In dieser Rubrik finden Sie nicht nur neue Arzneimittel aufgelistet, sondern auch die aktuellen Nachrichten der Arzneimittelkommission (AMK), wie z. B. Rückrufe oder Rote-Hand-Briefe. Sie können außerdem in unserem Archiv gezielt nach früheren Informationen suchen.

Wichtige Arzneimittelinformationen

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KategorieProduktWirkstoffHerstellerPZNsDatum
ChargenrückrufValsartan Puren und Valsartan-comp PurenValsartanPuren Pharma11306357
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11358561
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11358584
11358590
11358609
11358615
20.12.2018
ChargenrückrufValsartan Aurobindo und Valsartan / HCT AurobindoValsartanAurobindo Pharma09673864
09673870
09673887
09673893
09673901
09673918
09673924
09673930
09673947
03346466
03346555
03347879
03348583
03349045
03349275
03349281
03352030
03352834
20.12.2018
HerstellerinformationXyrem®NatriumoxybatUCB Pharma18.12.2018
ChargenüberprüfungenSalbuHEXAL® Inhalationslösung, 10 ml Lösung für einen Vernebler SalbutamolHexal 0890307818.12.2018
ChargenrückrufLaif® 900 Balance, 20, 60 und 100 Filmtabletten Johanniskraut-TrockenextraktBayer Vital 02298920
02298937
02455874
18.12.2018
ChargenrückrufPascorbin®, 50 ml Injektionslösung AscorbinsäurePascoe Pharmazeutische Präparate0058131018.12.2018
Rückrufe allgemeinCarbabeta 200, 50, 100 und 200 Tabletten Carbamazepinbetapharm Arzneimittel01388012
01388029
01388035
18.12.2018
Rückrufe allgemeinEvina, 20, 60 und 120 Kapseln α-Tocopherol, AscorbinsäureRodisma-Med Pharma03008195
03027873
00347034
18.12.2018
ChargenrückrufValsartan Aurobindo 40 mg, 28 Filmtabletten, Valsartan Aurobindo 80 mg und Valsartan Aurobindo 160 mg, jeweils 98 Filmtabletten ValsartanAurobindo Pharma09673858
09673887
09673918
17.12.2018
ChargenrückrufValsartan Puren 160 mg, 98 Filmtabletten (Dose) ValsartanPuren Pharma1130647517.12.2018
Zeige Ergebnisse 241-243 von 243.
KategorieTitelDatum
Information der Institutionen und BehördenBfArM: Seebri Breezhaler® (Glycopyrroniumbromid) 44 Mikrogramm Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation: Fälschungsverdachtsfall 28.12.2018
Information der Institutionen und BehördenAMK: Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) 19.12.2018
Information der Institutionen und BehördenDie neue Ausgabe des „Bulletin zur Arzneimittelsicherheit“ ist da! 19.12.2018

Rote-Hand-Briefe

Rote-Hand-Brief zu Retinoid-haltigen Arzneimitteln (teilweise ▼): Teratogenität und neuropsychiatrische Erkrankungen

Produkt:
Retinoid-haltige Arzneimittel
Datum:
03.09.2019

AMK / Verschiedene Zulassungsinhaber Retinoid-haltiger Arzneimittel informieren in Abstimmung mit der EMA und dem BfArM mittels Rote-Hand-Brief über das Risiko von Teratogenität und neuropsychiatrischen Nebenwirkungen (1).

Zu den Retinoiden zählen Acitretin (▼), Adapalen, Alitretinoin (▼ bei oraler Anwendung), Bexaroten, Isotretinoin (▼ bei oraler Anwendung), Tazaroten und Tretinoin. Sie werden systemisch und lokal angewandt und sind indiziert bei verschiedenen Hauterkrankungen, u. a. bei Akne und Psoriasis. Tretinoin und Bexaroten werden zudem bei onkologischen Erkrankungen eingesetzt.

Aufgrund der stark teratogenen Wirkung peroral eingenommener Retinoide sind diese bei Schwangeren sowie bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, kontraindiziert. Die Kontraindikation gilt sicherheitshalber auch bei deren topischer Anwendung. Bei onkologischen Indikationen ist ein Einsatz von oralem Tretinoin bei klinischer Dringlichkeit auch bei Schwangeren zulässig.

