In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

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KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
ChargenrückrufPulmicort 0,5 mg / 2 ml und 1 mg / 2 ml, 40 Ampullen, Suspension für einen Vernebler BudesonidCC Pharma08440939
03669264
01.03.2019
HerstellerinformationInovelon®RufinamidEisai04.03.2019
Rückrufe allgemeinArzerra 100 mg und 1000 mg, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung OfatumumabNovartis Pharma04191824
08489377
04.03.2019
ChargenrückrufOndansetron Hexal® 4 mg, 6, 10 und 30 Schmelztabletten OndansetronHexal05879244
01816063
01837970
04.03.2019
ChargenrückrufLosartan comp. Heumann 100 mg / 12,5 mg und Losartan comp. Heumann 100 mg / 25 mg, alle Packungsgrößen, Filmtabletten Losartan, HydrochlorothiazidHeumann Pharma06142020
06142037
06142043
06141983
06142008
06142014
04.03.2019
ChargenrückrufMabthera 500 mg, „axicorp“, 1 Stück, Infusionslösungskonzentrat Rituximabaxicorp Pharma0640046205.03.2019
ChargenrückrufSprycel 100 mg, „axicorp“, 30 und 30x1 Filmtabletten Dasatinibaxicorp Pharma01252695
15387849
05.03.2019
ChargenrückrufIndischer Nierentee Fides Orthosiphonblätter, 75 g Tee Biologische Heilmittel Heel0377150206.03.2019
Neue Arzneimittel
mit Abgabesituation
Erleada®Apalutamid Janssen1426167811.03.2019
Neue Arzneimittel
mit Abgabesituation
Takhzyro®Lanadelumab Shire1524861611.03.2019
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KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenBfArM/PEI: Aufruf zu verstärkter Meldung von Nebenwirkungen, insbesondere bei gleichzeitiger Behandlung mit mehreren verschiedenen Arzneimitteln 03.12.2019
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Metformin-haltige Arzneimittel: Spuren von NDMA festgestellt 06.12.2019
Information der Institutionen und BehördenLAGeSo (Berlin): Miochol E 20mg/2ml: Fälschungsverdacht bei Packungen mit der Charge A8015 13.12.2019
Information der Institutionen und BehördenLAGeSo (Berlin): Miochol E 20mg/2ml: Fälschungsverdacht bei Packungen mit der Charge A801513.12.2019
Information der Institutionen und BehördenAMK in eigener Sache: Vielen Dank für Ihren Einsatz zur Verbesserung der Patientensicherheit 16.12.2019
Information der Institutionen und BehördenDie neue Ausgabe des „Bulletin zur Arzneimittelsicherheit“ ist da! 27.12.2019
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Kava-Kava-haltige Arzneimittel: Erneuter Widerruf der Zulassungen07.01.2020
Information der Institutionen und BehördenAMK: Merkmale eines potentiellen Missbrauchs Cannabis-haltiger Arzneimittel beachten 14.01.2020
Information der Institutionen und BehördenPRAC/EMA: Picato® (▼, Ingenolmebutat): Ruhen der Zulassungen als Vorsichtsmaßnahme empfohlen 20.01.2020
Information der Institutionen und BehördenAMK: Potentielle Medikationsfehler bei Otriven® gegen Schnupfen 0,025 % Nasentropfen für Säuglinge aufgrund unzureichender Dosiergenauigkeit der Pipettenmontur 21.01.2020

Information der Institutionen und Behörden

AMK: Trulicity® Injektionslösung in einem Fertigpen: Überdurchschnittliche Häufung von Beanstandungen bei bestimmten Chargen, die teilweise auf einem nicht entfernten Nadelschutz beruhen

Produkt:
Trulicity®
Wirkstoff:
Dulaglutid
Datum:
10.11.2020

AMK / Die AMK identifizierte im Juni dieses Jahres zu Trulicity® (Dulaglutid), Injektionslösung in einem Fertigpen, aufgrund vermehrter Meldungen zu der Charge D187396, ein mögliches Risikosignal und informierte daraufhin die zuständige Landesbehörde sowie das BfArM.
Apotheken beanstandeten bei der genannten Charge ein diffuses Reklamationsbild, teilweise zu mehreren Pens derselben Packung: „Der Pen ließ sich nicht auslösen“, „Der Nadelschutz ließ sich nicht abziehen“ oder „Die Lösung spritzte heraus“. Eine Häufung von Verdachtsfällen zu Nebenwirkungen wurde dagegen nicht beobachtet.

