In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

JJJJ-MM-TT

Zeige Ergebnisse 151-160 von 3085.
KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
ChargenrückrufAmlodipin / Valsartan / Hydrochlorothiazid ELPEN 5 mg / 160 mg / 12,5 mg, Amlodipin / Valsartan / Hydrochlorothiazid ELPEN 10 mg / 160 mg / 25 mAmlodipin / Valsartan / HydrochlorothiazidElpen Pharma16397979
16397985
16397991
16398022
16398039
16398045
28.06.2024
ChargenrückrufDuloxetin Heumann 60 mg magensaftresistente HartkapselnDuloxetin Heumann Pharma & Co. Generica KG1078568628.06.2024
ChargenrückrufEfavirenz / Emtricitabin / Tenofovirdisoproxil beta 600 mg / 200 mg / 245 mg FilmtablettenEfavirenz / Emtricitabin / Tenofovirdisoproxilbetapharm Arzneimittel12398189
12398203
27.06.2024
Rückrufe allgemeinINZOLEN Injektions- / InfusionslösungDr. Franz Köhler Chemie01267610
01385114
05974764
01267768
01385120
00059855
01385137
02298392
27.06.2024
HerstellerinformationZemplar® 5 Mikrogramm / ml InjektionslösungAbbVie Deutschland26.06.2024
ChargenrückrufNevirapin Aurobindo 400 mg RetardtablettenNevirapinPuren Pharma17394150
17394167
26.06.2024
ChargenrückrufAtomoxetin beta 18 mg HartkapselnAtomoxetinbetapharm Arzneimittel1424405924.06.2024
ChargenrückrufAtomoxe - 1 A Pharma 10 mg Hartkapseln, Atomoxe - 1 A Pharma 25 mg HartkapselnAtomoxetin1 A Pharma14352228
14352257
24.06.2024
ChargenrückrufPeritrast® 300 / 60%, 300 mg Iod / ml InjektionslösungAmidotrizoesäureDr. Franz Köhler Chemie1293366521.06.2024
HerstellerinformationAmoxicillin-Micro Labs 125 mg / 5 ml und 250 mg / 5 ml SuspensionAmoxicillinMicro Labs18.06.2024
Zeige Ergebnisse 151-160 von 522.
KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Ranitidin-haltige Arzneimittel: Befristetes Ruhen aller Zulassungen angeordnet 12.01.2021
Information der Institutionen und BehördenAMK in eigener Sache: COVID-19-Impfung – Risiken mit Beratung und aktiver Pharmakovigilanz minimieren helfen07.01.2021
Information der Institutionen und BehördenDie neue Ausgabe des „Bulletin zur Arzneimittelsicherheit“ ist da! 23.12.2020
Information der Institutionen und BehördenAMK in eigener Sache: Mit aktiver Pharmakovigilanz vermehrten Unsicherheiten in Zeiten der Pandemie begegnen 15.12.2020
Information der Institutionen und BehördenAMK: Fremdartiger Geschmack von Vigantol® (Colecalciferol) Öl 20.000 I.E./ml Tropfen07.12.2020
Information der Institutionen und BehördenIn eigener Sache: Die Qual der Wahl – die zwei Meldeformulare der AMK 03.12.2020
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Lieferengpass bei Cisatracurium: Empfehlung der AWMF und DGAI 01.12.2020
Information der Institutionen und BehördenAkdÄ: Meningoenzephalitis durch Varizella-zoster-Virus im Zusammenhang mit Gilenya® (▼, Fingolimod) 23.11.2020
Information der Institutionen und BehördenEmpfehlungen zum sachgerechten Einsatz von Remdesivir (▼) bei COVID-19-Patienten 16.11.2020
Information der Institutionen und BehördenAMK: Trulicity® Injektionslösung in einem Fertigpen: Überdurchschnittliche Häufung von Beanstandungen bei bestimmten Chargen, die teilweise auf einem nicht entfernten Nadelschutz beruhen 10.11.2020

Information der Institutionen und Behörden

Apotheken beanstanden: Genuair-Inhalator kann von einigen Patienten nicht ausgelöst werden