Frauen im gebärfähigem Alter dürfen die oralen Retinoide Acitretin, Alitretinoin und Isotretinoin nur unter Einhaltung von Schwangerschaftsverhütungsmaßnahmen einnehmen; diese werden in den aktualisierten Schulungsmaterialien dargelegt. Die Schulungsmaterialien wurden optimiert und harmonisiert; sie umfassen Checklisten für Apotheker und Ärzte sowie Informationen für Patienten in Form einer wirkstoffspezifischen Patientenkarte.

Das Schwangerschaftsverhütungsprogramm für orale Retinoide beinhaltet folgende Vorgaben:

  • Der Arzt muss sicherstellen, dass die Patientin das teratogene Risiko verstanden hat.
  • Die Patientin muss einen Monat vor Beginn der Behandlung, während und mindestens einen Monat nach Ende der Therapie (bei Acitretin: drei Jahre nach Ende der Behandlung) ununterbrochen wirksame Verhütungsmethoden anwenden.
  • Die Patientin muss zur regelmäßigen Durchführung von Schwangerschaftstests bereit sein.
  • Für Patientinnen im gebärfähigen Alter darf die Höchstmenge je Verschreibung den Therapiebedarf für 30 Tage nicht übersteigen. Verschreibungen sind nur bis zu sechs Tage nach dem Tag ihrer Ausstellung gültig.
  • Die Arzneimittel Acitretin, Alitretinoin und Isotretinoin müssen sofort abgesetzt werden, wenn die Patientin schwanger ist oder eine Schwangerschaft vermutet.
Das Schulungsmaterial weist zudem darauf hin, dass Patienten Retinoid-haltige Arzneimittel nicht an andere Personen weitergeben und unverbrauchte Kapseln zur Entsorgung in der Apotheke abgeben sollten. Patienten dürfen während der Therapie mit Acitretin, Alitretinoin und Isotretinoin und einschließlich einen Monat nach Absetzen der Behandlung (bei Acitretin: drei Jahre nach der Behandlung) kein Blut spenden, da bei einer schwangeren Empfängerin ein Risiko für den Fötus besteht.

Weiterhin wurden die Produktinformationen bezüglich eines erhöhten Risikos neuropsychiatrischer Erkrankungen (Depressionen, Angststörungen, Stimmungsschwankungen) aktualisiert. Zwar waren hierzu die vom PRAC untersuchten Daten widersprüchlich und darüber hinaus besitzen Patienten mit schwerwiegenden Hauterkrankungen an sich ein erhöhtes Risiko für neuropsychiatrische Erkrankungen, jedoch ist nicht auszuschließen, dass Retinoide dieses Risiko erhöhen.

Der Rote-Hand-Brief wird zusammen mit dem Schulungsmaterial verschickt. Der Versand soll bis zum 9. September abgeschlossen sein (2). ApothekerInnen werden gebeten die für den Patienten bestimmte Patientenkarte direkt zu übergeben, bis diese jeder Packung beiliegt. Entsprechend der Laufzeit von bereits im Markt befindlichen Packungen könnten noch bis Anfang 2022 vereinzelt Packungen im Umlauf sein, denen keine Patientenkarte beiliegt (3).

Die Fach- und Gebrauchsinformationen sowie das aktuelle Schulungsmaterial (Stand Juni 2019) wurden bereits vom ABDATA-Pharma-Daten-Service für die Softwareanbieter bereitgestellt.

Patienten sollten über Risiken bei der Einnahme von Retinoiden angemessen informiert werden. Bei Auftreten von neuropsychiatrischen Symptomen (z. B. Anzeichen einer Depression) sollten Patienten an ihren behandelnden Arzt verwiesen werden.

Weitere Informationen können Sie dem Rote-Hand-Brief entnehmen. Bitte melden Sie Verdachtsfälle von Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Retinoid-haltigen Arzneimitteln unter www.arzneimittelkommission.de. /

Quellen
1)    Bundesverband der pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) an AMK (E-Mail-Korrespondenz); Retinoid-Verfahren. (30. Juli 2019)
2)    AMK an BPI (Korrespondenz); Nachfrage zum Retinoid-Verfahren. (21. August 2019)
3)    AMK an BPI (Korrespondenz); Nachfrage zum Retinoid-Verfahren. (26. August 2019)