In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

JJJJ-MM-TT

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KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
ChargenrückrufFlosa Balance Beutel, 30 Beutel Granulat zur Herstellung einer Suspension zum EinnehmenInulin, Indische FlohsamenschalenRecordati Pharma0373940920.06.2017
ChargenrückrufMucosolvan Lutschpastillen 15 mg, diverseAmbroxolhydrochloridBoehringer Ingelheim Pharma & Co.KG und Sanofi-Aventis Deutschland08648479
11283001
20.06.2017
ChargenrückrufZentiva Pharma GmbHTelmisartan / HydrochlorothiazidTelmisartan/Hydrochlorothiazid Zentiva 80 mg/25 mg, diverse10114437
10715438
20.06.2017
ChargenrückrufEstriol 2 mg fem Jenapharm, 30 TablettenEstriolJenapharm0570071313.06.2017
Chargenrückruf AMK-NACHRICHTEN 13. Juni 2017 Woche 24 / 2017 Chargenrückrufe Estriol 2 mg fem Jenapharm, 30 Tabletten, Ch.-B.: WEL3TacrolimusFD Pharma1124059813.06.2017
Rote-Hand-BriefeUptravi®Selexipag13.06.2017
ChargenrückrufFelis 425, 30 HartkapselnJohanniskraut-Trocken­extraktHexal0849175306.06.2017
ChargenrückrufHarvoni 90 mg / 400 mg, 28 FilmtablettenLedipasvir, SofosbuvirGilead Sciences1094872806.06.2017
ChargenrückrufMomecutan Fettcreme 1 mg / g, 50 g und 100 g CremeMometasonDermapharm10116011
10116028
31.05.2017
ChargenrückrufRubaX, 10 ml, TropfenToxicodendron quercifolium D6PharmaFGP1003202431.05.2017
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KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenStufenplanverfahren zu Levonorgestrel-haltigen Notfallkontrazeptiva: unabhängig vom Körpergewicht von allen Frauen verwendbar11.11.2014
Information der Institutionen und BehördenUAW-Verdachtsfälle melden: EMA veröffentlicht Informationsblatt für Patienten11.11.2014
Information der Institutionen und BehördenColistin inhalativ und parenteral: neue EMA-Empfehlungen zur Dosierung04.11.2014
Information der Institutionen und BehördenHautverätzungen durch Chlorhexidin-haltige Lösungen zur Hautdesinfektion bei Neugeborenen: neue Warnhinweise in Produktinformationen04.11.2014
Information der Institutionen und BehördenPhosphat-haltige Klistiere bei Säuglingen: Schwere Hyperphosphatämien21.10.2014
Information der Institutionen und BehördenBei Arzneimittelrückrufen kein Austausch ohne ärztliche Verschreibung21.10.2014
Information der Institutionen und BehördenParallel vertriebenes Avastin rumänischen Ursprungs: Charge B7011B03 vorsorglich untersuchen07.10.2014
Information der Institutionen und BehördenAmygdalin-haltige Arzneimittel sind bedenklich07.10.2014
Information der Institutionen und BehördenBfArM empfiehlt, auf Manipulationen bei importiertem Mabthera (Rituximab) und HerceptinV (Trastuzumab) zu achten23.09.2014

Rote-Hand-Briefe

Rote-Hand-Brief zu Mycophenolatmofetil-/Mycophenolsäure-haltigen Arzneimitteln: Zusätzliche Verhütung durch die Partnerin nicht mehr zwingend empfohlen

Wirkstoff:
Myco­phenolatmofetil (MMF)-/ Mycophenolsäure-haltiger Arzneimittel (MPA)
Datum:
06.02.2018

AMK / Die Zulassungsinhaber Myco­phenolatmofetil (MMF)-/ Mycophenolsäure-haltiger Arzneimittel (MPA) informieren in Abstimmung mit der EMA und dem BfArM mittels Rote-Hand-Brief über neue Empfehlungen zur Kontrazeption für männliche Patienten und deren Partnerinnen (1).


Die Wirkform Mycophenolat dient der Verhinderung einer Transplantatab­stoßung und ist stark genotoxisch. Die Exposition im Mutterleib kann bei 45 bis 49 Prozent der Fälle zu einer Fehlgeburt und bei 23 bis 27 Prozent der Fälle zu Missbildungen führen.


Sexuell aktiven Männern wurde bislang empfohlen, während der Behandlung und für mindestens 90 Tage nach Beendigung der Behandlung Kondome zu benutzen. Überdies sollten die Partnerinnen während des genannten Zeitraums eine weitere Verhütungsmethode anwenden (2). 

Im Dezember 2017 hat der PRAC festgestellt, dass Daten bei Schwangerschaften, bei denen der Vater Arzneimittel mit MMF oder MPA angewendet hat, nicht auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten und kongenitale Missbildungen hindeuten (3). Daher sei es nach Ansicht der EMA angemessen, eine zuverlässige Verhütung – entweder durch den männlichen Patienten oder durch dessen Partnerin – während und für mindestens 90 Tage nach Behandlungsende anzuwenden.


Näheres zu den Hintergründen der Sicherheitsbedenken sind dem Rote-Hand-Brief zu entnehmen. Die Produktinformation und Schulungsmaterial betroffener Arzneimittel werden entsprechend angepasst. 

Für Frauen im gebärfähigen Alter, die keine wirksame Verhütungsmethode anwenden, sind MMF beziehungsweise MPA weiterhin kontraindiziert; eine Behandlung darf nicht ohne Vorlage eines Schwangerschaftstestergebnisses begonnen werden. Patientinnen im gebärfähigen Alter müssen vor Beginn, während sowie sechs Wochen nach Beendigung der Behandlung mindestens eine, vorzugsweise zwei, zuverlässige Methoden der Kontrazeption anwenden.
Die AMK bittet ApothekerInnen betroffene PatientInnen angemessen zu informieren und insbesondere Frauen im gebär­fähigen Alter auf das teratogene Risiko von Mycophenolat hinzuweisen. Verdachtsfälle von Arzneimittelrisiken, die in Zusammenhang mit der Anwendung dieser Immunsuppressiva stehen, sind unter www.arzneimittelkommission.de zu melden.


Quellen

  • Verband Forschender Arzneimittelhersteller e. V. (vfa) an AMK (E-Mail Korrespondenz); RHB Mycophenolat-haltige Arzneimittel vorab zur Kenntnis (30. Januar 2018)
  • Roche Pharma AG; Fachinformation CellCept (Stand: November 2015)
  • EMA; Mycophenolate: updated recommendations for contraception for men and women. www.ema.europa.eu  --> News and Events --> News and press releases (Zugriff am 2. Februar 2018)