In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

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Zeige Ergebnisse 1511-1520 von 3180.
KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
HerstellerinformationDetimedac®DacarbazinMedac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH24.01.2020
Rückrufe allgemeinPicato® 150 Mikrogramm / g, 3x0,47 g Gel, Picato® 500 Mikrogramm / g, 2x0,47 g Gel IngenolmebutatLeo Pharma00678340
00678357
22.01.2020
Rückrufe allgemeinMidrospa 20, 1x21, 3x21 und 6x21 FilmtablettenDrospirenon, EthinylestradiolMithra Pharmaceuticals11353262
11353279
11353285
21.01.2020
Rückrufe allgemeinMicypra, 1x21, 3x21 und 6x21 Filmtabletten Cyproteron, EthinylestradiolMithra Pharmaceuticals11511815
11511821
11511838
21.01.2020
ChargenrückrufPantoprazol Puren 20 mg, 14, 30, 60 und 100 magensaftresistente Tabletten, Pantoprazol Puren 40 mg, 14, 15, 28, 60 und 100 magenPantoprazolPuren Pharma11357076
11357107
11357142
11357171
11357194
11357202
11357219
11357260
11357314
20.01.2020
ChargenrückrufQuetiapin Puren 25 mg, 100 FilmtablettenQuetiapinPuren Pharma1135743220.01.2020
ChargenrückrufBronchipret® TP, 50 und 100 Filmtabletten Primelwurzel-Trockenextrakt, Thymiankraut-TrockenextraktBionorica SE00168484
00168490
20.01.2020
Rote-Hand-BriefeImplanon NXT®EtonogestrelMSD Sharp & Dohme15.01.2020
ChargenrückrufLevodopa / Carbidopa / Entacapon Puren 100 mg / 25 mg / 200 mg, 125 mg / 31,25 mg / 200 mg und 175 mg / 43,75 mg / 200 mg, jeweils 175 FilmtableLevodopa / Carbidopa / EntacaponPharma11355769
11355798
11355858
14.01.2020
ChargenrückrufLevetiracetam Puren 250 mg, 500 mg, 750 mg und 1000 mg, jeweils 50, 100 und 200 Filmtabletten LevetiracetamPuren Pharma12532038
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12532110
12532127
12536817
01253682
12536846
14.01.2020
Zeige Ergebnisse 531-540 von 540.
KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenTherapeutika zur Androgensuppression: Aktualisierung der Produktinformationen aufgrund von QT-Intervall-Verlängerung11.11.2014
Information der Institutionen und BehördenStufenplanverfahren zu Levonorgestrel-haltigen Notfallkontrazeptiva: unabhängig vom Körpergewicht von allen Frauen verwendbar11.11.2014
Information der Institutionen und BehördenUAW-Verdachtsfälle melden: EMA veröffentlicht Informationsblatt für Patienten11.11.2014
Information der Institutionen und BehördenColistin inhalativ und parenteral: neue EMA-Empfehlungen zur Dosierung04.11.2014
Information der Institutionen und BehördenHautverätzungen durch Chlorhexidin-haltige Lösungen zur Hautdesinfektion bei Neugeborenen: neue Warnhinweise in Produktinformationen04.11.2014
Information der Institutionen und BehördenPhosphat-haltige Klistiere bei Säuglingen: Schwere Hyperphosphatämien21.10.2014
Information der Institutionen und BehördenBei Arzneimittelrückrufen kein Austausch ohne ärztliche Verschreibung21.10.2014
Information der Institutionen und BehördenParallel vertriebenes Avastin rumänischen Ursprungs: Charge B7011B03 vorsorglich untersuchen07.10.2014
Information der Institutionen und BehördenAmygdalin-haltige Arzneimittel sind bedenklich07.10.2014
Information der Institutionen und BehördenBfArM empfiehlt, auf Manipulationen bei importiertem Mabthera (Rituximab) und HerceptinV (Trastuzumab) zu achten23.09.2014

Information der Institutionen und Behörden

AMK: Luforbec® 100 Mikrogramm/6 Mikrogramm (Beclometason/Formoterol): Erhöhtes Meldeaufkommen zu Reizungen der Atemwege und starkem Husten nach Anwendung

