In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

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KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
ChargenrückrufAtorvastatin Puren 10 mg, 20 mg, 40 mg und 80 mg, jeweils 30, 50 und 100 Filmtabletten AtorvastatinPuren Pharma11297279
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11297664
11297701
11297730
02.12.2019
ChargenrückrufAtorvastatin AurobindoAtorvastatinAurobindo Pharma11172075
11172081
11172098
11172106
11172112
11172129
11172135
11172158
11172187
02.12.2019
ChargenrückrufGinoRing® 0,120 mg / 0,015 mg pro 24 Stunden vaginales Wirkstofffreisetzungssystem, 1, 3 und 6 Vaginalringe Etonogestrel, EthinylestradiolExeltis Germany 13423191
13423222
13423239
03.12.2019
ChargenrückrufColistinsulfat, 5 g, 50 g, 100 g und 250 g Pulver ColistinsulfatFagron03.12.2019
ChargenrückrufChloramphenicol mikronisiert, 10 g und 250 g Pulver ChloramphenicolFagron08555499
08555447
03.12.2019
Rote-Hand-BriefeEmerade®AdrenalinPharmaSwiss Česká republika s.r.o.09.12.2019
HerstellerinformationEmerade®AdrenalinEMRAmed Arzneimittel und kohlpharma12.12.2019
ChargenrückrufAza-effect pharma 50 mg, 50 und 100 Filmtabletten Azathioprineffect pharma12571564
13878106
16.12.2019
Rückrufe allgemeinIsopto-Dex 1 mg / g, 3,5 g Augensalbe DexamethasonNovartis Pharma0198823216.12.2019
ChargenrückrufTilicomp beta 50 mg / 4 mg, 20, 50 und 100 Retardtabletten Tilidin, Naloxonbetapharm Arzneimittel04897458
04897493
04897524
16.12.2019
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KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenÄnderungen in der Verschreibungspflicht13.05.2024
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Lieferengpass bei Vindesin-haltigen Arzneimitteln: Fachgesellschaften empfehlen bei akuter lymphatischer Leukämie und Burkitt-Leukämie eine Überbrückung mit Vincristin13.05.2024
Information der Institutionen und BehördenPRAC/EMA: Chlorhexidin-haltige Arzneimittel zur Anwendung auf der Haut und entsprechende Fixdosiskombinationen: Risiko persistierender Hornhautschädigung und erheblicher Sehbehinderung13.05.2024
Information der Institutionen und BehördenPRAC/CMDh: Aufnahme neuer Wechselwirkungen und Kontraindikationen in die Produktinformationen von Clarithromycin-haltigen Arzneimitteln21.05.2024

Information der Institutionen und Behörden

AMK: Trexject® Fertigspritzen: Risiken bei der Vorbereitung und Verabreichung durch Patienten

Hersteller:
medac GmbH, 22880 Wedel
Produkt:
Trexject®, Injektionslösung in einer Fertigspritze
Wirkstoff:
Methotrexat, MTX
Datum:
10.03.2020
Der AMK liegen mehrere Berichte vor, in denen Risiken bei der Vorbereitung und Applikation von Trexject® (Methotrexat, MTX), Injektionslösung in einer Fertigspritze, gemeldet wurden.

MTX hemmt die Bildung von Folsäure, welche bei der Purin-Synthese und somit bei der Zellnachbildung benötigt wird. Niedrig dosiert wirkt MTX immunsuppressiv und entzündungshemmend. Trexject® wird einmal wöchentlich injiziert. Es ist bei Autoimmunerkrankungen indiziert, unter anderem zur Behandlung schwerer, aktiver rheumatoider Arthritis, bei polyarthritischen Formen der schweren, aktiven juvenilen idiopathischen Arthritis sowie bei leichtem bis mittelschwerem Morbus Crohn.

