In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

JJJJ-MM-TT

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KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
ChargenrückrufDuloxetin beta 30 mg magensaftresistente Hartkapseln und Duloxetin beta 60 mg magensaftresistente HartkapselnDuloxetinbetapharm Arzneimittel08468866
08468872
11096523
11096546
08468889
11223631
07583708
11096552
25.01.2024
ChargenrückrufLisinopril AL 2,5 mg, Lisinopril AL 10 mg und Lisinopril AL 20 mgLisinopril Aliud Pharma00879529
00879564
00879587
25.01.2024
ChargenrückrufLisinopril STADA® 2,5 mg Tabletten, Lisinopril STADA® 5 mg Tabletten und Lisinopril STADA® 10 mg TablettenLisinoprilStadapharm00569094
00570424
00570447
00570453
25.01.2024
HerstellerinformationSildenafil-neuraxpharm 100 mg FilmtablettenSildenafilneuraxpharm Arzneimittel25.01.2024
Rückrufe allgemeinMorphantonMorphinJuta Pharma02254124
02254130
22.01.2024
ChargenrückrufRosuvastatin / Ezetimib Elpen 5 mg / 10 mg Filmtabletten, 30 und 100 Stück, Rosuvastatin / Ezetimib Elpen 10 mg / 10 mg Filmtabletten, 3Rosuvastatin / EzetimibElpen Pharma16388561
16388578
16388584
16388609
16388615
16388621
19.01.2024
Rückrufe allgemeinMorphantonMorphinJuta Pharma02254176
02254199
02254207
02254213
16.01.2024
ChargenrückrufDepigoid® Milben-Mix 10 DPP / ml, 1x1,5 ml, Depigoid® D.pteronyssinus 10 DPP / ml, 1x1,5 mlAllergen-ExtraktLeti Pharma15246422
15246439
11.01.2024
Herstellerinformation1 A Pharma11.01.2024
ChargenrückrufKamillenblüten, 75 gBombastus-Werke1286919205.01.2024
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KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenPRAC/EMA: Esmya®: Ruhen der Zulassungen 16.03.2020
Information der Institutionen und BehördenPEI: Lieferengpässe von Pneumokokken-Impfstoffen (Pneumovax® 23 und Prevenar® 13) – aktuelle STIKO-Empfehlungen und priorisierte Impfung 13.03.2020
Information der Institutionen und BehördenAMK: Trexject® Fertigspritzen: Risiken bei der Vorbereitung und Verabreichung durch Patienten 10.03.2020
Information der Institutionen und BehördenAMK-PHAGRO-Schnellinformation: Sotalol-Carinopharm 40 mg/4 ml Injektionslösung, 5 Ampullen 09.03.2020
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Anordnung des Ruhens der Zulassung für einige Sartan-haltige Arzneimittel, die vorgesehene risikominimierende Maßnahmen noch nicht oder nicht vollständig umgesetzt haben 03.03.2020
Information der Institutionen und BehördenÄnderung in der Verschreibungspflicht 03.03.2020
Information der Institutionen und BehördenListe ausgewählter AMK-Nachrichten 2. Halbjahr 2019 (PZ 27 bis 51/52) 11.02.2020
Information der Institutionen und BehördenDie AMK in Zahlen: Das Jahr 2019 04.02.2020
Information der Institutionen und BehördenAMK: Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht 28.01.2020
Information der Institutionen und BehördenPentasa® 1000 mg Zäpfchen: Erhöhtes Risiko für Anwendungsfehler und lokale Nebenwirkungen bei Erstanwendern 28.01.2020

Information der Institutionen und Behörden

Exogene Lipidpneumonie: Keine Entwarnung bei Anwendung von öligen Nasensprays und -tropfen mit Lipiden pflanzlichen Ursprungs

