AMK / Im Jahr 2019 erhielt die AMK-Geschäftsstelle insgesamt 10.782 
Spontanberichte zu Qualitätsmängeln und unerwünschten Wirkungen von 
Arzneimitteln (siehe Abbildung) aus 5.274 verschiedenen (Krankenhaus-)Apotheken. Die Anzahl an Meldungen erreichte somit einen erneuten Höchststand.
 Insgesamt 97,4 Prozent der Berichte betrafen Arzneimittel: 8.758 
verschreibungspflichtige Arzneimittel inklusive 310 Betäubungsmittel und
 1.740 nicht verschreibungspflichtige (OTC-)Arzneimittel. Demgegenüber 
bezogen sich 284 Meldungen unter anderem auf Lebensmittel inklusive 
Nahrungsergänzungsmittel, Drogen und Chemikalien.
 Die Anzahl der
 Spontanberichte zu unerwünschten Wirkungen stieg im Vergleich zum 
Vorjahr um 151 auf insgesamt 3.110 (siehe Tabelle 1). Hierunter fanden 
sich 1.102 Meldungen (inklusive Folgeinformationen) zu unerwünschten 
Arzneimittelwirkungen (UAW), die aufgrund ihrer Klassifikation der Art 
oder Schwere innerhalb von 15 Tagen (ICH-Guideline E2D) der zuständigen 
Bundesoberbehörde weitergeleitet wurden. Meldungen zu UAW machten somit 
einen Anteil von etwa 29 Prozent aller eingegangenen Berichte aus.
 Auch im Jahr 2019 wurden etwa sieben Prozent (213 Meldungen) aller 
Nebenwirkungsmeldungen im Zusammenhang mit einer 
Arzneimittelsubstitution gemeldet. Die Anzahl an 
Medikationsfehlermeldungen stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 187 
Meldungen (2018: 137); ebenso stieg die Anzahl an Verdachtsmeldungen zu 
Arzneimittelmissbrauch auf 55 (2018: 45).
 Als Qualitätsmängel 
(7.672 Meldungen) wurden, wie in den Jahren zuvor, am häufigsten 
Verpackungsfehler gemeldet, gefolgt von galenischen Mängeln, 
mechanischen Defekten und Deklarationsmängeln (siehe Tabelle 2). Im Jahr
 2019 erhielt die AMK-Geschäftsstelle insgesamt 54 Verdachtsmeldungen zu
 Manipulationen bzw. Fälschungen (2018: 53). Die zuständige 
Überwachungsbehörde des betroffenen Zulassungsinhabers wurde bei etwa 42
 Prozent (3.204 Meldungen) der Qualitätsmangelmeldungen unverzüglich 
benachrichtigt.
 Im Jahr 2019 erhielt die AMK-Geschäftsstelle 
insgesamt 1.565 Reklamationsmuster; was einem erneuten Rückgang zu den 
Vorjahren entspricht (2018: 1.802, 2017: 2.181). Demgegenüber stieg die 
Zahl an eingesandten Bilddokumentationen auf 1.772 weiter an (2018: 
1.628, 2017: 1.483). Bei rund 17 Prozent der Muster wurde eine 
Untersuchung im Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker e. V. (ZL) 
veranlasst. In 14 Prozent der Fälle konnte die Laboruntersuchung den 
Verdachtsfall bestätigen.
 Die AMK veröffentlichte im Jahr 2019 
insgesamt 329 Nachrichten (2018: 394): 40 Rote-Hand- und 
Informationsbriefe, 26 Informationen/Stellungnahmen sowie 40 Nachrichten
 zu Risiken von Arzneimitteln oder anderen Produkten, die von Behörden, 
Herstellern und verschiedenen Institutionen veröffentlicht wurden. 
Weiterhin wurden Apotheken im vergangenen Jahr dreimal mittels 
AMK-PHAGRO-Schnellinformationen unmittelbar über dringende 
Arzneimittelrisiken informiert. Zudem wurden 196 Chargenrückrufe, 8 
Chargenüberprüfungen und 15 Rückrufe über die AMK bekanntgegeben.
 Die meldenden Apotheken leisteten im Jahr 2019 somit erneut einen 
bedeutsamen Beitrag zur Erhöhung der Arzneimittel(therapie)sicherheit 
und damit für die Patientensicherheit. Insgesamt 53 AMK-Nachrichten 
beruhten auf 252 Meldungen aus 234 Apotheken. Weitere 833 
Spontanberichte aus 744 Apotheken führten zur Einleitung korrektiver, 
risikominimierender Maßnahmen durch den betroffenen Hersteller.
 
Die AMK bittet darum, auch weiterhin Verdachtsfälle von Nebenwirkungen 
oder Qualitätsmängeln möglichst konkret und vorzugsweise mittels 
Online-Formular (www.arzneimittelkommission.de) an die Geschäftsstelle 
der AMK zu übermitteln. Bitte beachten Sie, Qualitätsmängel, bei denen 
die Annahme gerechtfertigt ist, dass diese vom Hersteller verursacht 
worden sind, auch an die für Ihre Apotheke zuständige Behörde zu melden 
(§ 21 Abs. 3 ApBetrO). /
  
Tabelle 1: Anzahl der 
Verdachtsmeldungen zu unerwünschten Wirkungen (Arzneimittel, 
Lebensmittel einschließlich NEM, sonstige Produktgruppen), 
Medikationsfehlern und Missbrauch an die AMK in 2019
  
| Kategorie | Anzahl | Prozent | 
|---|
| Meldungen zu unerwünschten Wirkungen (Verdachtsfälle), gesamt | 3110 | 100,0 | 
| Unerwünschte Wirkungen, die Arzneimittel betrafen | 2810 | 90,3 | 
| Unerwünschte Wirkungen, die nicht Arzneimittel, sondern andere Produktgruppen betrafen
 | 58 | 1,9 | 
| Medikationsfehler | 187 | 6,0 | 
| Missbrauch | 55 | 1,8 | 
 
 Tabelle 2: Anzahl der Verdachtsmeldungen zu Qualitätsmängeln an die AMK in 2019
  
| Kategorie | Anzahl | Prozent | 
|---|
| Meldungen zu Qualitätsmängeln (Verdachtsfälle), gesamt
 | 7672 | 100,0 | 
| Verpackungsfehler | 3046 | 39,7 | 
| Galenische Mängel | 2141 | 27,9 | 
| Mechanische Defekte | 1335 | 17,4 | 
| Deklarationsmängel | 748 | 9,8 | 
| Minderwirkung (mit Verdacht auf Qualitätsmangel) | 233 | 3,0 | 
| Manipulation bzw. Fälschung | 54 | 0,7 | 
| Sonstige Mängel | 115 | 1,5 | 
| Zur Kenntnis genommen: 
 | Datum: 
 |