In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

JJJJ-MM-TT

Zeige Ergebnisse 91-100 von 2914.
KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
Neue Arzneimittel
mit Abgabesituation
Vanflyta®QuizartinibDaiichi Sankyo15623818
18827622
01.02.2024
Neue Arzneimittel
mit Abgabesituation
Briumvi®UblituximabNeuraxpharm5984142
8819521
01.02.2024
ChargenrückrufSitagliptin / Metformin Heumann 50 mg / 850 mg FilmtablettenSitagliptin / MetforminHeumann Pharma & Co. Generica KG1795433001.02.2024
ChargenrückrufSycrest® AsenapinOrganon Healthcare07728153
07728213
07728236
07728242
30.01.2024
ChargenrückrufFragmin P Forte 5.000 I.E. InjektionslösungDalteparinEmra-Med Arzneimittel0989363730.01.2024
ChargenrückrufMetamizol Zentiva 500 mg / mlMetamizolZentiva Pharma1741895629.01.2024
ChargenrückrufDorzolamid Micro Labs 20 mg / ml AugentropfenDorzolamidMicro Labs1726385026.01.2024
Rückrufe allgemeinConvulex 300 mg, „EurimPharm“, Convulex 500 mg, „EurimPharm“ValproinsäureEurimPharm Arzneimittel18009450
18009467
00689154
25.01.2024
Rückrufe allgemeinDepakine 300 mg / ml Lösung zum Einnehmen, „EurimPharm“ValproinsäureEurimPharm Arzneimittel1803266725.01.2024
ChargenrückrufDuloxetin beta 30 mg magensaftresistente Hartkapseln und Duloxetin beta 60 mg magensaftresistente HartkapselnDuloxetinbetapharm Arzneimittel08468866
08468872
11096523
11096546
08468889
11223631
07583708
11096552
25.01.2024
Zeige Ergebnisse 91-100 von 504.
KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenBMG/BfArM: Packungen nach § 79 Abs. 5 AMG importierter Tamoxifen-haltiger Arzneimittel sind vorrangig abzugeben26.04.2022
Information der Institutionen und BehördenPEI: Appell, die Bestellung saisonaler Grippeimpfstoffe gemäß Bedarfsplanung bis 31. März 2022 abzuschließen30.03.2022
Information der Institutionen und BehördenDie neue Ausgabe des „Bulletin zur Arzneimittelsicherheit“ ist da!30.03.2022
Information der Institutionen und BehördenAMK/ABDATA: Bereitstellung von Listen mit russischen und polnischen Arzneimitteln zur erleichterten Auswahl der medikamentösen Therapie von geflüchteten Menschen aus der Ukraine21.03.2022
Information der Institutionen und BehördenBMG/BfArM: Erneuter Appell zur konsequenten Verordnung und gleichmäßigen Abgabe kleiner Packungsgrößen Tamoxifen-haltiger Arzneimittel18.03.2022
Information der Institutionen und BehördenDie AMK in Zahlen: Das Jahr 202115.03.2022
Information der Institutionen und BehördenBMG/BfArM: Appell an Ärzte und Apotheker zur konsequenten Verordnung und gleichmäßigen Abgabe kleiner Packungsgrößen Tamoxifen-haltiger Arzneimittel bis Ende April 202203.03.2022
Information der Institutionen und BehördenAMK: Stellungnahme zur vorgesehenen Rabattvertrags-gesteuerten „automatischen Substitution“ von Biologika/Biosimilars in öffentlichen Apotheken02.03.2022
Information der Institutionen und BehördenAMK: Stellungnahme zur Verwendung von Jodtabletten bei einem Notfall mit Freisetzung von radioaktivem Jod01.03.2022
Information der Institutionen und BehördenÄnderungen in der Verschreibungspflicht28.02.2022

Information der Institutionen und Behörden

Plegridy (Peginterferon beta-1a): Applikation mittels Fertigpen häufig nicht möglich

Produkt:
Plegridy
Wirkstoff:
Peginterferon beta-1a
Datum:
24.11.2015

AMK / Plegridy® (Peginterferon beta-1a, Injektionslösung) ist seit Juli des Jahres 2014 in der EU zur Behandlung von Erwachsenen mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose zugelassen. Das Arzneimittel liegt in drei Wirkstoffstärken zur subkutanen Injektion vor und kann entweder mittels Fertigspritze oder Fertigpen (Autoinjektor) appliziert werden. Die Stärken 63 µg und 94 µg sind gemeinsam in der Startpackung enthalten. Die Erhaltungstherapie erfolgt mit der Stärke 125 µg. Diese gibt es in 1-Monats- oder 3-Monatspackungen. 