Datum:
23.08.2016

AMK / Die AMK hat das Risiko von Lipidpneumonien nach Anwendung öliger Nasensprays und -tropfen unter Berücksichtigung von Ölen pflanzlichen Ursprungs untersucht, im Vergleich zum Nutzen bewertet und die Erkenntnisse publiziert (1). Im Ergebnis sollen die bisherigen Aussagen zum Risiko der Lipidpneumonie in den entsprechenden DAC/NRF-Veröffentlichungen beibehalten werden: »Bei lipophilen flüssigen Rezepturen besteht grundsätzlich die Gefahr der Aspiration mit möglichen gesundheitlichen Risiken bis hin zu Lipidpneumonien. Als diesbezüglich problematisch gelten nicht nur flüssige Paraffine, sondern auch fette Öle. Ölige Nasentropfen oder dünnflüssige Nasenemulsionen sollten nur in begründeten Ausnahmefällen hergestellt werden, insbesondere aber nicht zur Anwendung bei Kindern (2).«


Lipidpneumonien sind Entzündungen, die durch akute oder chronische Aspiration von exogen, das heißt oral oder nasal zugeführten Lipiden entstehen und bei denen Alveolar-Makrophagen, die die Lipide aufnehmen und daraufhin zerfallen, eine Entzündung unterhalten. Symptome zu Beginn sind Husten, subfebrile Temperaturen und Kurzatmigkeit. Die Häufigkeit der Lipidpneumonie ist unbekannt, da die Abgrenzung dieser von anderen Pneumonien einer aufwendigen Diagnostik bedarf und die Anamnese eine Anwendung von Lipiden durch den Patienten beinhalten muss. Eine kausale Therapie existiert nicht. Die weitere Zufuhr des auslösenden, exogenen Lipids muss unterbunden werden.

Unabhängig von der chemischen Natur des Lipids stellen mögliche Indikationen für ölige Nasalia trockene Schleimhäute wie bei der Rhinitis atrophicans, - sicca, - medicamentosa oder Verkrustungen infolge eines chirurgischen Eingriffs dar. Während bis auf letztere überzeugende Belege zum Nutzen von Lipid-haltigen Nasalia fehlen – auch für solche mit Lipiden pflanzlichen Ursprungs – lassen sich zu fast allen nasal/oral angewendeten Pflanzenölen Einzelfallberichte und Fallserien zu – in Einzelfällen auch letal verlaufenden – Lipidpneumonien in der Literatur finden.


Für folgende Patientengruppen besteht ein grundsätzlich erhöhtes Risiko für  Lipidpneumonien:

 

    • Neugeborene, Säuglinge und 
    • Kleinkinder
    • liegende/bettlägerige Patienten (< 30° Neigung)
    • Patienten mit Neigung zur Aspiration (zum Beispiel bei Schluckstörungen, Dysphagie, Aphasie, neurologischen Erkrankungen, Tracheostomie, künstlicher Beatmung)
    • Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen (zum Beispiel fehlende Erschlaffung der glatten Muskulatur des Magens, Aussackungen der Speiseröhre, Durchtritt von Teilen des Magens im Bereich des Zwerchfells, Reflux)


Folgende Beschwerden sollten nicht mit öligen Nasalia behandelt werden:

 

  • (traditionelle) Behandlung von Husten und Erkältungen,
  • verstopfte Nase/Rhinosinusitis.
     

Von diesen abzugrenzen sind Erkrankungen des Nasenvorhofs, da dieser kein Schleimhautepithel ausbildet und das applizierte Mittel dort lokal verbleibt. Somit dürfte der Einsatz öliger Nasalia nicht zu einer Lipidpneumonie führen.
Eine Therapie mit öligen Nasalia sollte nur erwogen werden nach einer (fach-)ärztlich gestellten Indikation und Risiko/Nutzen-Bewertung mit regelmäßigen Verlaufskontrollen über den kürzesten möglichen Zeitraum und unter Nutzung der geringsten wirksamen Dosis. /


Quellen

  1. Ganso, M. et al.; Lipidpneumonie durch Lipid-haltige Nasensprays und -tropfen. Laryngo-Rhino-Otol 2016; (95) 8: 534-539
  2. Deutscher Arzneimittel-Codex/Neues Rezeptur-Formularium (DAC/NRF), Kapitel I.13. »Zubereitungen zur Anwendung in der Nase«, DAC/NRF-Rezepturhinweise »Nasenöle« und »Nasensalben und Nasenemulsionen«, Hrsg.: ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V., Govi-Verlag Pharmazeu­tischer Verlag GmbH, 2007, Eschborn