Eingangsprüfungen eingesandter Pens ergaben, dass ein Teil der Reklamationen auf einen noch nicht entfernten Nadelschutz beruhten (siehe Abbildung). Während des Auslösens des entriegelten Pens mit noch vorhandenem Nadelschutz wurde kein Einstechschmerz bemerkt, auch kein typisches, zweites Klickgeräusch und keine Abgabe der Injektionslösung. Manipulationen, um den Nadelschutz nachträglich zu entfernen, führten dann zur unkontrollierten Freisetzung der Lösung aus den bereits aktivierten Pens.

Die graue Schutzkappe ist mit dem Nadelschutz nicht fest verbunden, sondern über ineinander greifende Strukturen. Daher gelingt nicht immer die gemeinsame Entfernung des Nadelschutzes mit der Schutzkappe. Teilweise waren die Spritze und der Nadelschutz durch auskristallisierte Lösungsreste zusätzlich miteinander „verklebt“, was die Entfernung des Nadelschutzes zusätzlich erschwerte.

Zwischenzeitlich wurde auch zur Charge D242010 mit ähnlichen Hinweisen berichtet, was einen einzelnen Chargenfehler ausschließt. Allein im dritten Quartal 2020 gingen bei der AMK insgesamt 49 Meldungen zu Trulicity® ein, was das Quartalsmittel der letzten vier Jahre um das Achtfache überstieg.

Der Zulassungsinhaber bestätigte gegenüber der AMK das Signal und leitete bereits entsprechende Gegenmaßnahmen bei einem Zulieferer ein (1). Zudem gelang es, eine weitere Ursache bei einem Bauteil des Spritzenzylinders zu ermitteln. Auch hier wurden laut Firma korrektive Maßnahmen eingeleitet.

Blockierte Pens können zu einer Therapieunterbrechung des langwirkenden Analogons des Inkretins Glucagon-like-peptide 1 (GLP-1) beitragen und somit die glykämische Kontrolle verschlechtern. Dieses Risiko ist insbesondere dann möglich, wenn die funktionellen Zusammenhänge der Bauteile vom Patienten unerkannt bleiben und daher nicht angemessen reagiert wird. Bislang wurde nur in Einzelfällen von klinisch relevanten Folgen einer Unterdosierung berichtet.

Die AMK bittet daher ApothekerInnen Patienten angemessen zur korrekten Anwendung des Pens zu beraten:

  • Die graue Schutzkappe ist gerade abzuziehen.
  • Bei korrekt entferntem Nadelschutz ist im Pengehäuse die Kanüle zu erkennen.
  • Wurde der Nadelschutz nicht mit der Schutzkappe entfernt, sollte der Pen reklamiert werden.
     

Zu beachten ist weiterhin, dass sich die Bedienungsanleitung separat im Umkarton des Arzneimittels befindet und nicht der Fach- oder Gebrauchsinformation entnommen werden kann.

Derzeit findet eine Bewertung des Risikos auf europäischer Ebene statt, wozu die AMK nach deren Abschluss zeitnah informieren wird (2, siehe Nachtrag AMK).

Bei Meldung von Arzneimittelrisiken an die AMK, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung von Trulicity® beobachtet wurden, bitten wir den Zustand des Fertigpens, sofern vorliegend, bestmöglich (ggf. fotografisch) zu dokumentieren und beim Patienten den konkreten Umgang mit dem Pen zu erfragen.

Nachtrag AMK:
Die europäische Risikobewertung wurde inzwischen abgeschlossen. In Folge dessen reichte die Firma Ende Oktober eine aktualisierte Gebrauchsinformation, welche die genannte Problematik adressiert, bei der EMA ein. (3). /

Quellen
1) Lilly Deutschland GmbH an AMK (E-Mail-Korrespondenz); AW: Telefonat bezüglich Trulicity vom 02.09.2020. (18.September 2020)
2) BfArM an AMK (E-Mail Korrepondenz); AW: AMK-Meldungen Trulicity 1,5 mg Injektionslösung in einem Fertigpen (23. September 2020)
3) Lilly Deutschland GmbH an AMK (E-Mail-Korrespondenz); AMK-Meldungen Trulicity. (9. November 2020)