In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

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KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
HerstellerinformationOzempic®SemaglutidNovo Nordisk Pharma04.04.2024
ChargenrückrufTetracainhydrochlorid, APICaesar & Loretz10206352
01972314
01972308
13985747
03.04.2024
Neue Arzneimittel
mit Abgabesituation
Eladynos®AbaloparatidTheramex18829963
18829986
01.04.2024
Neue Arzneimittel
mit Abgabesituation
Velsipity®EtrasimodPfizer18683347
19104564
18683376
01.04.2024
ChargenrückrufOPDIVO 10 mg / ml Konzentrat zur Herstellung einer InfusionslösungNivolumabBristol Myers Squibb1102461828.03.2024
ChargenrückrufDuloxetin Heumann 60 mg magensaftresistente HartkapselnDuloxetinHeumann Pharma & Co. Generica KG12955974
10785686
28.03.2024
ChargenrückrufTannolact Fettcreme 0,4 %Galderma Laboratorium08665615
08665621
27.03.2024
ChargenrückrufMagnesium-Optopan®MagnesiumOptopan Pharma0431995125.03.2024
ChargenrückrufACC® Kindersaft, 20 mg / ml Lösung zum EinnehmenAcetylcysteinHexal0696461525.03.2024
ChargenrückrufLevodopa / Benserazid Devatis 100 mg / 25 mg TablettenLevodopa / BenserazidDevatis1685668325.03.2024
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KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenDie AMK in Zahlen: Das Jahr 202115.03.2022
Information der Institutionen und BehördenBMG/BfArM: Appell an Ärzte und Apotheker zur konsequenten Verordnung und gleichmäßigen Abgabe kleiner Packungsgrößen Tamoxifen-haltiger Arzneimittel bis Ende April 202203.03.2022
Information der Institutionen und BehördenAMK: Stellungnahme zur vorgesehenen Rabattvertrags-gesteuerten „automatischen Substitution“ von Biologika/Biosimilars in öffentlichen Apotheken02.03.2022
Information der Institutionen und BehördenAMK: Stellungnahme zur Verwendung von Jodtabletten bei einem Notfall mit Freisetzung von radioaktivem Jod01.03.2022
Information der Institutionen und BehördenÄnderungen in der Verschreibungspflicht28.02.2022
Information der Institutionen und BehördenCMDh/PRAC: Ruhen der Zulassung von Hydroxyethylstärke-haltigen Arzneimitteln (▼) empfohlen25.02.2022
Information der Institutionen und BehördenBMG/BfArM: Ergänzende Informationen zum Lieferengpass von Tamoxifen-haltigen Arzneimitteln24.02.2022
Information der Institutionen und BehördenAMK: Statement zur diskutierten Freigabe von Cannabis zu "Genusszwecken" verabschiedet22.02.2022
Information der Institutionen und BehördenBMG/BfArM: Ergänzende Informationen zum Lieferengpass von Tamoxifen-haltigen Arzneimitteln18.02.2022
Information der Institutionen und BehördenBMG/BfArM: Maßnahmen zur Abmilderung des Lieferengpasses für Tamoxifen-haltige Arzneimittel11.02.2022

Rote-Hand-Briefe

Rote-Hand-Brief zu Retinoid-haltigen Arzneimitteln (teilweise ▼): Teratogenität und neuropsychiatrische Erkrankungen

Produkt:
Retinoid-haltige Arzneimittel
Datum:
03.09.2019

AMK / Verschiedene Zulassungsinhaber Retinoid-haltiger Arzneimittel informieren in Abstimmung mit der EMA und dem BfArM mittels Rote-Hand-Brief über das Risiko von Teratogenität und neuropsychiatrischen Nebenwirkungen (1).

Zu den Retinoiden zählen Acitretin (▼), Adapalen, Alitretinoin (▼ bei oraler Anwendung), Bexaroten, Isotretinoin (▼ bei oraler Anwendung), Tazaroten und Tretinoin. Sie werden systemisch und lokal angewandt und sind indiziert bei verschiedenen Hauterkrankungen, u. a. bei Akne und Psoriasis. Tretinoin und Bexaroten werden zudem bei onkologischen Erkrankungen eingesetzt.

Aufgrund der stark teratogenen Wirkung peroral eingenommener Retinoide sind diese bei Schwangeren sowie bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, kontraindiziert. Die Kontraindikation gilt sicherheitshalber auch bei deren topischer Anwendung. Bei onkologischen Indikationen ist ein Einsatz von oralem Tretinoin bei klinischer Dringlichkeit auch bei Schwangeren zulässig.