Die AMK überblickt seit April 2018 insgesamt 19 Meldungen zu Arzneimittelrisiken im Zusammenhang mit der Anwendung von Trexject®. In zehn Meldungen berichteten ApothekerInnen folgende Sachverhalte:
  1. Patienten hatten Probleme die beiliegende Kanüle auf die vorgefüllte Spritze aufzuschrauben. Relevant war dies zum einen bei Rheumatikern mit eingeschränkter Fingerbeweglichkeit sowie bei Patienten, die vormals eine applikationsfertige Spritze benutzten, oder es gewohnt waren die Kanülen auf die Spritze aufzustecken. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gebrauchsinformation von Trexject® weder eine bebilderte noch eine schriftliche Anleitung zur Vorbereitung und Injektion der Spritze enthält. Aufgrund von missglückten Vorbereitungen konnten erfahrene Patienten ihr Arzneimittel nicht oder nur mit Einschränkungen anwenden; es kam zudem zu Stichverletzungen und Kontamination der Haut oder der Umgebung mit MTX.
  2. Im Vergleich zu anderen MTX-Fertigspritzen weist Trexject® ein größeres Injektionsvolumen auf. Ein Patient, der vormals ein Präparat mit einer MTX-Konzentration von 50 mg/ml angewandt hatte, musste nach dem Wechsel auf Trexject® anstelle von 0,4 ml (entsprechend 20 mg MTX) nun 2 ml Lösung injizieren (Konzentration der Trexject®-Injektionslösung: 10 mg/ml).
  3. Die Gebrauchsinformation weist darauf hin, dass Trexject® „von einem Arzt oder Pflegepersonal oder unter deren Aufsicht verabreicht“ werden solle. Diese Formulierung verunsicherte Patienten, die vormals MTX-Spritzen angewandt hatten, deren Gebrauchsinformation eine Anwendung durch den Patienten nach einer Schulung ausdrücklich erwähnt.
     

Die berichteten Probleme führten bei betroffenen Patienten zu Therapieabbrüchen, Verunsicherungen, Adhärenz-Problemen und Nebenwirkungen wie Schmerzen bei der Injektion.

Die AMK kritisiert im Zusammenhang mit den genannten Risiken insbesondere die Bezeichnung „Fertigspritze“ für Arzneimittel, welche nicht applikationsfertig sind, und erachtet „vorgefüllte Spritze“ als eine weniger irreführende Bezeichnung.

Zur Minimierung von Injektionsschmerzen empfehlen Studien bei subkutaner Applikation ein maximales Injektionsvolumen von 1,5 ml einzuhalten (1).

Der Hersteller teilte der AMK auf Anfrage mit, dass eine Änderung der Gebrauchsinformation, die bislang keine Anleitung zur Vorbereitung und Injektion der Spritze enthält, geplant sei (2). Eine bebilderte Kurzanleitung zur Anwendung der Spritzen ist hier abrufbar.

Die Anwendung von MTX kann mit erheblichen Risiken verbunden sein und ist durch die Gefahr von versehentlichen, letalen Überdosierungen aktuell im Fokus (3,4). Aber auch andere Risiken sind zu beachten, da für eine wirksame (MTX-)Therapie Patienten ihr Arzneimittel sicher und problemlos anwenden können müssen.

In den an die AMK gemeldeten Fällen wurde oftmals betont, dass die Risiken erst aufgrund eines rabattvertragsgemäßen Arzneimittelaustauschs auftraten. Daher empfiehlt die AMK vor der Erstabgabe von Trexject®-Spritzen zu prüfen, ob Patienten die Vorbereitung und Applikation umsetzen können. Bei Hinweisen zu Anwendungsproblemen oder Nebenwirkungen aufgrund einer Rabattvertragssubstitution sind gegebenenfalls pharmazeutische Bedenken geltend zu machen.

Arzneimittelrisiken bei der Anwendung von MTX-Fertigspritzen sind bitte unter www.arzneimittelkommission.de. zu melden. /

Quellen
1) Usach I. et al.; Subcutaneous Injection of Drugs: Literature Review of Factors Influencing Pain Sensation at the Injection Site.  Adv Ther. 2019, (36) 11: 2986-2996.
2) Medac GmbH an AMK (E-Mail-Korrespondenz); Trexject Fertigspritzen. (10. Februar 2020)
3) AMK; Informationen der Hersteller: Rote-Hand-Brief zu Methotrexat-haltigen Arzneimitteln: Maßnahmen zur Vermeidung von folgenschweren Dosierungsfehlern. Pharm. Ztg. 2019 Nr. 48, Seite 112.
4) AMK; Informationen der Institutionen und Behörden: Methotrexat (MTX)-haltige Fertigspritzen: BfArM bittet um verstärkte Aufmerksamkeit bei Verordnung und Austausch. Pharm. Ztg. 2018 Nr. 27, Seite 77.