AMK / Die Firma Bayer Vital GmbH informiert in Absprache mit dem
BfArM in einem Informationsschreiben über die äußerst angespannte
Liefersituation für Aspirin i.v. 500 mg sowie für andere parenteral
verabreichbare Acetylsalicylsäure-haltige Produkte im europäischen
Ausland. Die AMK berichtete bereits hierzu (siehe Pharm. Ztg. 2023 Nr.
2, Seite 79). Nach aktueller Einschätzung wird sich die Liefersituation
in Zukunft voraussichtlich noch weiter verschärfen.
Daher sollte
Aspirin i.v. 500 mg bis auf Weiteres nur noch für Patienten in der
Notfallsituation eines akuten Koronarsyndroms (ACS) angewendet werden.
Aspirin i.v. 500 mg sollte derzeit nicht für die Indikationen Schmerzen,
Migräne und Fieber verwendet werden. Hierfür sind alternative
Behandlungsoptionen, auch für die parenterale Applikation, auf dem Markt
verfügbar.
Wenn möglich, sollte für Patienten orales ASS in Erwägung gezogen werden.
Um
sicherzustellen, dass der Einsatz nur in der ACS-Indikation erfolgt,
kann Aspirin i.v. 500 mg ab sofort nur noch per Direktbestellung bei der
Bayer Vital GmbH bezogen werden, gegebenenfalls mit entsprechendem
Nachweis des Bedarfs für die Bestückung von Rettungswagen (Genehmigung
des Versorgungsvertrags durch die zuständige Behörde). Die Abgabemengen
werden laut Firma unter Umständen auch für diese Indikation
kontingentiert werden müssen.
Die Kontaktinformationen für die Direktbestellung im Rahmen der ACS-Indikation können dem Informationsschreiben entnommen werden.
Die
AMK bittet Apothekerinnen und Apotheker darum, Verdachtsfälle von
Arzneimittelrisiken im Zusammenhang mit der Anwendung
Acetylsalicylsäure-haltiger Parenteralia bzw. deren Alternativen unter
www.arzneimittelkommission.de zu melden. /
Quellen
BfArM:
Aktualisiertes Informationsschreiben zum Lieferengpass von Aspirin i.v.
www.bfarm.de → Arzneimittel → Arzneimittelinformationen →
Lieferengpässe → Maßnahmen des BfArM (Zugriff am 7. Juni 2023)