Datum:
06.05.2025
AMK / Die AMK überblickt seit der Markteinführung von Luforbec® 100 Mikrogramm/6 Mikrogramm (Beclometason/Formoterol) Druckgasinhalation im Jahr 2023 insgesamt 27 Meldungen aus Apotheken, insbesondere zu Reizungen der Atemwege und starkem Husten bei Patienten im direkten zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung dieses Dosieraerosols. In 15 Meldungen berichteten Apotheken konkret über (starken) Hustenreiz; in fünf weiteren Fällen wurden andere Nebenwirkungen wie Brechreiz, Übelkeit und geschwollene Lymphknoten geschildert. Betroffene Patienten gaben teilweise an, den Atem aufgrund von Husten oder der Reizung im Rachenraum nicht anhalten zu können, wodurch die Inhalationstechnik beeinträchtigt war. In allen diesen 20 Fällen wendeten Patienten vormals das Originatorpräparat Foster® (Beclometason/Formoterol) 100/6 µg an, ehe gemäß Rabattvertrag auf Luforbec® substituiert wurde. In 19 der 20 Nebenwirkungs-Fällen erfolgte die Rückumstellung auf das Originalarzneimittel, woraufhin die Beschwerden nicht (mehr) auftraten. Eine Analyse der der AMK vorliegenden Spontanberichte aus Apotheken bestätigt ein mögliches Risikosignal zu verstärktem Hustenreiz nach Anwendung von Luforbec® (n=15 aus 27 Meldungen) gegenüber Foster® (n=3 aus 236 Meldungen). Die Wirkstoffkombination aus dem Kortikosteroid Beclometason und dem langwirkenden Beta-2-Agonisten Formoterol wird zur Behandlung von Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt. Beide Arzneimittel unterscheiden sich im verwendeten pH-Stabilisator. Das Generikum enthält Maleinsäure, das Originalpräparat Salzsäure. Der Zulassungsinhaber von Luforbec® hält gegenüber der AMK eine reizende Wirkung der Maleinsäure aufgrund der geringen Menge (1,7 μg pro Betätigung) für ausgeschlossen (1). Auch bestehe Bioäquivalenz hinsichtlich der aerodynamischen Partikelgrößenverteilung (APSD), des Sprühmusters sowie der Sprühfahnengeometrie (2), weshalb kein Signal für ein erhöhtes Auftreten eines Hustenreizes außerhalb des bekannten Sicherheitsprofils gesehen werde. Husten und Rachenreizung sind in den Fachinformationen beider Präparate als gelegentliche Nebenwirkungen aufgeführt (3, 4). Die Firma verweist gegenüber der AMK alternativ auf mögliche patientenseitige Faktoren und psychologische oder psychogene Effekte im Zusammenhang mit einer Arzneimittelsubstitution, wie sie bereits in der Fachliteratur beschrieben seien. Die geringe Vertrautheit mit einem neuen Inhalator kann Anwendungsfehler begünstigen; auch Umstellungswiderstand oder Verunsicherung seitens der Patienten können die Therapietreue beeinträchtigen (5). Die Nationale Versorgungsleitlinie Asthma betont mögliche Schwierigkeiten bei einem Präparatewechsel ohne begleitende Information (6). Da das oben gezeigte „Dechallenge“ zur unerwünschten Arzneimittelwirkung „Hustenreiz“ (Besserung bei Rückumstellung auf das Originatorpräparat in 19 von 20 Meldungen an die AMK) argumentativ sowohl auf einen patientenseitigen Anwendungsfehler als auch auf Präparate-bezogene Faktoren (z. B. Maleinsäure vs. Salzsäure) hinweisen kann, sollten insbesondere im Zuge einer Substitution betroffene Patienten zur Inhalationstechnik und Pflege des neuen Geräts geschult werden. Weiterhin kann patientenseitig auch eine unzureichende Asthmakontrolle die Empfindlichkeit gegenüber unspezifischen Reizen (z. B. Kältereiz durch unvollständige Verdunstung des Treibmittels) erhöhen. Externe (saisonale) Faktoren wie Infekte oder Allergenkontakt können die Hyperreagibilität zusätzlich verstärken. Vor einem Austausch des Inhalationsgeräts sollte daher geprüft werden, ob Hinweise auf eine unzureichende Asthmakontrolle vorliegen. Dazu gehört insbesondere die Frage, ob die Inhalation regelmäßig und wie vorgesehen erfolgt und ob ein erhöhter Bedarf an kurzwirkenden Beta-2-Sympathomimetika wie Salbutamol besteht. Gegebenenfalls kann der Einsatz eines Spacers helfen, Kältereiz und Nebenwirkungen im Rachenraum zu verringern (7, 8). In der Apotheke könnte mittels Spacer (als Demogerät) überprüft werden, ob sich der Hustenreiz bei Anwendung von Luforbec® reproduzieren lässt. Bleiben Husten und Rachenreizung trotz Inhalierhilfe bestehen, kann ein Herstellerwechsel erwogen werden, ggf. unter Angabe pharmazeutischer Bedenken (Sonder-PZN) mit einer Begründung, wie z. B. „Hustenreiz/Non-Adhärenz“. Die AMK bittet Apothekerinnen und Apotheker, Patienten angemessen zu informieren und insbesondere auf Risiken eines eigenmächtigen Absetzens hinzuweisen. Verdachtsfälle von Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einer Arzneimittelsubstitution sind bitte online über das UAW-Formular der AMK unter www.arzneimittelkommission.de zu melden. / Quellen 1) Hormosan Pharma GmbH an AMK (E-Mail-Korrespondenz); AW: AMK-Fall […]. (17. Januar 2025) 2) Hormosan Pharma GmbH an AMK (E-Mail-Korrespondenz); AW: AMK-Fall […] Luforbec Dsieraerosol. (5. März 2025) 3) Hormosan Pharma GmbH; Fachinformation Luforbec® 100 Mikrogramm/6 Mikrogramm pro Sprühstoß, Druckgasinhalation, Lösung, Stand Mai 2024. 4) Chiesi GmbH; Fachinformation Foster 100/6 Mikrogramm Druckgasinhalation, Stand Oktober 2023. 5) Albanna AS, Alhajji M, Alsowayan W, Soliman MH. The impact of unsupervised and unconsented switch of inhalers in patients with controlled asthma - A targeted literature review. Ann Thorac Med. 2023 Jul-Sep;18(3):103-115. 6) Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma, Version 5.0. 2024. www.awmf.org → Leitlinienregister → S3-Leitlinie Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma (Zugriff am 10. April 2025). 7) Bundesapothekerkammer; Arbeitsmaterialien für die pharmazeutischen Dienstleistungen: Ergänzende Informationen „Dosieraerosole“, Stand März 2025. www.abda.de → Für Apotheker → Pharmazeutische Dienstleistungen → Inhalativa → Ergänzende Materialien (Zugriff am 10. April 2025) 8) Deutsche Atemwegsliga e.V.; Richtig inhalieren mit Inhalierhilfe (Spacer). www.atemwegsliga.de → Inhalieren → Dosieraerosole (DA) → Dosieraerosole (DA) mit Spacer (Zugriff am 10. April 2025).