In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

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Zeige Ergebnisse 1531-1540 von 1679.
KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
ChargenrückrufCaelo Kamillenblüten, 60 g Tee Caesar und Loretz 0339472620.08.2019
ChargenrückrufCuratoderm, „kohlpharma“, 60 g Salbe Tacalcitolkohlpharma0079003119.08.2019
ChargenrückrufTranexamsäure Carinopharm 100 mg / ml, 5x5 ml, Injektionslösung TranexamsäureCarinopharm1081697819.08.2019
ChargenrückrufSumatriptan-Hormosan 50 mg, 6 Filmtabletten SumatriptanHormosan Pharma 1099840719.08.2019
ChargenrückrufCuratoderm®, 20 g und 75 g Salbe TacalcitolAlmirall Hermal 07498339
02627482
13.08.2019
ChargenrückrufCuratoderm, „Emra-Med“, 60 g Salbe TacalcitolEmra-Med Arzneimittel0169256613.08.2019
ChargenrückrufMelperon-neuraxpharm® 25 mg, 100 Filmtabletten Melperonneuraxpharm Arzneimittel0006845208.08.2019
ChargenrückrufFluconazol Lyomark 2 mg / ml, 10x100 ml, Infusionsbeutel, und Fluconazol Lyomark 2 mg / ml, 10x200 ml, Infusionsbeutel FluconazolLyomark Pharma10066276
10066282
06.08.2019
ChargenrückrufHaloperidol-neuraxpharm 4 mg, 50 und 100 Tabletten Haloperidolneuraxpharm Arzneimittel 03479279
03479285
06.08.2019
ChargenrückrufVeri-Aristo 0,120 mg / 0,015 mg pro 24 Stunden, vaginales Wirkstofffreisetzungssystem, 6 Vaginalringe Etonogestrel, EthinylestradiolAristo Pharma1259016506.08.2019
Zeige Ergebnisse 241-249 von 249.
KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenEMA/PRAC: Erneute Überprüfung der Risiken von hochdosiertem Estradiol zur vaginalen Anwendung 15.04.2019
Information der Institutionen und BehördenAMK: Resolution für mehr Patientensicherheit verabschiedet 05.04.2019
Information der Institutionen und BehördenÄnderungen in der Verschreibungspflicht 02.04.2019
Information der Institutionen und BehördenDie neue Ausgabe des „Bulletin zur Arzneimittelsicherheit“ ist da! 02.04.2019
Information der Institutionen und BehördenBMG/BfArM: Versorgungsmangel mit Oxytocin-haltigen Arzneimitteln festgestellt26.03.2019
Information der Institutionen und BehördenPRAC/EMA: Fluorouracil und Analoga: Bewertung von Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD)-Screeningmethoden vor Therapiebeginn 19.03.2019
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Mögliche Interferenz bei klinischen Laboruntersuchungen durch Biotin-haltige Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel 12.03.2019
Information der Institutionen und BehördenAMK: Estramon conti® – Risiko von Minderwirkung, Hautirritation und mangelnder Klebkraft bei Verwechslung des Wirkstoffpflasters mit dem hautfarbenen Trockenmittel 26.02.2019
Information der Institutionen und BehördenColchicum-Dispert® und Colchysat® Bürger: Reduktion der Dosierung und maximalen Gesamtdosis pro Gichtanfall 19.02.2019

Information der Institutionen und Behörden

AMK: Paxlovid® (Nirmatrelvir/Ritonavir): weiteres oral verfügbares antivirales Arzneimittel zur Behandlung von COVID-19-Patienten mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Kürze verfügbar

Hersteller:
Pfizer
Produkt:
Paxlovid
Wirkstoff:
Nirmatrelvir/Ritonavir
Datum:
31.01.2022

AMK / Seit dem 28. Januar 2022 ist Paxlovid® (Nirmatrelvir/Ritonavir, Pfizer) in der EU bedingt zugelassen. Die Europäische Kommission folgt somit der Empfehlung der EMA (1). Paxlovid® ist ein weiteres, orales antivirales Arzneimittel, das zur Behandlung von COVID-19-Patienten mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf eingesetzt werden kann.

Apotheken können nach einer ärztlichen Verordnung, die nach § 4 Abs. 1 AMVV auch zunächst telefonisch erfolgen kann, das Arzneimittel beim Großhandel bestellen und (unverzüglich) an Patienten abgeben; vorzugsweise im Rahmen des Botendienstes (2). Die BUND-PZN für Paxlovid® lautet 17977087.

Mit der Einführung von Lagevrio® (Molnupiravir, MSD) seit dem 3. Januar 2022 berichtete die AMK bereits zum geplanten Einsatz von Paxlovid®. Die veröffentlichte Übersicht wichtiger pharmakologisch-therapeutischer Kriterien für die Anwendung von Lagevrio® und Paxlovid® wurde aktualisiert (3).