Datum:
24.02.2015
AMK / Seit der Markteinführung im Oktober 2012 bis Ende 2014 erhielt die AMK zu Arzneimitteln mit Genuair®-Inhalatoren bundesweit 128 Spontanberichte, die in 93 Fällen den Auslösemechanismus des Inhalators betrafen. Es konnte ein chargenunabhängiges, laboranalytisch nicht aufgeklärtes Problem identifiziert werden. Der atemzuggesteuerte Multidosis-Trockenpulverinhalator mit Überdosisschutz und multisensorischer Rückmeldung zur Inhalation findet in Deutschland Anwendung bei den Arzneimitteln Bretaris® (Arzneimittel steht unter zusätzlicher Überwachung, gekennzeichnet durch schwarzes, auf der Spitze stehendes Dreieck) und Eklira® (Arzneimittel steht unter zusätzlicher Überwachung, gekennzeichnet durch schwarzes, auf der Spitze stehendes Dreieck), die den langwirkenden M3-Rezeptorantagonisten Aclidinium bromid enthalten und zur symptomatischen Therapie der COPD zugelassen sind (1, 2). Hinsichtlich der Bauart gilt der Novolizer®-Inhalator als Vorgänger des Genuair®-Inhalators, jedoch ist letzterer ein Einwegartikel, bei dem weder die Pulverpatrone ersetzt noch das Mundstück zur Reinigung entfernt werden kann (1). Am häufigsten meldeten Apotheken zu mechanischen Defekten (n = 88) und Anwendungsfehlern (n = 21). Bei 93 Fällen wurde beanstandet, der Inhalator löse nicht aus, sei defekt oder funktioniere nicht oder das grüne Kontrollfenster würde nicht auf Rot springen. Nach Feststellung der korrekten Inhalationstechnik des Patienten durch pharmazeutisches Personal in 28 Fällen, teilweise mit neuen Inhalatoren/Testinhalatoren, war es nicht möglich, den beanstandeten Inhalator atemzuggesteuert auszulösen. Die Auswertung der Zählerstände der 61 übermittelten, in 66 Prozent inhalationsbereiten (Kontrollfenster grün), Reklamationsmuster im Rahmen der AMK-Eingangsprüfung zeigte, dass der Inhalator nach durchschnittlich 13 erfolgreichen Inhalationen ausfiel. Die Funktion war bei einer Stichprobe von 24 Inhalatoren jedoch nicht zu beanstanden. Auch die weitergehenden Untersuchungen des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker e. V. (ZL) an 14 von den 61 betrachteten Inhalatoren ergaben in Übereinstimmung mit der AMK-Eingangsprüfung keine Hinweise auf eine Funktionsstörung. Zudem konnte, seit Einführung einer entsprechenden Methode, bei sieben beanstandeten Inhalatoren eine zu neuen Geräten vergleichbare Auslöseschwelle ermittelt werden. Bei zwei Inhalatoren verharrte die grüne Taste vorzeitig in der mittleren Position und signalisierte fälschlich die völlige Entleerung des Inhalators. Trotz einfacher Handhabung ist die Beschreibung dazu in der Fach- und Gebrauchsinformation kompliziert dargestellt und könnte Anwendungsfehler begründen (2). Auch konkrete Lagerungshinweise fehlen, obgleich diese bedeutsam erscheinen, beachtet man die Haltbarkeit des Arzneimittels von 90 Tagen nach Entnahme aus dem Schutzbeutel (2). Im Jahr 2014 wurden zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) rund 600 000 Genuair-Inhalatoren in öffentlichen Apotheken abgegeben (Quelle: Deutsches Arzneiprüfungsinstitut e. V (DAPI)). Die prozentualen Anteile der beanstandeten Genuair- und Novolizer-Inhalatoren an den insgesamt in Apotheken zu Lasten der GKV abgegebenen entsprechenden Präparaten, sind in der Ab­bildung im Vergleich dargestellt. Unter Berücksichtigung der beim Novolizer-Inhalator möglichen Wiederbefüllung ist dessen Reklamationsrate der Jahre 2012 bis 2014 zirka um den Faktor 5 niedriger als die des Genuair-Inhalators. Es ergeben sich jedoch vergleichbare Reklamationsraten, wenn man jeweils die Zwei-Jahres-Zeiträume nach der Markteinführung betrachtet (Markteinführung Novolizer-Inhalator: Juni 2000). Die Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass ein Teil der Patienten – die Ursache ist unklar–nicht in der Lage ist, den zur Auslösung des Inhalators notwendigen Atemzugstrom aufzubringen. Ein Zusammenhang mit bestimmten Chargen konnte nicht erkannt werden. Dennoch informierte die AMK die Überwachungsbehörden. Abgesehen von den bei Pulverinhalatoren üblichen Empfehlungen, wie beispielsweise nicht in den Inhalator hinein zu atmen/husten, sind folgende Maßnahmen zu empfehlen, um Anwendungsfehler speziell beim Genuair-Inhalator zu verhindern (2): Den Inhalator während der Inhalation horizontal halten. Die grüne Taste nach dem Niederdrücken wieder loslassen. Nach dem hörbaren Klick weiter einatmen. Aus Sicht der AMK wäre die Vereinfachung der Bedienungsanleitung in den Produktinformationen wünschenswert. Auch ein Lagerungshinweis erscheint angebracht. Die AMK bittet Apotheken im Falle von Reklamationen zu Genuair-Inhalatoren, die Inhalationstechnik des Patienten zu überprüfen, eventuell auch mittels Testinhalator. Bringt der Patient den erforderlichen Atemzugstrom mittels Testgerät auf, aber der beanstandete Inhalator löst nicht aus, sollten Anwendung/Handhabung (zum Beispiel Sturz?) und Lagerung (zum Beispiel Bad?) zusätzlich erfragt werden. Bei Verdacht auf pathophysiologisch bedingte Schwierigkeiten den Genuair®-Inhalator auszulösen, sollte sich der Patient dem behandelnden Arzt wiedervorstellen. Zur weiteren Abklärung eines Verdachtes auf einen Qualitätsmangel bitten wir Sie, diesen der AMK unter www.arzneimittelkommission.de zu melden und den Inhalator einzusenden. /

Quelle 1. Chrystyn H., Niederlaender C., The Genuair® inhaler: a novel, multidose dry powder inhaler. Int J Clin Pract 2012 (66) 309–17 2. Almirall Hermal GmbH und Berlin Chemie AG; Fach- und Gebrauchsinformationen Eklira® und Bretaris® Genuair® 322 Mikrogramm Pulver zur Inhalation, Stand 05/2013 beziehungsweise 05/2014.