Frauen im gebärfähigem Alter dürfen die oralen Retinoide Acitretin, Alitretinoin und Isotretinoin nur unter Einhaltung von Schwangerschaftsverhütungsmaßnahmen einnehmen; diese werden in den aktualisierten Schulungsmaterialien dargelegt. Die Schulungsmaterialien wurden optimiert und harmonisiert; sie umfassen Checklisten für Apotheker und Ärzte sowie Informationen für Patienten in Form einer wirkstoffspezifischen Patientenkarte.

Das Schwangerschaftsverhütungsprogramm für orale Retinoide beinhaltet folgende Vorgaben:

  • Der Arzt muss sicherstellen, dass die Patientin das teratogene Risiko verstanden hat.
  • Die Patientin muss einen Monat vor Beginn der Behandlung, während und mindestens einen Monat nach Ende der Therapie (bei Acitretin: drei Jahre nach Ende der Behandlung) ununterbrochen wirksame Verhütungsmethoden anwenden.
  • Die Patientin muss zur regelmäßigen Durchführung von Schwangerschaftstests bereit sein.
  • Für Patientinnen im gebärfähigen Alter darf die Höchstmenge je Verschreibung den Therapiebedarf für 30 Tage nicht übersteigen. Verschreibungen sind nur bis zu sechs Tage nach dem Tag ihrer Ausstellung gültig.
  • Die Arzneimittel Acitretin, Alitretinoin und Isotretinoin müssen sofort abgesetzt werden, wenn die Patientin schwanger ist oder eine Schwangerschaft vermutet.
Das Schulungsmaterial weist zudem darauf hin, dass Patienten Retinoid-haltige Arzneimittel nicht an andere Personen weitergeben und unverbrauchte Kapseln zur Entsorgung in der Apotheke abgeben sollten. Patienten dürfen während der Therapie mit Acitretin, Alitretinoin und Isotretinoin und einschließlich einen Monat nach Absetzen der Behandlung (bei Acitretin: drei Jahre nach der Behandlung) kein Blut spenden, da bei einer schwangeren Empfängerin ein Risiko für den Fötus besteht.

Weiterhin wurden die Produktinformationen bezüglich eines erhöhten Risikos neuropsychiatrischer Erkrankungen (Depressionen, Angststörungen, Stimmungsschwankungen) aktualisiert. Zwar waren hierzu die vom PRAC untersuchten Daten widersprüchlich und darüber hinaus besitzen Patienten mit schwerwiegenden Hauterkrankungen an sich ein erhöhtes Risiko für neuropsychiatrische Erkrankungen, jedoch ist nicht auszuschließen, dass Retinoide dieses Risiko erhöhen.

Der Rote-Hand-Brief wird zusammen mit dem Schulungsmaterial verschickt. Der Versand soll bis zum 9. September abgeschlossen sein (2). ApothekerInnen werden gebeten die für den Patienten bestimmte Patientenkarte direkt zu übergeben, bis diese jeder Packung beiliegt. Entsprechend der Laufzeit von bereits im Markt befindlichen Packungen könnten noch bis Anfang 2022 vereinzelt Packungen im Umlauf sein, denen keine Patientenkarte beiliegt (3).

Die Fach- und Gebrauchsinformationen sowie das aktuelle Schulungsmaterial (Stand Juni 2019) wurden bereits vom ABDATA-Pharma-Daten-Service für die Softwareanbieter bereitgestellt.

Patienten sollten über Risiken bei der Einnahme von Retinoiden angemessen informiert werden. Bei Auftreten von neuropsychiatrischen Symptomen (z. B. Anzeichen einer Depression) sollten Patienten an ihren behandelnden Arzt verwiesen werden.

Weitere Informationen können Sie dem Rote-Hand-Brief entnehmen. Bitte melden Sie Verdachtsfälle von Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Retinoid-haltigen Arzneimitteln unter www.arzneimittelkommission.de. /

Quellen
1)    Bundesverband der pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) an AMK (E-Mail-Korrespondenz); Retinoid-Verfahren. (30. Juli 2019)
2)    AMK an BPI (Korrespondenz); Nachfrage zum Retinoid-Verfahren. (21. August 2019)
3)    AMK an BPI (Korrespondenz); Nachfrage zum Retinoid-Verfahren. (26. August 2019)