Zum Wirkprinzip von Paxlovid®: Nirmatrelvir ist der erste bedingt zugelassene peptidomimetische Inhibitor der SARS-CoV-2-like Protease (= Nsp5-Protease oder Mpro). Die Kombination mit Ritonavir, einem potenten Inhibitor von Cytochromen P450 3A (vor allem 3A4) und P-Glykoprotein, ermöglicht die perorale Anwendung von Nirmatrelvir mit ausreichend hohem Wirkspiegel. Aufgrund der Ritonavirkomponente ist jedoch auf zahlreiche klinisch relevante Arzneimittelinteraktionen zu prüfen. Die Liste potenzieller Interaktionen ist laut europäischer Fachinformation sehr umfassend und mit ausführlichen Kommentaren versehen; die EMA hat hier einen konservativen Ansatz gewählt und zunächst alle potenziellen Interaktionen von Ritonavir aus der Therapie der chronischen HIV-Infektion übernommen (4). Die Firma Pfizer bietet einen Web-basierten Interaktionscheck an (5).

In Kooperation mit der Abteilung für Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie des Universitätsklinikums Heidelberg werden Maßnahmen bei Wechselwirkungen unter Paxlovid® vorgeschlagen, die die Besonderheiten der (nur) 5-tägigen Therapie berücksichtigen. Da Patienten ihre Paxlovid®-Therapie in häuslicher Quarantäne/Isolation erhalten werden, ist es schwierig, ein Monitoring durchzuführen. Kombinationen wurden ebenfalls abgelehnt, die mit einem intensivierten Monitoring ggf. handhabbar gewesen wären. Die aufgeführten Empfehlungen sind konservativ gewählt und haben in der Mehrzahl der Fälle dazu geführt, die weitgehend wechselwirkungsfreie Alternative Molnupiravir (Lagevrio®) vorzuschlagen und dies selbst in Situationen, für die im Einzelfall eine pharmakokinetisch fundierte Vorgehensweise gefunden werden könnte, die den Einsatz von Paxlovid® ermöglichen würde. Eine ausführliche Darstellung befindet sich derzeit im Begutachtungsprozess einer wissenschaftlichen Zeitschrift.

Auf die Möglichkeiten des Einsatzes von parenteral zu verabreichenden, monoklonalen Antikörpern sei hingewiesen.

Analog zu Lagevrio® soll ApothekerInnen ein von der AMK erstellter, strukturierter Beratungs- und Dokumentationsleitfaden in Form einer Checkliste als Hilfestellung für eine qualitätsgesicherte Beratung und Abgabe von Paxlovid® dienen.

Alle publizierten Hilfsmittel sind über die AMK-Website in der Rubrik „Hinweise und Materialien für Apotheken“ abrufbar.

Aufgrund der derzeit noch begrenzten Daten zur Sicherheit der neuen (bedingt zugelassenen) Arzneimittel Paxlovid® und Lagevrio® ist das Monitoring der Verträglichkeit von besonderer Relevanz und in den Checklisten gesondert aufgeführt. Die AMK bittet ApothekerInnen Patienten angemessen für mögliche Neben- und Wechselwirkungen im zeitlichen Zusammenhang mit der Einnahme der Arzneimittel zu sensibilisieren bzw. diese auch aktiv zu erfragen und unter www.arzneimittelkommission.de zu melden. /

Quellen
1)   EMA; News: COVID-19: EMA recommends conditional marketing authorisation for Paxlovid (updated). www.ema.europa.eu → News & events → News and press releases (Zugriff am 31. Januar 2022)
2)    BMG; Bekanntmachung der Allgemeinverfügung zum Bezug und zur Anwendung monoklonaler Antikörper und zum Bezug und zur Abgabe antiviraler, oral einzunehmender Arzneimittel gegen COVID-19 vom 4. Januar 2022. (BAnz AT 14.01.2022 B2) www.bundesanzeiger.de
3)    AMK; AMK: Lagevrio® (Molnupiravir) und Paxlovid® (Nirmatrelvir, Ritonavir): Oral verfügbare antivirale Wirkstoffe zur Behandlung von COVID-19-Patienten mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. www.arzneimittelkommission.de → AMK-Nachrichten (Zugriff am 26. Januar 2022)
4)    EMA; Paxlovid: EPAR - Product information (englisch). www.ema.europa.eu → Medicines → Human → EPAR (Zugriff am 31. Januar 2022)
5)    Pfizer; Drug Interaction Checker. www.covid19oralrx.com/en (Zugriff am 31. Januar 2022)