AMK / In der aktuellen September-Ausgabe des Bulletins zur
Arzneimittelsicherheit informiert das BfArM über strategische Projekte
und Aktivitäten zur Reduktion von Resistenzen bei Antibiotika und geht
dabei insbesondere auf den Abschnitt 5.1. der Fachinformationen ein, in
welchem die Resistenzsituation in Deutschland tabellarisch aufgeführt
wird (1).
Eine Hauptursache für die Zunahme von Antibiotikaresistenzen wird in
der unsachgemäßen Verordnung und Anwendung von Antibiotika gesehen.
Daher ist der fachgerechte Gebrauch auf der Grundlage valider und
aktueller Informationen in der Fachinformation eine wichtige
Voraussetzung zur Reduktion von Resistenzen.
Entsprechend den europaweiten Bestimmungen fließen seit 2004 alle in
Deutschland verfügbaren geeigneten Daten zur aktuellen
Resistenzsituation bei Antibiotika in die Fachinformationen dieser
Arzneimittel ein und werden jährlich aktualisiert. Die Angabe der
Resistenzsituation im Abschnitt 5.1. »Pharmakodynamische Eigenschaften«
basiert auf jährlichen Auswertungen der Zentralstelle für die Auswertung
von Resistenzdaten bei systemisch wirkenden Antibiotika (Z.A.R.S.) und
Bewertungen des BfArM. Dabei werden erhobene Daten der Resistenzstudie
der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG), der
Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) des Robert Koch-Instituts, die
Daten des Projektes SARI (Surveillance der Antibiotikaanwendung und der
bakteriellen Resistenzen auf Intensivstationen) sowie des EARS-Net
(European Antimicrobial Resistance Surveillance Network), wie auch Daten
von regionalen Netzwerken und Kongressbeiträge ausgewertet.
Die Darstellung der Häufigkeit der Resistenz der jeweiligen relevanten Bakterienspezies erfolgt in drei Kategorien:
- »üblicherweise empfindliche Spezies« (in der Regel weniger als 10 % resistente Stämme),
- »Spezies,
bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung
darstellen können« (in der Regel mehr als 10 % resistente Stämme) und
- »von Natur aus resistente Spezies« (Infektionen mit solchen Erregern sind nicht mit diesem Antibiotikum therapierbar).
Die in Fußnoten angegebenen Informationen erlauben eine weitere Differenzierung der Resistenzsituation.
Die Nutzung der Fachinformationen kann eine kalkulierte
Antibiotikatherapie erleichtern und einen wichtigen Beitrag zur guten
Verordnung und Anwendung von Antibiotika leisten. Nach Stufenplan
(Bundesanzeiger Nr. 31 vom 15. Februar 2005) sind Resistenzen
Arzneimittelrisiken, die bei Bekanntwerden unverzüglich dem BfArM
mitzuteilen sind.
Die AMK unterstützt die Ziele und Aktivitäten der im Juni 2015
aktualisierten Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) und weist
vor diesem Hintergrund auf die von der Bundesapothekerkammer
entwickelte 100-stündige Weiterbildung »Infektiologie« zum Umgang mit
Antibiotika und zur Bekämpfung von Resistenzen hin (2). /
Quellen- Matz
S. und Grüger T.; Antibiotikaresistenz – wenn Antibiotika nicht mehr
wirken. Bulletin zur Arzneimittelsicherheit. Informationen aus BfArM und PEI 2015, 3: 12 – 23 unter www.bfarm.de --> Service --> Bulletin Arzneimittelsicherheit
- ABDA-Pressemitteilung; Apotheker unterstützen Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen. www.abda.de (13. Mai 2015)