Zu Plegridy-Fertigpens lagen der AMK bis zum 6. November 2015 insgesamt 100 chargenübergreifende Qualitätsmangelmeldungen vor. Der beanstandete Sachverhalt lautet »Pen löst nicht aus/ist blockiert«. Ein Chargenfehler konnte in keinem der Fälle identifiziert werden. Die Firma Biogen GmbH geht davon aus, dass die hohen Reklamationszahlen auf mangelnde Vertrautheit des Anwenders mit dem neuartigen Autoinjektor zurückzuführen sind (1).
Der Injektionsprozess wird beim Plegridy-Fertigpen nicht über einen Auslöseknopf, sondern durch das Abziehen der Schutzkappe und das feste Aufdrücken des Pens auf die Injektionsstelle ausgelöst. In Fällen, in denen der Anwender den Pen unvollständig auf die Injektionsstelle aufsetzt oder diesen danach noch einmal anhebt/bewegt, kann der Pen vor der Injektion gesperrt werden (1). Diese Sperre durch vorzeitige Auslösung des Nadelschutzes lässt sich nicht wieder aufheben und das Arzneimittel kann somit nicht appliziert werden. 

Da die globale Reklamationsrate zur größeren Wirkstoffstärke hin abnimmt, geht der Zulassungsinhaber davon aus, dass die Beanstandungsrate mit steigender Vertrautheit der Anwender sinkt (1).
In der der AMK in Form von Fallberichten vorliegenden Stichprobe entfallen 32 Meldungen auf die Startpackung (63/94 µg). Die übrigen 68 Fallberichte betreffen zur Erhaltungstherapie vorgesehene Pens. Von diesen beziehen sich 41 Meldungen auf Pens aus 1-Monatspackungen und immerhin 27 Meldungen auf Pens aus 3-Monatspackungen. Bei der Verabreichung mittels Pen gibt es also auch bei Patienten, welche Plegridy bereits mehrfach angewendet haben, noch Schwierigkeiten. 

Zuletzt wurden vom pharmazeutischen Unternehmer folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Pen-Handhabung angekündigt: 

  • die Einreichung einer Änderungsanzeige für die Gebrauchsinformation hinsichtlich der Anweisungen zur Injektion (deutlichere Abbildungen) sowie
  • die Einleitung von Untersuchungen zu Optimierungsmöglichkeiten an der Sperrvorrichtung des Nadelschutzes.

Das Änderungsverfahren ist derzeit noch nicht abgeschlossen (2). Bis auf Weiteres sollten Patienten und Pflegepersonal darauf hingewiesen werden, dass zur Verhinderung der vorzeitigen Pen-Blockade darauf zu achten ist, dass der Pen bei Verabreichung vollständig auf der Injek­tionsstelle aufsitzt und dass er vor der ­automatischen Auslösung nicht mehr bewegt werden darf. 

Bei Patienten, welche trotz Berücksichtigung dieser Hinweise wegen vorzeitiger Pen-Blockade bereits Schwierigkeiten bei der Verabreichung von Plegridy hatten, empfiehlt die AMK Rücksprache mit dem verordnenden Arzt zu halten und die alternative Abgabe von Plegridy-Fertigspritzen in Erwägung zu ziehen. /

Quellen

  1. Biogen GmbH an AMK (Korrespondenz); Plegridy Injektionslösung in einem Fertigpen; Anfrage vom 20. August bezüglich weiterer geplanter Maßnahmen zur Minimierung der Beanstandungen zu o.g. Arzneimittel (8. September 2015)
  2. Biogen GmbH an AMK (E-Mail-Korrespondenz); Anfrage Plegridy® Maßnahmen (17. November 2015)