
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10226308
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10226366
10225993
19.04.2016
ChargenrückrufSevredol 10 mg und 20 mg »remedix«, 20, 50 und 100 Stück, Filmtabletten, alle ChargenMorphinremedix10210945
06199787
06872132
10134954
06872149
06199847
19.04.2016
Zeige Ergebnisse 511-515 von 515.
KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenPhosphat-haltige Klistiere bei Säuglingen: Schwere Hyperphosphatämien21.10.2014
Information der Institutionen und BehördenBei Arzneimittelrückrufen kein Austausch ohne ärztliche Verschreibung21.10.2014
Information der Institutionen und BehördenParallel vertriebenes Avastin rumänischen Ursprungs: Charge B7011B03 vorsorglich untersuchen07.10.2014
Information der Institutionen und BehördenAmygdalin-haltige Arzneimittel sind bedenklich07.10.2014
Information der Institutionen und BehördenBfArM empfiehlt, auf Manipulationen bei importiertem Mabthera (Rituximab) und HerceptinV (Trastuzumab) zu achten23.09.2014

Information der Institutionen und Behörden

EMA empfiehlt für Natalizumab (Tysabri) weitere Therapiekontrollen zur Risikominimierung einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML)

Hersteller:
Natalizumab
Produkt:
Tysabri®
Wirkstoff:
Natalizumab
Datum:
01.03.2016

AMK / Der CHMP hat eine abschließende Bewertung des Risikos der progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML) unter Behandlung mit dem monoklonalen Immunglobulin G4-Antikörper Natalizumab (Tysabri®) bekannt gegeben und folgte in dieser den kürzlich vom PRAC veröffentlichten Empfehlungen zur Verbesserung der Früherkennung einer PML bei Multiple Sklerose-Patienten (1, 2). 

Die PML ist eine seltene, demyelisierende Erkrankung des Gehirns, die durch eine Reaktivierung des John-Cunningham-Virus (JCV) bei immungeschwächten Patienten hervorgerufen wird. Eine PML ist eine Erkrankung, die zu sehr schweren Behinderungen führen oder tödlich verlaufen kann. Eine wirksame Therapie der PML existiert derzeit nicht. Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Früherkennung und eine frühzeitige Behandlung der PML noch in einem Stadium, in dem die Erkrankung asymptomatisch ist, sehr wichtig sind, um das Ausmaß der Hirnschädigung und damit einhergehende Einschränkungen möglichst gering zu halten. Asymptomatische PML-Fälle können mittels Magnetresonanztomographie (MRT) diagnostiziert werden. Für das Auftreten einer PML bei Patienten, die mit Natalizumab behandelt werden, sind nach Auswertung neuer Studien folgende Risiken bekannt: 

  • vorhandene Antikörper gegen das JCV,
  • länger als zweijährige Behandlung mit Natalizumab, und
  • die Gabe von Immunsuppressiva vor Behandlungsbeginn mit Natalizumab oder
  • bei nicht mit Immunsuppressiva vorbehandelten Patienten erhöhte JCV-Antikörper-Spiegel. 

Der PRAC schlussfolgerte neu aus den klinischen Studiendaten, dass das Risiko für eine PML bei Patienten mit JCV-Antikörper-Index-Werten von 0,9 oder weniger geringer ist als bisher angenommen. Das Risiko steigt jedoch signifikant bei Patienten mit Werten oberhalb 1,5 an, die seit mehr als zwei Jahren mit Natalizumab behandelt werden (1). 

Die CHMP-Stellungnahme sieht nun vor, in die Produktinformationen neue Informationen für eine Risikostratifikation und folgende Sicherheitshinweise zur Minimierung des Risikos einer PML bei Patienten, die mit Natalizumab behandelt werden, aufzunehmen: 

  • Patienten sollen vor der Behandlung mit Natalizumab auf das Risiko für das Auftreten von PML informiert werden. Sie sollen auf neurologische Symptome, wie zunehmende Schwäche, Sprach-, Kommunikations- und Sehstörungen, Stimmungs- und Verhaltungsänderungen sowie neue oder ungewöhnliche Symptome achten, die während der Behandlung und sechs Monate nach Beendigung der Behandlung mit Natalizumab auftreten können.
  • Vor der Therapie sind eine MRT- Untersuchung und ein JCV-Antikörper-Test zur Ermittlung von Referenzwerten am Behandlungsbeginn durchzuführen.
  • Behandelte Patienten ohne bekannt erhöhtem PML-Risiko sollen in regelmäßigen Abständen auf Anzeichen neu auftretender neurologischer Symptome und einmal jährlich mittels MRT untersucht werden.
  • Patienten mit erhöhtem PML-Risiko sollen mittels MRT in kürzeren Abständen (alle drei bis sechs Monate) überwacht werden, um asymptomatische PML-Fälle möglichst früh zu identifizieren.
  • Sollte zu irgendeinem Zeitpunkt eine PML vermutet werden, muss die Therapie mit Natalizumab unterbrochen werden, bis der Verdacht differentialdiagnostisch (erweitertes MRT, ultrasensitive JCV-DNA-Bestimmungen) ausgeschlossen werden kann, andernfalls muss die Behandlung ganz abgebrochen werden.
  • Bei Patienten, die negativ auf JCV-Antikörper getestet wurden, soll dieser Test im Abstand von sechs Monaten wiederholt werden. Ebenso soll bei Patienten mit niedrigen Antikörper-Index-Werten und ohne Vorbehandlung mit Immunsuppressiva eine Wiederholung des Tests im Abstand von sechs Monaten erfolgen, sofern die Patienten mit Natalizumab länger als zwei Jahre behandelt werden.
  • Nach einer zweijährigen Behandlung mit Natalizumab sollen Patienten erneut über das PML-Risiko informiert werden.
  • •Bei Patienten mit einem hohen PML-Risiko sollte die Behandlung mit Natalizumab nur fortgesetzt werden, wenn der Nutzen das Risiko überwiegt. 

Diese CHMP-Empfehlungen wurden der EU-Kommission übermittelt, die über einen bindenden Beschluss für die Mitgliedsstaaten entscheidet. Das PEI wird diesen EU-Kommissionsbeschluss nachfolgend umsetzen. /


Quellen

  1. EMA; Updated recommendations to minimise the risk of the rare brain infection PML with Tysabri®. www.ema.europa.eu Y EMA/85655/2016 (12. Februar 2016)
  2. EMA; EMA confirms recommendations to minimise risk of brain infection PML with Tysabri®–More frequent MRI scans should be considered for patients at higher risk. www.ema.europa.eu Y EMA/137488/2016 (26. Februar 2016)